Samu
Heute ist der Tag der Beerdigung. Suris Tod ist nun eine Woche her und es schmerzt noch wie am Anfang. Ich fühle mich leer und allein. Das einzige was mich am Tag aufmuntert sind die drei Stunden am Tag die ich bei Quinn sein darf. Immerhin geht es bei ihm Berg auf. Die Nacht habe ich kaum geschlafen. Ich hab es bisher noch immer nicht geschafft in meine Wohnung zu fahren. Aber nach der Beerdigung werd ich dort hin fahren. So langsam muss ich das Babyzimmer einrichten. Zumindest das Beistellbettchen und ich möchte Mama auch nicht weiter auf die Nerven gehen. Ich stehe vorm Spiegel und betrachte mich. Suri hat es geliebt wenn ich Anzüge anhatte. Mama kommt zu mir und richtet meine Krawatte. ,,Einen schönen Sohn habe ich.",lächelt sie und streicht nochmal über meine Wange bevor sie nach den Autoschlüsseln greift. Ich lächle leicht und mache mich dann auf den Weg. Am Friedhof sind bereits die ersten angekommen und warten. Ich weiß gar nicht wohin mit mir. 10 Minuten nach uns kommt auch mein Dad mit Sanna und Santtu. Fest umarmen mich alle. Zuletzt mein Dad. Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen. ,,Papa danke dass du hier bist.",,Natürlich! Mein Beileid mein Junge.",,Danke." Alle umarmen mich und wünschen mir Beileid und es ist absolut nicht wohltuend. Die Hälfte der Leute kenne ich nicht einmal. Als wir dann an ihrem Grab stehen ist es irgendwann Zeit für meine Trauerrede. Ich habe das unterschätzt. Der Kloß in meinem Hals ist riesig. Langsam trete ich vor und hole etwas zittrig den Zettel aus meinem Jackett.
Liebe Mama. Ich lasse meinen Papa sprechen weil ich es selbst noch nicht kann. Hier ist dein kleiner Quinn mit meinem Papa. Wir haben dich ganz doll lieb und vermissen dich. Auch wenn ich es jetzt noch nicht weiß wirst du mir mein Leben lang fehlen. Ich freue mich auf die Geschichten die Papa mir von dir erzählen wird.
Ich atme kurz durch und blättere um. Die anderen um mich blende ich aus. Es ist schwierig genug hier jetzt nicht weinend zusammen zu brechen.
Hey mein kleiner Majava. Man hat mir dich genommen. Mein Zu Hause. Ich vermisse dich und ich kann nicht in Worte fassen wie sehr du fehlst. Die letzten Tage habe ich ganz oft an unser erstes Treffen gedacht. Du hast mich von Beginn an verzaubert und auch wenn unser Anfang schwierig war weil alle an unserer Liebe gezweifelt haben hast du nie an uns gezweifelt. Du hast mir gezeigt wer ich bin. Wie ich leben möchte und du hast mir das größte Geschenk meines Lebens gegeben. Unser Sohn ist ein Kämpfer, stark und wunderschön wie du. Ich liebe dich. Cause you Are home to me."
Ich trete zurück stecke den Zettel zurück in mein Jakett und schaue nur noch auf den Boden um meine Tränen zu verstecken. Papa legt seine Hand auf meinen Rücken und als wir hier fertig sind suche ich mir eine ruhige Ecke. Schluchzend Knie ich mich hin und lasse die Tränen raus die ich bis gerade krampfhaft zurück gehalten habe. Verdammte Scheiße!