Beichte

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Mit einem Rumps landet eine längliche Tasche auf dem Tisch, die aussieht wie die, die Eric mit zu Capture the Flag hatte und ein silberner Eimer. Auch wenn ich langsam für kleine Ferox müsste, auf den Eimer verzichte ich gerne. Ob in der Tasche auch solche Waffen drin sind, wie wir sie hatten? Eric taucht hinter dem Regal auf und deutet mit einem Nicken auf die Tasche. „Max wird sicher bald kommen und die selbst abzuholen" ,sagt er dazu nur. Denn war er also hier um die Waffen vorzubereiten. Dann müssen wir also nur auf ihn warten oder darauf das meine drei Angreifer zurückkommen. Bei dem Gedanken daran schüttle ich mich leicht. „Wir müssen reden" ,sagt Eric und bleibt vor mir stehen. „Müssen wir das?“, frage ich ihn nur, da ich nicht weiß worüber. „Warum hast du mit Uriah so getan als wärt ihr zusammen?“ ,fragt er mich und zieht die Augenbrauen bei der Erinnerung daran zusammen. „Habe ich dir doch schon gesagt, um dir zu zeigen was du verpasst oder vielleicht auch um Rache zu nehmen, keine Ahnung" ,gebe ich zu und starre auf dem Boden. „Fuck, ich habe alles versaut" ,sagt Eric leise sodass ich es kaum höre. Er scheint wohl die Bedeutung hinter meinen Worten zu verstehen. „Ich hoffe du weißt wie schwer mir das fällt, weshalb ich es jetzt einfach schnell sage, aber ich dachte… ich dachte du wärst schon längst darüber hinweg und ich könnte so weiter machen wie bisher, denn du hast alles um mich herum, mich eingeschlossen, irgendwie verändert“ ,gibt er zu und betrachtet mich, man kann es ihm ansehen wie schwer es ihm fällt darüber zu sprechen. Seine Zerrissenheit ist kaum zu übersehen. „Weißt du noch was Lauren gestern gesagt hat?“ ,fragt er mich und setzt sich nach einem Zögern vor mich. Ich wende den Kopf ab, die Erinnerung daran schmerzt. „Sie hat mich Schlampe genannt, obwohl sie diejenige war die auf dem Gang erwischt wurde" ,erwidere ich. „Das meine ich nicht und ich hoffe du weißt das du das nicht bist.“ Eric zögert bevor er weiter spricht. „Sie meinte das ich jetzt wieder ihren Namen kenne, aber als ich sie" ,ich verziehe das Gesicht als Eric das sagt und er scheint es zu bemerken, denn er spricht es nicht aus. „Ihr Name ist mir dabei nicht über die Lippen gekommen" ,gibt er zu, wie soll ich das jetzt deuten? Das er sich keine Namen merken kann oder sich so viele Betthäschen nimmt das er sie nicht mehr auseinander halten kann? Eric holt tief Luft bevor er weiterspricht. „Sondern deiner" ,gibt er zu und irritiert wende ich mich ihn zu, während Eric den Boden betrachtet. Er hat meinen Namen gestöhnt als er sie im Gang genommen hat? Warum? Jetzt bin ich komplett verwirrt. „Seit dem ich das mit dir beendet habe, bist du mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich habe mir hier schon viele Frauen genommen, doch bislang ist mir nie eine im Kopf geblieben. Ich habe mir genommen was ich wollte und sie schnell wieder vergessen, doch bei dir ist es anders und ich weiß nicht warum. Ich habe viele Frauen in letzter Zeit gevögelt, weil ich dich aus meinem Kopf kriegen wollte und als ich dich mit Uriah gesehen habe wollte ich das auf jedenfall. Doch jedes Mal habe ich mir vorgestellt das du es bist“ ,gibt Eric zu und rauft sich die Haare. Ihm ist deutlich anzusehen wie schwer es ihm fällt darüber zu sprechen, aber er tut es, für mich. In mir steigt die Hoffnung, heißt das das er doch etwas für mich fühlt. Das all das nicht bloß alles zu seinem Vergnügen diente? Oder sagt er das nur so, um sich weiter zu amüsieren? Das glaube ich nicht, dann würde es ihm nicht so schwer fallen. Wieder steht Eric auf, geht vor mir auf und ab und scheint darüber zu grübeln was er nun tun soll, da er mir das nun gebeichtet hat.

Ich denke über seine Wort nach und die Hoffnung in mir, das da noch etwas zwischen uns ist, steigt. Ich habe wieder Hoffnung das wir alles wieder zusammen hinbekommen. Aber kann ich ihm wieder vertrauen? Kann ich ihm wieder verzeihen? Wird er mich wieder so verletzen wie er es tat? Oder interpretiere ich seine Worte gerade einfach nur falsch? Fragen über Fragen tauchen in meinem Kopf auf, Fragen die ich gerade nicht alle beantworten kann.

„Kannst du bitte damit aufhören? Du machst mich ganz hibbelig“ ,bitte ich und er bleibt wieder vor mir stehen. „Warum ich?“ ,frage ich ihn etwas leiser und er setzt sich wieder vor mich. Eric zögert, doch fängt er von ganz vorne an zu erzählen. „Du bist mir in der ersten Phase aufgefallen, vor allem deine Figur und dein Gesicht und du konntest einfach nicht deine Klappe halten, das hat mich gereizt“ ,sagt er mit einem Grinsen auf den Lippen. Oh ja, in einigen Situation hätte ich lieber den Mund halten sollen, aber ich bereue nichts davon. Ich habe mich verändert und bin stärker dadurch geworden. Ich habe mich öfter mit Eric angelegt, ohne groß über die Konsequenzen nachzudenken, doch ich bereue nichts davon. Ich kann nichts an der Vergangenheit ändern und man kann nur daraus lernen. Das Geschehene stärkt einem nur noch mehr. „Du hast mich einfach mit deiner ganzen Art gereizt und ich wollte mehr, ich wollte dich für eine Nacht. Doch du warst härter zu kriegen als ich dachte, weswegen ich meinen Plan umdenken musste. Noch nie hat eine Frau mein Schlafzimmer betreten und ich habe nie nur im Bett geschlafen mit einer Frau. Du warst die Erste, da ich dachte das ich dich so kriege" ,erzählt Eric mir. Es verletzt mich zu hören das es alles nur geplant war, gleichzeitig aber auch wieder nicht, da ich die Erste bin die all das mit ihm erlebt hat. Ich bin hin und her gerissen von all dem. „Du hast mich trotzdem noch nicht rangelassen und als ich mir sicher war das ich es endlich geschafft habe, hat Max uns unterbrochen. Komischerweise habe ich mich immer mehr an dich gewöhnt und an den ganzen Körperkontakt, der nichts mit Sex zutun hatte. Es schien fast so als hätte ich fast mein Ziel vergessen, doch dann kam deine Angstlandschaft mit dem Gewitter und die Nachricht das über Chicago ein Gewitter ausbricht einige Tage später. Ich habe dich in meine Wohnung gelockt und meine Chance genutzt. Da ich mein Ziel erreicht habe, habe ich dich fallengelassen, wie jede andere Frau zuvor auch. Ich dachte damit hätte sich alles erledigt und ich kann so weiter machen wie zuvor auch, aber da habe ich mich getäuscht. Ich bekomme dich einfach nicht mehr aus meinem Kopf, ich kann nicht mal mehr richtig schlafen“ ,beichtet er mir. „Danke für deine Ehrlichkeit." Das war viel auf einmal und ich glaube das muss ich erst einmal verdauen. „Wenn du nur Sex haben wolltest, warum hast du nicht mit mir nach dieser Party geschlafen?“ ,frage ich ihn. „Weil du betrunken warst, ich bin ein Arschloch ich weiß, aber ich wollte das du dich daran erinnerst und du es auch wirklich möchtest. Ich zwinge niemanden dazu.“ Ich bin froh das er es wenigstens so sieht. Dann hat er das auf dem Zaun auch nur als Druckmittel gesagt und es nicht ernst gemeint. „Ich war, bin, ein Arschloch und ich hätte das alles nicht tun sollen. Ich habe deine Rache verdient, auch wenn es mich jedes mal so wütend gemacht hat. So wütend das ich es darauf angelegt habe das du mich und Lauren erwischst. Das fällt mir wirklich alles schwer zu sagen, aber es tut mir leid. Das alles, ich habe dich mehr als verletzt und am liebsten würde ich das alles Rückgängig machen, aber das kann ich nicht“ ,mit diesen Worten nähert sich Eric meinen Händen und sieht mich fragend an. Ich nicke und er greift nach meinen Händen. Ich weiß nicht was ich von