Teil 9

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Lily erschrak, als ihr Handy klingelte. Sie murmelte und griff nach dem Handy, das neben ihr auf dem Nachttischchen lag und legte es an ihr Ohr, ihr Gesicht immer noch halbwegs im Kissen liegend.
„Hallo," murmelte sie kaum hörbar ins Handy.
„Es geht dir gut. Das ist beruhigend."
Es war Duncan, der seit der Absage von Lily nichts mehr gehört hatte. Auch Josh war in Sorge, was Sam betraf. Nur sie konnte er nicht erreichen.
„Hey Duncan", gähnte Lily, legte sich auf den Rücken und legte die andere Hand auf ihr Gesicht.

„Oh Shit", kam es von ihr.
„Sorry, ich wollte nur wissen, oder besser wir, also Josh und ich, das sind nämlich eure Partner, ob alles okay ist oder ob man euch schon gevierteilt und aufgespießt hat."
Duncan war wütend und enttäuscht. Diese Gang war nicht ungefährlich und er hatte Angst um sie, genau wie Josh um Sam.
„Duncan, bitte. Jetzt übertreib mal nicht", sagte Lily leicht genervt.

„Okay, es war ein Fehler, dass wir uns nicht gemeldet haben. Es tut mir leid. Aber ich hatte eine anstrengende Nacht und einen anstrengenden Tag."
„Oh eine anstrengende Nacht? Wow. Aber über mich Vorurteile gehabt haben."
„Was? Nein. So doch nicht. War klar, dass du das wieder falsch verstehst. Ich habe letzte Nacht, wenn es hoch kommt, gerade mal 2 Stunden geschlafen, weil ich in der Bar bei Sam war, und um 8 heute Morgen fing meine Schicht im Diner an. Es tut mir wirklich leid, dass ich vor Müdigkeit nicht mehr daran gedacht habe, mich zu melden", kam es sauer von Lily, die inzwischen aufgestanden war.
„Sorry", meinte Duncan.

Er hatte gemerkt, dass das, was er ihr am Kopf geworfen hatte, nicht gerade professionell von ihm gewesen war.
„Habt ihr Kontakt zu den beiden?" fragte er nach.
„Haben wir, ja. Deswegen wird es jetzt auch schwer werden, immer Infos an euch weiterzugeben auf die Schnelle," erklärte Lily, die sich inzwischen wieder was beruhigt hatte.
„Das heißt, FP hat angebissen bei dir" wollte Duncan genauer wissen und sah dabei zu Josh, der ihn die ganze Zeit beobachtete.
„Er hat mich ins Autokino eingeladen", sagte Lily und strahlte dabei.

Gut, dass Duncan und Josh das nicht sehen konnten.
„Was ist mit Sam?" fragte Duncan sie.
„Sam hat das Probearbeiten bestanden. Sie hat den Job in der Bar und ist somit in der Nähe von Chris", erklärte sie ihm.
„Sie ist jetzt in der Bar und arbeitet", fügte sie hinzu.
„Richte ihr bitte aus, dass sie sich mal bei Josh melden möchte. Er macht sich Sorgen", bat er Lily.

Lily bemerkte, dass die 2 sich wirklich Sorgen machten und es falsch von ihnen gewesen war, sich nicht gemeldet zu haben, wie es vereinbart war.
„Ich werde es ihr sagen. Und Duncan, es wird nicht wieder vorkommen. Versprochen."
„Ist okay Partner. Es tut mir auch leid, dass ich vorhin etwas überreagiert habe", entschuldigte sich Duncan.
„Angenommen", sagte Lily.
„Gut, dann leg dich wieder hin und träum was Schönes", grinste Duncan.
„Ich glaube nicht, dass ich jetzt wieder sofort schlafen kann."
„Versuch es einfach. Bis dann, bye."
Duncan legte auf. Lily legte ihr Handy wieder zurück, schaute auf die Uhr.
„Nein, heute nicht mehr", sagte sie zu sich selbst, legte sich wieder in ihr Bett und schlief doch wieder ein.

"Was ist mit Sam?" wollte Josh von Duncan wissen.
„Sie hat den Job in der Bar bei diesem Tall Boy und somit Kontaktverbot mit uns."
Duncan sah zu Josh.
„Hauptsache, es geht ihr gut", meinte dieser immer noch beunruhigt.
„Hey, sie ist Profi und weiß sich zu wehren," versuchte Duncan ihn zu beruhigen, aber es gelang ihm nicht so wirklich.

Im Whyte Wyrm ging es hoch her. Es war Samstagabend und somit Wochenende. Die meisten hatten am nächsten Tag frei und konnten bis in die Nacht feiern und trinken, was sie auch taten. Sam hatte reichlich zu tun. Sie zapfte ein Bier nach dem anderen und der Whiskey floss auch nebenbei, genau so wie der Wodka und Gin, aber sie blieb gut gelaunt dabei, auch wenn die angetrunkenen Kerle meinten, sie seien die Besten und Sam vollquatschten. Sie sah hin und wieder zu Chris rüber ins Hinterzimmer, der die Tür offen ließ, sodass er, falls es Probleme geben sollte, auch mit eingreifen konnte. Cheryl beobachtete Sam die ganze Zeit, was Sam auch mitbekam, die innerlich grinste. Chris saß an seinem Schreibtisch und sah auf irgendwelche Papiere, die er vorher aus dem Fax genommen hatte, das hinter ihm am Fenster stand. Sie sah seinen Gesichtsausdruck, der ihr nicht so ganz gefiel.
„Hey Kleine, einen doppelten Whiskey."
Sam erschrak und fühlte sich ertappt, sah zu einem großen, dunkelhaarigen Mann mit blauen Augen. Er war ca. 1,80 m groß und hatte einen durchtrainierten Körper, was man an seinen Oberarmen sah, die durch sein T-Shirt betont wurden.
„Kommt sofort", lächelte sie, nahm ein Glas und schenkte Jack Daniels ein. Sie stellte das Glas vor ihn auf den Tresen.
„Dein Whiskey."

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