Teil 35

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Sam kam mit einem Handtuch um ihren braun gebrannten Körper gewickelt aus dem Bad, als es an der Tür ihres Trailers klopfte. Sie öffnete die Tür und sah zu Chris, der mit einer Flasche Rotwein in der einen Hand und in der anderen Hand eine große Pizzaschachtel vor ihr stand.
„An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen", schmunzelte er, hauchte ihr einen Kuss auf den Mund und betrat den Trailer.
„Das glaube ich dir sogar", grinste Sam und schloss die Tür. Keiner von den beiden hatte bemerkt, dass sie von Cheryl aus der Ferne beobachtet wurden.
„Die DVD ist schon startklar. Ich zieh mir nur was an", sagte sie zu Chris und verschwand in ihrem Schlafzimmer.
„Schade", hörte sie ihn sagen, während sie sich ein Shirt und Jeans anzog und wieder zu ihm ging. Chris hatte es sich in der Zeit im Wohnzimmer auf der Couch bequem gemacht. Die Pizzaschachtel stand auf den kleinen Tisch, die Flasche Wein war schon geöffnet.
„Du bist ja echt schnell", grinste Sam und holte 2 Gläser aus dem Schrank, die sie auf den Tisch stellte.
„Ich lass mir in manchen Dingen auch verdammt viel Zeit. Damit man es genießen kann", zwinkerte er ihr zu, zog sie zu sich auf die Couch.
„Das hab ich schon gemerkt," schmunzelte Sam und schenkte den Wein in die Gläser.
Sie nahm die Gläser und reichte eins Chris. Er nahm es, sah auf ihre Hand, sah zu ihr.
„Du trägst den Ring nicht mehr", sagte er leise.
„Ich weiß, das hört sich jetzt bescheuert an, aber ich habe losgelassen. Ich war am Strand, habe zum Himmel gesehen und mit Alex geredet. Ihm von dir erzählt und irgendwie hab ich gespürt, dass er mit dir einverstanden ist", erklärte Sam Chris.
„Nein, das ist nicht bescheuert. Ich rede auch oft mit Claire", sagte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Was gucken wir denn schönes?" fragte er und nahm sich ein Stück Pizza.
„Miss Marple. Ich liebe diese alten Schinken und ich liebe diese Frau. Ich wollte eigentlich so sein wie sie", grinste Sam.
„Dann auf einen schönen Abend" lächelte Chris sie an und stieß mit ihr an.
Sam trank einen Schluck und schmiegte sich an Chris' Schulter. Er legte den Arm um sie, drückte sie an sich.

Lily und FP saßen später im *Tocaya Organica*.
„Ich hoffe, du magst mexikanisch?" grinste er zu ihr und reichte ihr die Speisekarte.
„Ich bin immer offen für was Neues", grinste Lily und sah in die Karte.
Nachdem sie das Essen bestellt und der Kellner die Getränke serviert hatte, meinte Lily: „Darf ich dich was fragen?" und schaute zu ihm.
„Sicher", lächelte er und trank einen Schluck Wein.
„Wie habt ihr euch kennengelernt du und Gladys? Sorry, ich bin neugierig", verteidigte sie sich mit einem unschuldigen Lächeln auf ihren Lippen.
„Aber wenn du nicht drüber reden möchtest, ist es auch okay", fügte sie schnell hinzu.
„Nein, ist schon okay", grinste FP.
„Eigentlich total irre, wenn ich zurückdenke."
Ein Lächeln war in seinem Gesicht und seine Augen strahlten irgendwie.
„Gladys hat mir den Parkplatz weggeschnappt vor dem Supermarkt. Das war, als ich nach der Schule noch einen Nebenjob hatte. Dabei hatte sie meinen Wagen leicht gestreift", fing er zu erzählen an und hatte ein Grinsen im Gesicht.
„Wir haben dann unsere Adressen ausgetauscht und Versicherungsnummern. Wir haben uns dann öfters verabredet, denn ich fand sie umwerfend. Wir sind dann auch zusammengekommen und später hat sie mir dann gestanden, dass es Absicht von ihr gewesen war. Sie hatte mich schon im Supermarkt oft aus der Ferne beobachtet", lächelte er und schüttelte den Kopf dabei.
„Später haben wir dann geheiratet, 2 Kids bekommen, die ich über alles liebe. Und jetzt sind wir geschieden", sagte er trocken und leerte das Glas.
„Du musst sie ja echt umgehauen haben", sagte Lily und griff nach seiner Hand, die auf den Tisch lag.
„Ja, aber es kam dann doch anders. Ich hatte gedacht, dass man zusammen hält, auch in schlechten Zeiten und nicht abhaut und den anderen dann im Stich lässt", sagte er.
Lily bemerkte die Enttäuschung und die Wut auf Gladys.
„Sorry, ich wollte nicht alte Wunden aufwühlen", entschuldigte sich Lily und sah ihn zerknirscht an.
„Ist nicht deine Schuld, Prinzessin."
FP drückte leicht ihre Hand, lächelte sie an.
„Alles gut."
Er beugte sich zu ihr über den Tisch und küsste sie kurz. Nach dem Essen gingen sie noch am Strand spazieren, Hand in Hand.

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