Undercover

Teil 41

„Ich? Wieso ich?" verwirrt sah Lily Ryan an und trank den Rest ihres Bier aus.

„Sam? Bitte noch eins."
Lily hob die leere Flasche in Sams Richtung.

Diese nickte und öffnete eine neue Flasche Bier, während sie zu den beiden rübersah.
„Nun ja, ich finde, dass du umwerfend aussiehst", schmunzelte er weiter.
„Ich finde dich nett."
Sam stellte Lily die Flasche Bier vor ihr auf dem Tresen, sah dann zu Ryan und Lily.
„Übertreib es nicht", gab sie ihm als Rat, ging um den Tresen herum nach vorne und fing an, die dreckigen Gläser abzuräumen und brachte sie wieder hinter den Tresen.
„Ist sie deine Mom?" grinsend deutete er zu Sam, sah dabei zu Lily.

Ihr gefiel, dass man sie schätzte.
„Nein, sie meinte dich", grinste Lily ihn an und trank das Bier.
„Ich bin alt genug", zwinkerte er Lily zu.
„Du bist jetzt öfters hier oder?"
„Ja, wie du siehst?" grinste Lily.
„Finde ich gut. Und wo ist dein Schatten?"

Lily sah Ryan etwas verwirrt an, bis sie begriff, was er meinte.
„Ach, du meinst FP? Er hat Besuch von seinen Kids", sagte sie.
„Selber Schuld, wenn er dich hier alleine lässt. Magst du tanzen?"
Ryan stand auf und hielt ihr schmunzelnd die Hand hin.
„Gerne", lächelte sie, nahm seine Hand und stand auf.
Ryan führte sie zur Mitte der Tanzfläche, legte seine Hände auf ihre Hüften. Lily schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie bewegten sich zur langsamen Musik, die in letzter Zeit nicht ungewöhnlich war. Sam konnte die Serpents, insbesondere Chris, überzeugen, dass man bei langsamer Musik sich ziemlich nahe kommen kann, was gut für die Beziehung sein kann. Die Frauen waren ihr jedenfalls sehr dankbar. Bis auf Cheryl, die immer noch Hausverbot in der Bar hatte.

Es war ein ruhiger Abend. Sam stand mit verschränkten Armen vor ihrer Brust hinter der Theke. Ihr Blick galt Lily und Ryan, die eng aneinander geschmiegt zusammen tanzten. Sie musste Lily Recht geben, mit dem was sie gesagt hatte. Sie brauchte FP nichts mehr beichten, wenn dem so wäre, dass er sich wieder mit seiner Ex-Frau versöhnen sollte oder würde. Im Gegensatz zu ihr selber. Sie hatte Angst vor dem Tag, der sich langsam näherte, an dem sie Chris die Wahrheit sagen musste.
„Hey Babe. Was macht Lily denn da mit Mustang?"
Chris riss Sam aus ihren Gedanken und sie zuckte zusammen.
„Sie tanzen doch nur", sagte sie und fing an, die Gläser mit klarem Wasser durchzuspülen. „Tanzen? Er zieht sie ja förmlich aus mit seinen Blicken. FP wird das nicht gefallen."
Chris sah weiter zu den beiden.
„FP ist nicht hier und Lily ist nicht sein Eigentum," verteidigte Sam Lily.
Chris sah zu Sam.
„Das hab ich auch nicht gesagt."
„Sorry. Aber sie hat Angst, dass FP und seine Ex sich wieder versöhnen könnten."
Sam drehte ihr Gesicht zu Chris. Er schüttelte nur den Kopf.
„Nein, das wird nicht passieren. FP ist verrückt nach Lily. Sonst hätte er es nicht öffentlich gemacht, sie geküsst. Das mit Gladys ist vorbei. Glaub mir. Sag das auch Lily. Ich verbürge mich für ihn."
Chris sah sie ernst an.
„Das macht einen zu einem Serpent, sich für den anderen einzusetzen und sich für ihn zu verbürgen, oder?"
„So ist es. Und Gladys hat es nicht gemacht. Sie ist abgehauen, als FP sie am nötigsten gebraucht hatte. Er ist mit ihr nur noch in Kontakt wegen den Kids."
Sam glaubte ihm, warum auch immer. Sie sah ihm nach, als er mit dem Handy am Ohr in das Büro ging.

Lily und Mustang saßen wieder am Tresen.
„Die kleine Blonde hat ein Auge auf dich geworfen," grinste Lily Mustang an und deutete mit dem Kopf in die Richtung der jungen Frau.
Mustang sah kurz hin, dann wieder zu Lily.
„Zu jung für mich. Ich steh auf reife, erfahrene Frauen", schmunzelte Mustang.
„Erfahrene? Willst du noch was lernen?"
Lily sah ihn von der Seite an, nahm ein Schluck aus der Flasche, die Sam ihr in der Zwischenzeit hingestellt hatte.
„Wer weiß. Aber die jungen Küken wissen nicht, was Männer wollen oder was ihnen gefallen könnte," zwinkerte er ihr zu.
„Ach so", grinste Lily und trank das Bier aus.
„Ich bin dann mal weg", sagte sie und stand auf.
„Schade."
Enttäuscht sah Mustang sie an.
„Wir sehen uns doch wieder, oder?" wollte er von ihr wissen.
„Wie heißt es? Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist. Ich denke schon", grinste sie ihn an, legte Geld auf den Tresen und winkte Sam zum Abschied zu, die ihr zurück winkte.