Undercover

Teil 59

Sam war in der Früh am nächsten Tag aufgestanden und zum Strand gegangen. Sie hatte auf dem Weg dorthin mit Duncan telefoniert und ihn gebeten, ein paar Leute zum Whyte Wyrm zu schicken, damit es beobachtet werden konnte, falls Eastwood seine Drohung wahrmachen sollte, es anzuzünden. Das würde sie sich nie verzeihen. Sie wusste, dass es Chris' Leben geworden war. Sam saß im Sand, ließ den Sand durch ihre Finger rieseln, sah dabei aufs Wasser. Es wurde langsam doch zu viel für sie. Sie wollte endlich mal zur Ruhe kommen. Ja, sie liebte Chris, aber immer wieder zu sehen, wie seine Ex-Affäre ihn anbaggerte, darauf hatte sie einfach keine Lust mehr. Sie schaute auf ihr Handgelenk, das mit den Armbändern von Paul und Chris geschmückt war. Im Inneren dachte sie daran, Chris aufzugeben. Er würde sie eh, wenn er erfuhr, wer sie wirklich war, in den Wind schießen. Und sich vor lauter Frust wieder an Cheryl wenden. Tränen stiegen in ihre Augen, als sie diesen Gedanken hatte.
„Warum musste ich mich auch verlieben?" fluchte sie.
Sam stand auf, klopfte sich den Sand ab und ging langsam wieder zurück zum Trailerpark.

Es war Mittag, als FP das Diner betrat. Er hatte einen Sonderauftrag von Fred angenommen und durfte so den Sonntag arbeiten, was ja nicht schlimm war. 1.konnte er das Geld gut gebrauchen und 2. hatte Lily auch eine Schicht im Diner. Lily lächelte ihm entgegen mit einem Teller, auf dem ein Thunfischsandwich von ihr mit extra viel Liebe zubereitet worden war. Sie stellte noch einen Becher mit Kaffee dazu.
„Hey Prinzessin."
FP hauchte ihr einen zarten Kuss auf ihre Lippen und setzte sich an seinen Stammtisch in der Ecke des Diners.
„Penny scheint noch nicht hier zu sein."
FP sah Lily an.
„Nö", kam es von ihr kurz. Sie setzte sich ihm gegenüber.
„Glaubst du, was Chris gestern gesagt hatte?"
Lily sah FP an, der einen Bissen von seinem Sandwich nahm.
„Nein. Er wollte uns nur aufziehen", grinste er sie an.
„Ich weiß nicht. Einige haben mich heute beim Verlassen des Trailers so komisch angegrinst", meinte Lily.
„Und wenn schon. Alles nur Neider."
Er legte seine Hand auf ihre und streichelte mit dem Daumen über ihren Handrücken. Die Türglocke ertönte und Penny betrat das Diner. Lily sah zu ihr.
„Ich bin dann mal in der Küche."
Sie stand auf, küsste FP kurz und verschwand hinter den Tresen in die Küche.

„Ihr seid echt ein tolles Paar", grinste Penny FP an, als sie den Tisch erreichte.
„Danke, aber das weiß ich, Penny."
Ernst sah FP sie an. Sie setzte sich ihm gegenüber. Er wusste, dass sie log, ging aber auf ihr Spiel ein.
„Es bedeutet mir echt viel, FP. Deine Freundschaft, die Serpents. Ich will das nicht verlieren."
Penny sah ihn traurig an. Er wusste, dass sie es ihm nur vorspielte.
„Okay, Penny. Ich habe darüber nachgedacht", meinte FP und trank einen Schluck Kaffee.
Penny sah ihn erwartungsvoll an und hoffte innerlich, dass er ihr verzeihen würde. Denn sonst hätte sie mit Scott Eastwood ein großes Problem.
„Ich gebe dir eine zweite Chance."
Er sah sie ernst dabei an.
„Oh, ich danke dir, FP."
Penny beugte sich zu ihm über den Tisch, sodass er ihr Dekolleté sehen musste, und hauchte ihm einen Kuss auf seine Wange. Lily, die gerade aus der Küche kam, bekam es mit. Ihr stockte der Atem. Nein, nicht ausrasten Lily, sagte sie innerlich zu sich selbst. Sie setzte ihr bestes Lächeln auf, nahm die mit Kaffee gefüllte Kanne und ging zum Tisch der beiden.
„Kaffee?" fragte Lily freundlich und sah Penny an.
Diese schaute zu ihr.
„Ja, gerne", lächelte Penny ebenfalls.
Lily schenkte den Kaffee in den Becher, der vor Penny auf dem Tisch stand.
<Ich durchschaue dich, Bitch> dachte sich Lily und lächelte Penny weiter an, wendete sich dann an FP.
„Auch noch Kaffee?" fragte sie ihn freundlich.
„Ja gerne. Hab noch etwas Zeit", zwinkerte er ihr zu.
Lily goss ein.
„Ich habe schon zu FP gesagt, dass ihr 2 echt ein tolles Paar seid."
Penny sah Lily an.
„Danke, aber das weiß ich auch", grinste Lily sie frech an.

„Er hat mir verziehen."
Penny wollte Lilys Reaktion sehen.
„Das freut mich für dich", sagte Lily mit einem Lächeln auf ihren Lippen.
„Echt?"
Penny wirkte überrascht.
„Ja klar. Ich bin auch der Meinung, dass jeder eine zweite Chance verdient hat. Nur sollte man die dann auch nicht verspielen", meinte Lily ernst.