Teil 40

58 2 0
                                    


Um kurz nach 2 betrat FP die Bar, wo Sam und Chris in den vergangenen Stunden schon aufgeräumt, das zerbrochene Glas aufgekehrt und die kaputten Stühle und Tische nach draussen gebracht hatten. Trotzdem konnte er sich nur zu gut vorstellen, wie es ausgesehen haben musste, als Chris es entdeckt hatte.
Er sah zu Sam, die hinter dem Tresen stand, und ging zu ihr.
„Hey Sam. Wo ist Chris?"

„Hi FP. Er ist im Büro und räumt auf," antwortete sie und deutete mit dem Kopf zum Büro.
„Danke."

FP ging zum Büro und klopfte kurz an den Türrahmen, ehe er den Raum betrat. Chris saß am Schreibtisch und sortierte gerade Papiere, die scheinbar aus den Aktenschränken gerissen worden waren.
„Hi. Sorry, ich konnte nicht eher von der Arbeit weg und ich kann auch jetzt nicht lange bleiben. Es ist viel zu tun," entschuldigte er sich.
Chris sah zu ihm.
„Schon okay. Sei froh, dass du das ganze Ausmaß nicht gesehen hast. Ich muss morgen erstmal neue Gläser und Getränke kaufen, bevor ich die Bar wieder aufmachen kann. Heute muss ich sie geschlossen lassen. Um die Tür kümmert sich Muskrat später. Es ist wirklich die totale Katastrophe," meinte Chris, schob einen Stapel Papiere von sich und lehnte sich im Stuhl zurück.
„Weißt du, wer es war?" wollte FP wissen.
„Ich bin mir zu 99% sicher, dass es Scott war mit seinen Leuten. Vermutlich hat er aber eher seine Leute vorgeschickt anstatt sich selbst die Finger dreckig zu machen. Ich denke, die zwei Kerle von gestern haben damit zu tun," antwortete Chris.

FPs Blick fiel auf die Gürtelschnalle, die auf einem Tuch auf dem Schreibtisch lag.
„Was ist das?"
Er betrachtete sie mit gerunzelter Stirn.
„Sam hat sie gefunden. Sie meint, sie könnte einer Frau gehören. Da sind auch Initialen eingraviert," meinte Chris und deutete darauf.
„P.C.? Mir fällt niemand ein, der diese Initialen hat," sagte FP nachdenklich.
„Mir auch nicht."

Chris wickelte die Gürtelschnalle in das Tuch und legte sie in eine Schublade des Schreibtisches.
FP sah auf seine Uhr.
„Mist, ich muss wieder zurück zur Arbeit. Wir treffen uns heute Abend hier, okay? Und wirf die kaputten Möbel nicht weg. Ich kann da sicher noch etwas machen. Wie du weißt, bin ich nicht gerade ungeschickt mit Holz," sagte er zu Chris.
„Okay, ich stelle das Zeug dann gleich wieder nach drinnen. Wäre gut, wenn man da noch etwas reparieren kann," grinste Chris.
„Sicher. Also bis heute Abend," verabschiedete er sich und verließ das Büro.
„Bye Sam."
Er verließ die Bar und stieg in seinen Truck, um zurück zur Arbeit zu fahren.

Lily wischte gerade die Tische im Diner ab, als Sam ihn betrat. Sie bemerkte sofort, dass sie niedergeschlagen zu sein schien.
„Hey, was ist los?" fragte sie besorgt, während sie zu ihr ging.
„Hat Chris wieder was angestellt? Soll ich ihm mal den Kopf waschen? Kann ja nicht sein, dass er sich ständig wie der letzte Idiot verhält."
Sam lachte kurz und setzte sich auf einen der Barhocker.
„Nein, mit Chris ist alles in Ordnung. Er ist toll. Nein, es geht um die Bar. Jemand ist letzte Nacht eingebrochen und hat alles verwüstet," erklärte sie.
Lily ging um den Tresen herum und griff nach einer Kaffeetasse, die sie Sam hinstellte.
„Bitte was?"
Sam nickte.
„Es gibt kein einziges heiles Glas mehr und Getränke auch nicht. Auch ein paar Möbel sind zu Bruch gegangen, aber um die will FP sich kümmern. Er hat wohl ein Händchen dafür," fuhr Sam fort.
„FP war bei euch?"
„Ja, aber nur kurz. Er hat viel auf der Arbeit zu tun," antwortete Sam.
Lily schüttete ihr Kaffee ein.
„Das erklärt, weshalb er heute wieder nicht hier war. Hätte ich das gewusst, hätte ich ihm etwas zu essen vorbeigebracht," murmelte Lily und nahm sich vor, mal mit ihm darüber zu reden.
„Hat Chris schon einen Verdacht, wer das gewesen sein könnte?" fragte sie dann.
„Er vermutet, dass auf jeden Fall Scott dahintersteckt und dass er seine Leute vorgeschickt hat, um die Bar zu verwüsten. Diese zwei Kerle von gestern," erwiderte Sam und trank einen Schluck Kaffee.
Lily nickte.
„Das denke ich auch. Die führten nichts Gutes im Schilde."
Sams Handy klingelte plötzlich.
„Oh, es ist Josh," sagte sie nach einem Blick aufs Display und ging ran.

UndercoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt