You are my Champion | Fabio Quartararo FF

149. Kapitel

Fabio stand am Fenster seines Hauses in Andorra und blickte auf die verschneiten Gipfel. Die Kälte draußen spiegelte die Leere wieder, die er in seinem Herzen fühlte. Jana, das Mädchen, die er einst verloren hatte, schwebte wie ein Geist durch seine Gedanken. Er erinnerte sich an ihre gemeinsamen Tage in Nizza, an die Bucht, wo alles begann – wo sie gelacht, geträumt und die Sterne gezählt hatten.

In diesem Moment wusste er, dass es Zeit war, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und um ihre Liebe zu kämpfen. Er packte einige Sachen zusammen, schloss die Tür seines Hauses ab und machte sich auf den Weg. Laut Charlie war Jana bei ihren Eltern und da fuhr er nun hin. Er musste endlich mit ihr wieder reden. Die Reise von Andorra nach Nizza war lang, aber jeder Kilometer brachte ihn näher zu seinem Ziel und zu Jana.

Fabio fuhr jedoch nicht als erstes zu Jana oder zu seinen Eltern. Sein Weg zu der Bucht. Als er die vertraute Bucht erreichte, fühlte er eine Mischung aus Nervosität und Hoffnung. Fabio setzte sich auf einen Felsen und wartete auf den Sonnenuntergang, den er und Jana so oft zusammen bewundert hatten. Er hoffte, dass sie kommen würde, dass sie die Zeichen sehen und die Erinnerungen an die schönen Momente, die sie hier geteilt hatten, wieder aufleben lassen würde.

Fabio fühlte, wie die letzten Sonnenstrahlen des Tages sein Gesicht wärmten, als er den vertrauten Pfad zur Bucht hinunterging. Die Luft war erfüllt vom Duft des Meeres und der und dem kühlen Wind. Mit jedem Schritt, den er dem Ort ihrer Liebe näher kam, wurde sein Entschluss fester, Jana mehr den je zurückzugewinnen.

Er dachte an all die Momente zurück, die sie hier verbracht hatten, an die unbeschwerten Tage und die lauen Nächte. Er erinnerte sich, wie sie im Sand gelegen und Pläne für die Zukunft geschmiedet hatten, Pläne, die so brüchig geworden waren wie die Muscheln, die sie am Strand gesammelt hatten.

Fabio lehnte sich zurück und ließ die kalten Strahlen der Nachmittagssonne sein Gesicht kitzeln. Die Bucht vor ihm war ein verstecktes Paradies, ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen schien. Hier, weit weg von der Hektik des Reitsports und dem Dröhnen der Motoren bei der MotoGP, fand er Frieden. Doch es war nicht die Stille der Bucht, die ihn hierher zog, es waren die Erinnerungen an Jana.

Er erinnerte sich, wie sie beide an den heißen Sommertagen hierhergekommen waren, um der Öffentlichkeit zu entfliehen. Sie hatten sein Motorrad am Rand der kleinen Straße geparkt, die zur Bucht führte, und waren den sandigen Pfad hinunter zum Wasser gelaufen. Als sie das Ufer erreichten, hatten sie ihre Kleidung abgeworfen und waren lachend ins kühle Nass gesprungen.

Das Wasser war ihr Spielplatz gewesen. Sie spritzten sich gegenseitig nass, tauchten unter und jagten einander durch die Wellen. Fabio erinnerte sich, wie Jana ihn herausgefordert hatte, wer schneller zur Boje schwimmen konnte, die einige Meter vom Ufer entfernt im Wasser trieb. Mit kraftvollen Zügen hatten sie um die Wette geschwommen, das Wasser teilte sich vor ihnen wie ein silberner Vorhang.

Am Ende hatte Jana gewonnen, ihre Arme triumphierend in die Luft geworfen, während ihr Lachen über das Wasser hallte. Fabio hatte sie bewundert und die Niederlage die er verspürt hatte entgegen genommen. Wenn sie nur damals gewusst hätte, das er sie gewinnen lies. In diesem Moment hatte er sie mehr geliebt als je zuvor.

Später, als sie erschöpft, aber glücklich auf ihre Handtücher im Sand sanken, hatten sie über alles und nichts gesprochen. Sie hatten Pläne geschmiedet, von Orten geträumt, die sie besuchen wollten und Geschichten ausgetauscht, die sie zum Lachen brachten. Hier, an dieser Bucht, konnten sie wirklich sie selbst sein – zwei Seelen, die im Einklang mit der Natur und miteinander waren.

Die Erinnerung an diesen Tag brachte ein seltenes Lächeln auf Fabios Lippen. Er wusste, dass solche Tage unwiederbringlich waren, doch in seinem Herzen würde die Erinnerung an die Zeit mit Jana an der Bucht für immer lebendig bleiben.