Nach einer Traumreichen Nacht werde ich von dem nerv tönenden Geräusch geweckt, welches Four Tag für Tag erzeugt um uns zu wecken. So langsam verabscheue ich ihn dafür, vor allem heute. Wie kann er es wagen mich einfach aus diesem Traum zu reißen? Ich habe gerade, wie eigentlich schon die ganze Nacht, von Eric geträumt. Es ist schon erstaunlich was so ein Kuss alles auslöst. Nach einem Strecken und Gähnen erhebe ich mich aus meinem Bett, mache mich fertig für das Training und gehe zusammen mit meinen Freunden Frühstücken.
„Heute ist der Vorletzte Trainingstag der ersten Phase. Wer unter der Linie steht ist raus. Strengt euch an, auch wenn ihr euch sicher seit, das ihr die Phase schafft, es kann sich noch viel verändern“ ,gibt Eric, der mit verschränkten Armen vor uns steht bekannt. Nur noch heute und morgen, dann habe ich die erste Phase geschafft. Ich denke zumindest das ich es schaffen werde, ich habe zwar schon länger nicht mehr auf die Tafel gesehen, aber denke das sich nicht viel verändert hat. Allerdings mache ich mir um Lia Sorgen, als ich das letzte mal auf die Tafel gesehen habe, stand sie noch unter der roten Linie. Ich hoffe sie schafft es. „Nach dem Ende der ersten Phase habt ihr zwei Tage Pause. In den zwei Tagen könnt ihr euch ausruhen oder weiß ich was machen. Morgen ist auch noch ein freier Tag, der Besuchertag“ ,erklärt Four uns. Also haben wir genau genommen heute und Übermorgen noch Training, um es genauer zu sagen. Morgen ist der Besuchertag, so richtig freue ich mich allerdings nicht. Sollte ich mich? Wird mich überhaupt jemand besuchen? Auf meinem Vater kann ich gerne verzichten, aber wird mich meine Mutter besuchen? Oder verbietet mein Erzeuger meiner Mutter mich zu besuchen? Darüber kann ich mir auch wann anders Sorgen machen. Moment mal, sagte ich Sorgen machen. Ich bin eine Ferox, ich fürchte mich doch nicht vor einem Besuch, der wahrscheinlich eh nicht stattfindet. „Der Besuchertag findet noch in der ersten Phase statt, damit die zukünftigen Fraktionslosen unter euch, noch einmal ihre Eltern sehen können, bevor sie letztendlich das ganze Leben im Dreck unter einer Brücke schlafen können. Also genießt den Rest an Zeit, den ihr noch hier habt.“ Ich muss sicher nicht erwähnen von wem diese Sätze stammen. Daraufhin startet ein Duell aus Blicken zwischen Four und Eric, da es der Zahl anscheinend nicht gepasst hat was Eric gesagt hat, aber so ist der Anführer halt. Das Duell ist nach kurzer Zeit auch schon beendet und Eric geht als Sieger hervor, was anderes hätte ich aber ehrlich gesagt auch nicht erwartet.
Das Training lief wie die anderen Tage auch ab. Zuerst laufen wir uns warm, ich muss schon sagen das sich meine Kondition stark verbessert hat, danach haben wir mit den Messern geübt, mittlerweile trifft jedes Messer dort wo es hin soll, dann stand das Schießen auf dem Dach auf dem Programm. Nach unserer Mittagspause stand kämpfen im Fokus, zuerst am Boxsack und dann die üblichen Zweikämpfe. Im meinem Kampf heute musste ich gegen eine ehemalige Candor antreten, von unseren Kräften sind wir ungefähr auf dem gleich Stand, aber dank Eric kenne ich mehr Techniken als sie und habe somit gewonnen. Während des gesamten Trainings hat mich Eric genauso behandelt wie sonst auch, als wäre gestern nichts zwischen uns gewesen. Ich habe es mit schon gedacht, doch trotzdem macht es mich schon ein bisschen traurig. Mittlerweile haben alle den Trainingsraum verlassen, außer ich und Eric. Er wollte mich nochmal sprechen, worüber weiß ich nicht. Ich hoffe über gestern, über unsere Küsse, die mir sehr gefallen haben. „Hope“ ,reißt Eric mich aus meinen Gedanken und kommt auf mich zu. „Das Training heute Abend fällt aus, du solltest übrigens gleich ins Bett gehen.“ Verwirrt sehe ich ihn an. „Warum?“ ,ich bin gerade komplett verwirrt. Warum fällt das Training aus? Ist es etwas wegen gestern? Aber am komischsten ist es das ich gleich ins Bett gehen soll. „Das findest du noch früh genug raus, Süße, vertraue mir einfach. Okay?“ Etwas anderes bleibt mir ja sicher nicht übrig. „Okay.“ Eric kommt auf mich zu und legt seine Hände auf meine Wangen, sofort fängt mein Herz an schneller zu schlagen. „Ich muss los, Süße. Wir sehen uns später“ ,nach diesen Worten drückt Eric kurz seine Lippen gegen meine Stirn und verschwindet. Sofort verbreitet sich ein Glücksgefühl in mir aus. Wir sehen uns später, das heißt das er sich mit mir treffen will. Soll ich vielleicht deswegen früher ins Bett gehen, damit ich nicht allzu viele Stunden Schlaf verpasse. Wenn das so ist, ist das unheimlich süß von ihm. Aufregung macht sich in mir breit, die Zeit vergeht am schnellsten wenn man schläft. Also mache ich mich auf dem Weg in den Essensraum um noch etwas zu essen und danach in den Schlafraum, der heute komplett lehr ist. Nach einer ausgiebigen Dusche lege ich mich ins Bett und schlafe auch tatsächlich schnell ein.
