Heute ist es so weit, heute findet die letzte Phase statt, unsere Abschlussprüfung. Wenn wir diese hinter uns gebracht haben und immer noch im Ranking oberhalb der roten Linie stehen, haben wir es geschafft, dann sind wir vollwertige Ferox. Wir sind nur noch ein Schritt von unserem Ziel entfernt. Nur noch eine Prüfung und wir haben es endlich geschafft. Doch die letzte Prüfung hat es in sich, bislang haben wir immer nur eine unserer Ängste am Stück durchlebt, doch heute durchleben wir alle hintereinander weg. In mir breiten sich gemischte Gefühle aus, da ich mich freue endlich mit der Initiation fertig zu sein. Doch auf der anderen Seite habe ich auch Angst vor der dritten Phase. Doch ich werde es schaffen, ich bin eine Ferox und habe das Zeig dazu. Ich muss mir keine Sorgen machen, denn ich werde es schaffen. Ich rede mir Mut zu während ich warte endlich an der Reihe zu kommen.Es dauert gefühlt eine Ewigkeit bis ein Initiant fertig ist und ein anderer aufgerufen wird. So läppert sich die Zeit dahin, auch wenn es sich viel länger anfühlt als es wirklich ist. Mit jedem Initiant der aufgerufen wird werde ich immer hibbeliger. Die große, schweraussehende Metalltür öffnet sich ein weiteres mal und der Ferox mit der Glatze erscheint wieder, der jedes mal einen Namen sagt und den Initiant in den Raum dahinter begleitet.„Hope“ ,ertönt seine viel zu piepsig wirkende Stimme und ich springe regelrecht auf und gehe auf ihn zu. Ich betrete den Raum und der Mann schließt hinter uns die Tür. Doch Raum ist für diesen Ort regelrecht eine Untertreibung, das Wort Halle würde ihm viel gerechter werden. Der Raum oder die Halle ist sehr karg eingerichtet. In der Mitte steht ein Stuhl, der dem ähnelt auf dem wir unsere Angstsimulation durchgeführt haben. Außerdem sind noch einige Bildschirme in dem Raum verteilt, vor denen jeweils ein kleine Gruppe aus Ferox und Ken stehen. Warum sind die Ken hier? Um Antwort auf meine Frage zu finden muss ich wohl später Eric fragen. Dieser steht zusammen mit den Anführern der Ferox vor einem der zahlreichen Bildschirme. Ich gehe mit festen Schritten auf die Liege zu und meine Schritte hallen von den Wänden wieder. Einige Ferox und Ken würdigen mir einen kurzen Blick und vertiefen sich wieder in ihre Gespräche. Eric löst sich von der Gruppe und tritt an die Liege. Dort treffen wir aufeinander. „Bereit?“ ,fragt Eric ohne jegliche Emotion dabei wirkt er sehr gelangweilt. „Ja" ,erwidere ich und setze mich auf den Stuhl. Eric befestigt Elektroden an meinen Schläfen, die mit einem Computer verbunden sind. „Werden das jetzt alle sehen?“ ,frage ich Eric als er die Elektroden an meiner Haut befestigt. „Ja" ,erwidert er einfach nur und greift nach der Spritze in der das Serum für die Simulation ist. Er ist ganz der Anführer und lässt sich nichts anmerken. Doch so ist es besser und niemand kommt auf die Idee das zwischen uns etwas läuft, was auch immer es ist. „Bereit?“ ,fragt Eric ein weiteres mal und setzt die Spritze an meine Hals an. „Ja" ,sage ich und schlucke meine Nervosität herunter. Umso schneller Eric mir das Serum verabreicht, umso schneller habe ich das ganze auch hinter mir. „Mach dir keine Sorgen, das schaffst du" ,haucht Eric leise, sodass es niemand hören kann außer ich. Wie nebenbei berührt er meine Haut, als ob er mich etwas beruhigen möchte, doch verabreicht mir gleichzeitig das Serum, sodass es von außen aussieht als wäre sie nicht gewollt und zufällig entstanden.
