Undercover

Teil 99

Sam und Chris saßen nach dem Essen mit einem Glas Wein in der Hand auf der Dachterrasse. Sie genossen beide diese Ruhe und die Anwesenheit des anderen.
„Was ich dich noch fragen wollte.."

Chris sah zu Sam rüber.

„Was sind das für 10000 Dollar auf meinen Konto? Damit hast du doch sicher was zu tun oder?"

Sam schluckte kurz. Sie hatte das Geld total vergessen.

„Ja, die 10000 Dollar. Okay, ich hatte bestimmt keine Hintergedanken gehabt, um dich damit zu kaufen oder so", fing Sam an, setzte sich aufrecht hin und sah Chris ernst an.

„Durch den Fall mit Eastwood haben wir jeder einen Bonus bekommen, weil wir den Fall schnell und sagen wir mal, fast reibungslos, erledigt haben. Ich konnte das Geld nicht annehmen. Schlechtes Gewissen dir gegenüber. Aber da wir keine andere Wahl hatten, haben Lily und ich uns gedacht, dass ihr, also du und FP, das Geld besser gebrauchen könntet. Du schon allein, weil das FBI deine Bar verwüstet hatte, wegen Agent Holloway. Obwohl das nicht alles entschädigen wird, was er dir angetan hat", erklärte Sam Chris, und hoffte insgeheim, dass er es verstehen wird.

Er griff nach ihrer Hand und sah sie an.

„Du weißt, dass du das nicht machen musstest."

„Doch, Chris. Schon allein deswegen, was dir Josh angetan hat. Ich habe ihn noch nie so erlebt."

Chris bemerkte die Wut in Sam aufsteigen.

„Hey, vergiss den Kerl. Ich habe es überlebt,"beruhigte Chris Sam.

„Darf ich denn jetzt erfahren, wer Samantha Walker wirklich ist?", schmunzelte Chris.

„Darfst du", lächelte sie.

Sam schenkte Chris und sich nochmal Wein nach und stellte die Flasche neben den Liegestuhl auf den Boden.

„Ich habe wirklich irisches Blut in mir. Mein Urgroßvater stammte aus Irland und ist mit seiner Familie damals in die USA ausgewandert. Ich bin in New York geboren und wollte schon immer zum FBI. Es war mein Kindheitstraum, was ich mir dann auch mit einem guten Abschluss erfüllt habe."

„Und wie hast du deinen Mann kennengelernt?" wollte Chris von ihr wissen.

Sam trank einen Schluck Wein und musste kurz lachen.

„Ironie des Schicksals. Es war ein Taxi", grinste Sam.

„Ein Taxi?

Chris sah sie fragend an.

„Es goss in Strömen und ich hatte meinen Wagen in der Werkstatt. Ich ging auf ein Taxi zu und stieg hinten ein, aber gleichzeitig stieg auch Paul ein. Glaub mir, wir haben uns wegen diesem Taxi gezofft, aber wie heißt es so schön? Der Klügere gibt nach und ich bin dann ausgestiegen", erzählte Sam weiter.

„Und er ist mit dem Taxi weggefahren?"

„Nein, Paul stieg auch aus und das Taxi fuhr dann leer weiter. Ich bin zu Fuß zum Revier gegangen. Ich hatte ja zum Glück Klamotten zum Wechseln da. Tage später kam Paul in das Büro und es stellte sich heraus, dass er auch FBI Agent war und nach New York versetzt worden war. Wir haben dann einen Fall zusammen bekommen mit Kinderhandel, was echt unter die Haut ging. Wir gingen als verheiratetes Ehepaar undercover und verliebten uns. Wir haben kurz danach geheiratet. Wir haben keine Zeit vergeudet."

Sam schossen Tränen in die Augen, was Chris bemerkte. Er stellte sein Glas auf den Boden und zog Sam zu sich auf seinen Schoß, die ebenfalls ihr Glas abstellte. Er legte seine Arme um sie und drückte sie an sich. Sam schmiegte sich an Chris.