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Mitten in der Nacht werde ich mit etwas weichem, was mir jemand ins Gesicht geworfen hat wach. Verwundert setze ich mich auf und nehme das schwarze etwas, was mittlerweile auf meiner Bettdecke liegt, um es genauer zu untersuchen. Es ist ein schwarzes T-Shirt Warum wirft mir jemand mitten in der Nacht ein T-Shirt ins Gesicht? Momentmal, dieses Kleidungsstücke kommt mir bekannt vor, hatte ich das nicht schon mal an? Ich sehe durch den Raum und entdecke an der Treppe Eric, mit einer Metallstange stehen. Sofort muss ich grinsen, denn dadurch bestätigt sich meine Vermutung. Aber warum hat Eric eine Metallstange in der Hand, ist es nicht die Stange mit der Four uns immer weckt. Ich dachte er will mich abholen oder so und nicht alle wecken, aber warum wird er alle wecken? Wenn was passiert wäre hätte er mir ja sicher nicht sein Shirt zugeworfen. Der Anführer grinst mich nochmal an, schlägt dann mehrfach gegen das Treppengeländer mit der Metallstange und schreit die anderen an. Ein Wunder das ich das mal sage beziehungsweise denke, aber zum Glück weckt uns Eric nicht jeden Tag, denn er tut dies viel lauter und nerv tönender. „Wacht auf ihr Flachzangen, in 10 Minuten seit ihr in der Grube!“ Nachdem er noch ein paar mal einige Initianten beleidigt hat dreht Eric sich um und geht. „Wie spät ist es?“ , fragt Lia gähnend, die jetzt neben mir steht. „Zwei Uhr nachts“ ,brummt Ann. „Was meint ihr hat Eric vor?“ ,grummelt Ann. „Hat er dir nichts gesagt?“ Ich bin froh das ich auf Eric gehört hab, denn so müde wie die anderen sind bin ich glücklicherweise nicht. Auch bin ich froh darüber das Eric mich zuerst geweckt hat und ich nicht mit Kopfschmerzen aufwachen muss, denn so konnte ich mir die Ohren zuhalten. „Mein Bruder sagt das es eine Tradition der Ferox sei, es ist irgendein Spiel. Mehr hat mir Jack aber nicht verraten“ ,erklärt uns Gus. „Und das kann man nicht tagsüber machen oder zu mindestens wenn wir ausgeschlafen haben?“ ,stöhnt Lia.
Ein paar Minuten später stehen wir auch schon in der Grube, vor uns stehen ein Tisch auf dem Westen liegen. „Jeder nimmt sich eine Weste und geht dann zu den Schienen ,fordert Eric uns auf, der an dem Tisch gelehnt steht. Wir gehen auf den Tisch zu und er verschwindet in Richtung Schienen, mit einer länglichen Sporttasche in der Hand. Jeder von uns schnappt sich eine Weste, zieht sie an und geht nach draußen. Dort finden wir Eric vor der Four anschreit und ihn beleidigt, anscheinend hat die Zahl verschlafen. Aus der Ferne hört man den Zug anfahren, der Boden fängt an leicht zu vibrieren und wir laufen los um in den Zug zuspringen.
„Alle zuhören“ ,fordert Eric und alle richten die Aufmerksamkeit auf ihm. „Wir spielen ein Spiel, die Regeln sind ähnlich wie Capture the Flag, das“ ,Eric wirft die Tasche die er in den Händen hat auf dem Boden und deutet mit einer Handbewegung darauf, während er Four auffordernd ansieht. Dieser verdreht die Augen und bückt sich um die Tasche aufzumachen. Eric streckt Four seine Hand entgegen und dieser bückt sich mit einem Stöhnen um Eric eines der Dinge zugeben die in der Tasche sind. „Das sind eure Waffen“ sagt dieser und hält die Waffe in die Luft. Anscheinend wartet er auf etwas und eine Sekunde später flüstert jemand. „Das nennt er eine Waffe“ ,das spöttische flüstern stammt von Finn. Darauf hin hört mein einen stöhnenden Finn der auf dem Boden kracht und schreit. Eric geht grinsend auf ihm zu und zieht ihm den Pfeil, welcher in dem Bein des dunkelhaarigen steckt raus. „Jedes Jahr das selbe. Möchte noch jemand?“ ,schweigen breitet sich im Abteil aus. „Diese Pfeile sind mit einem Serum gefüllt, welches des Schuss einer echten Waffe simuliert. Wir spielen in zwei Teams, der Stiff und ich sind eure Captains. Fang an Stiff“ ,fordert Eric Four auf. „Lia.“ Damit hätte diese nicht gerechnet, denn sie sieht verwirrt auf, tritt dann aber doch hinter Four. „Du nimmst also wie immer die Schwächsten, hast wohl noch nichts dazu gelernt. Finn.“ Als drittes werde ich von Eric aufgerufen, irgendwie freue ich mich. Es ist nur etwas komisch das einzige Mädchen zu sein, das liegt wahrscheinlich daran das wir relativ wenig Mädchen sind. Wenigstens bin ich nicht ganz alleine gelassen von meinen Freunden, denn Gus ist auch in unserem Team.
„Macht eure Lampen aus!“ ,befiehlt uns Eric nachdem wir aus dem Zug gesprungen sind. Four sein Team fährt noch ein Stück weiter um ihre Flagge zu verstecken und ein Plan zu schmieden. Nachdem wir noch ein kleines Stück zu fuß gegangen sind, bleibt Eric stehen und wir bilden einen kleinen Kreis um unseren Anführer. „Was ist eure Strategie?“ Nachdem Eric das gesagt hat bricht eine laute Diskussion aus mit verschieden Strategien, die aber alle darauf schließen das wir verlieren werden. Ich brauche etwas Ruhe um mir selbst eine Strategie auszudenken, mit der es auch möglich ist zu gewinnen, deshalb verlasse ich die Diskussionsrunde. Ich bleibe wenige Meter von den Jungs stehen und sehe mich hier erstmal um. Links von uns ist ein Park mit vielen hohen und niedrigen Bäumen und rechts befindet sich, ja wie nennt man das? Ich glaube früher sagte man dazu Rummel oder Kirmes. Auf jeden Fall erstreckt sich dieser Rummel über das ganze Gebiet in dem wir spielen. „Willst du nicht mit den anderen diskutieren?“ ,reißt Eric mich aus meinen Gedanken. „Das ist doch alles Schwachsinn was die Vorschlagen. Wenn wir alle Four sein Team frontal Angreifen und keiner auf die Flagge aufpasst, könnten wir auch zu denen gehen und ihnen unsere Flagge einfach so geben.“ „Na wenigstens sieht das eine Person ein, geh hin und schlag was vor. Deine Idee werden wir wahrscheinlich eh umsetzten. Schlechter als die Ideen der Idioten da kann es ja nicht sein.“ Damit hat Eric wahrscheinlich recht und ich habe tatsächlich auch eine Idee, also kehre ich zum Kreis zurück und Eric folgt mir. Finn ist gerade dabei auf jemand anderes loszugehen, so ein Idiot, wir sind ein Team. „Könnt ihr nicht einmal eure Schnauze halten und leise sein? Ich sag euch jetzt wie wir das machen, verstanden?“ Erstaunlicherweise sind sie tatsächlich leise geworden, bis auf Finn und seine Anhängsel. „Wer hat dich denn hier zu Anführerin gemacht?“ ,wollte eben dieser Wissen. „Ich bin hier die einzige Weibliche Person, okay. Und es ist ja bekannt das wir Frauen mehr Intelligenz haben als ihr. Das sieht man ja auch daran wie ihr euch gerade verhalten habt. Also halt die Klappe, höre zu und lerne, du Lauch“ ,am Ende meiner Predigt lasse ich den Finger sinken den ich drohend erhoben habe. Finn wollte gerade wieder protestieren, schweigt aber da Eric ihn drohend anguckt. Endlich ist Ruhe. „Die Flagge verstecken wir am besten in einem dieser Stände hier. Einer von uns klettert auf einem Baum und macht die Taschenlampe, als Ablenkung von der eigentlichen Flagge an. Unter diesen Baum stellen sich noch maximal zwei Personen. Der Rest teilt sich in drei Teams ein, zwei der Teams greifen Four an und das dritte besteht aus zwei Personen. Die zwei holen die Flagge und den Sieg, verstanden?“ ,erkläre ich meinen Plan und erstaunlicherweise stimmen alle zu, hauptsächlich wegen Eric. Die Rollen Verteilung geht erstaunlicherweise ziemlich schnell. Eric und Ich holen die Flagge. Gus klettert in den Baum und zwei ehemalige Candor stehen unter dem Baum. Der Rest des Teams greift Four an. Eric und ich lassen den Angreifern unseres Teams Vorsprung und wir schleichen uns leise an. Die Volltrotel denken aber nicht daran leise zu sein und haben ihre Taschenlampen eingeschaltet. Wir dumm muss man denn sein, so wird das doch kein Überraschungsangriff. Wird schon schief gehen, letztendlich sind sie ja eh nur zur Ablenkung da, damit wir uns Anschleichen können und die Flagge holen. „Holen wir die Flagge.“
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Ein neues Leben bei den Ferox
FanfictionHope ist eine gebürtige Amite. Sie will ihre Fraktion verlassen, da sie Schmerz mit diesem sonst so ruhigen Ort verbindet. Die 16 jährige entscheidet sich für die Ferox. war es die richtige Entscheidung? In der Fraktion, der furchtlosen Kämpfer, ler...