Als ich die Augen wieder öffne, starren mich alle an. Verwundert setzte ich mich auf und gucke mich in der Halle um. Warum stehen alle um die Liege herum und nicht mehr vor den einzelnen Bildschirmen wie vorhin? Stimmt irgendetwas nicht? Da nichts passiert ziehe ich mir vorsichtig die Elektroden von meinem Gesicht und lege sie auf die Liege. Langsam stehe ich auf. „Was ist los?“ ,frage ich verwirrt und sehe in die Gesichter, die mich anstarren. Alle haben einen amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht. Ich gehe auf Eric zu. „Was ist hier los Eric?“ ,frage ich ihn, in der Hoffnung Antwort zu erhalten. Doch von ihm erhalte ich keine Antwort. „Wer will es ihr sagen?“ ,fragt er stattdessen spöttisch in die Runde und meine Freunde bannen sich einen Weg durch die Menge und stellen sich neben Eric. „Leute, was ist hier los?“ Mein Herz klopft wie verrückt, da ich nicht weiß was hier los ist. Warum starren mich alle an? Was ist passiert? Hat es etwas mit meiner Angstlandschaft zutun? Was ist in ihr passiert und warum kann ich mich nicht daran erinnern? All diese Fragen kreisen mir durch den Kopf, während ich darauf warte Antwort zu erhalten. „Hast du wirklich geglaubt das wir dich mögen oder lieben könnten?“ ,fragt Ann mit Spott in der Stimme. „Niemand mag dich?“ ,ergänzt Gus und guckt mich böse an. „Warum?“ ,frage ich schockiert und die Zweifel in mir kommen hoch, gemeinsam mit der Panik. „Niemand wird dich je lieben" ,wirft mir die sonst so stille Lia an den Kopf. Die Panik überschüttet mich und ich atme viel zu schnell. Die Meute bricht in einem Nerv tönendem Gelächter aus und werfen mir die Worte meiner Freunde an den Kopf. Oder besser gesagt die Worte meiner vermeintlichen Freunde. „Warum tut ihr mir das an?“ ,frage ich sie mit zitternder Stimme, doch ich erhalte keine Antwort. Das Gelächter und die Worte donnern auf mich nieder. Worte, die mich seit meiner frühen Kindheit prägen, Worte die mein Vater mir regelmäßig an den Kopf geworfen hat. „Dachtest du wirklich ich will etwas von dir, du kleine Schlampe? Niemand braucht dich und niemand wird dich je lieben" ,sagt Eric unter einem boshaften Lachen. „Ich habe dich nur ausgenutzt, wie es jeder tut. Zum vögeln bist du gut, aber das war es auch schon“ All diese Worte fallen auf mich ein und hallen in meinem Kopf wieder und wieder. Das stimmt nicht, rede ich mir selbst ein. All das stimmt nicht, das sind Lügen. „Nein" ,brülle ich der Menge entgegen und richte mich gerade vor ihnen auf. Ich lasse mich nicht mehr von diesen Worten unterkriegen, das habe ich viel zu lange getan. Ich glaube nicht mehr daran, irgendjemand wird mich lieben, da bin ich mir sicher. „Verschwinde, niemand braucht dich" ,sprechen die Ferox im Chor und drängen mich zu einer Tür. Mir bleibt nichts anderes übrig als rückwärts durch die geöffnete Tür zu gehen. Automatisch knallt die Tür mit einem lauten Scheppern zu und für ein paar Sekunden ist alles schwarz um mich herum. Ich lehne mich gegen die Tür und hämmere gegen sie, doch nichts passiert. Hinter mir erscheint jetzt ein Licht und ich drehe mich ruckartig um und mir stockt sogleich der Atem. Das Licht kommt von Fackeln, eine, die dicht neben mir ist und eine die ein paar Meter entfernt neben einer anderen Tür hängt. Doch dies lässt mein Atem nicht stocken, sondern die zahlreichen Spinnenweben und die unzähligen schwarzen, haarigen Spinnen. Nein, das darf doch nicht wahr sein. Die Spinnen krabbeln alle auf mich zu, krabbeln mir sogar die Beine hoch. Ich schreie auf schließe aber schnell wieder den Mund, da sich weitere kleine Monster von der Decke abseilen. Mein Herz spielt verrückt und die Panik in mir steigt stetig an. Um nicht in meiner Panik zu versinken atme ich einmal tief durch und gehe zu der Fackel die neben mir an der Wand hängt. Zielstrebig greife ich danach, stoppe aber kurz bevor sich meine Finger um den Griff schließen. Auf dem Griff krabbeln mehrere achtbeinige Monster. Das sind harmlose Spinnen, kein Grund panisch zu werden, rede ich mir selbst ein und greife zügig nach der Fackel. Mit schnellen Schritten gehe ich durch den Raum und schwinge die Fackel vor mich hin und her, wodurch die Spinnen mitsamt den Weben verbrennen. Die zahlreichen Spinnen auf mir versuche ich dabei so gut wie möglich zu ignorieren. An der Tür angelangt sehe ich wie voll mit Spinnenweben diese ist und wie viele Spinnen auf ihr sitzen. Die Tür scheint aus Metall zu sein, weswegen ich ohne zu zögern die Fackel an die Tür halte um die Spinnen zu verbrennen. Das sie sich dabei ziemlich aufheizt ist mir relativ egal solange die Spinnen weg sind. Nachdem alle Spinnen auf der Tür verbrannt sind greife ich zielstrebig nach dem metallenen Knauf an der Tür und ziehe schmerzhaft die Luft ein, da dieser kochend heiß ist, aber die Tür öffnet sich und ich kann aus diesem Raum entkommen.
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Ein neues Leben bei den Ferox
FanfictionHope ist eine gebürtige Amite. Sie will ihre Fraktion verlassen, da sie Schmerz mit diesem sonst so ruhigen Ort verbindet. Die 16 jährige entscheidet sich für die Ferox. war es die richtige Entscheidung? In der Fraktion, der furchtlosen Kämpfer, ler...