all diesem Halten soll. Ich bin hin und her gerissen von dieser Flut an Geständnissen und muss das alles erst einmal verdauen. „Kannst du mir verzeihen? Ich würde es verstehen wenn du es nicht könntest nachdem was ich dir alles angetan habe“. Eric hat seine Maske abgelegt und nun blitzen die verschiedensten Emotionen über sein Gesicht. Es ist ihm anzusehen wie schwer ihm all das fällt, aber auch Reue ist in seinem Gesicht erkennbar. Es scheint ihm wirklich alles leid zu tun und ich schätze es das er sich bei mir entschuldigt. Es ist immerhin Eric, der eiskalte Anführer der sich niemals entschuldigt, doch genau das hat er gerade getan. „Ich weiß es nicht" ,gestehe ich leise, woraufhin Eric leicht nickt und ich bin der Meinung sogar etwas Trauer in seinem Blick zuerkennen. „Das kann ich verstehen. Wenn du es tust, dann gib mir bitte eine Chance. Ich weiß nicht was das in mir ist, aber ich würde es gerne herausfinden, mit dir. Ich kann all das nicht wiedergutmachen, aber ich würde es versuchen. Ich kann dir nicht versprechen das ich dich nicht wieder verletze, aber ich würde es gerne probieren. Bitte gib mir eine Chance" ,bittet Eric mich. Ich habe ihn so noch nie erlebt, er wirkt so verletzlich. In mir steigt die Hoffnung das alles wieder gut wird, das ich wieder glücklich werde und das wir beide es schaffen. Doch ich kann und möchte ihm das nicht gleich alles verzeihen. „Ich muss über all das nachdenken, ich weiß nicht ob ich dir all das verzeihen kann oder dir jemals wieder vertrauen kann. Ich brauche Zeit, aber ich würde dir eine Chance geben es wieder gut zu machen. Versaue es nicht wieder", spreche ich meinen Entschluss aus und befinde mich Sekundenspäter in Erics Armen wieder. Erleichtert atmet Eric aus und drückt mich an seinen Körper. „Das werde ich nicht, danke. Das ist alles neu für mich, aber ich werde mich bemühen.“ Ich lege meine Arme auf seinen Rücken und genieße seine Umarmung, seine Wärme und seinen Geruch. Mir fällt auf wie sehr ich ihn vermisst habe, trotz all den Dingen die geschehen sind und ich glaube all die Worte die Eric ausgesprochen hat, obwohl es gegen seine Natur ist und es ihm wirklich schwer gefallen ist, doch beweist dies nicht die Ernsthaftigkeit seiner Worte? Ich möchte ihm verzeihen und hoffe für ihn das er es nicht wieder versaut. Doch ich werde mir Zeit dafür nehmen und er soll sich was einfallen lassen um mich zurückzuerobern. Ich weiß nicht was das für Gefühle in Eric sind, aber ich wäre bereit es mit ihm herauszufinden und vielleicht, vielleicht wird alles wieder gut. Ich fühle mich leichter und es kreisen nicht mehr allzu viel Fragen durch den Kopf, auch wenn ich all das erst einmal verarbeiten muss.

Wie könnte Eric wieder alles gut machen?
(Ich brauche wirklich eure Vorschläge, ich habe da schon Dinge im Kopf, aber ich glaube die reichen nicht)

Glaubt ihr ihm überhaupt und sollte Hope ihm verzeihen?

Hey und frohe Ostern,

Ihr wisst gar nicht wie schwer dieses Kapitel mir gefallen ist. Das Kapitel selbst sprich die Handlung und was passieren soll, war mir schon lange, fast seit dem Beginn dieser Geschichte, im Kopf. Doch die Umsetzung war etwas schwieriger, dank Eric. Ich wusste nicht wie ich diese Beichte schreiben sollte und jetzt ist das hier bei rausgekommen. Irgendwie bin ich etwas zwiegespalten mit diesem Kapitel, Dank Eric. Er ist schon ein komplizierter Charakter.
Ich habe dieses Kapitel in nahezu einem zug runtergeschrieben und einmal kontrollierten, damit ich ja nicht auf die Idee komme daran zu zweifeln und alles bearbeiten bzw. neu schreiben will.
Ich hoffe euch gefällt das Endresultat und Eric ist nicht zu weich rüber gekommen.
Bis zum nächsten mal und einen schönen Sonntag.

Lg jule

Ein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt