Teil 45

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„Ich muss später mit FP darüber reden. Wir müssen und überlegen, wie wir vorgehen sollen, falls morgen tatsächlich jemand vor unserer Tür steht und die Drogen haben will," meinte Chris, während sie ins Schlafzimmer gingen.
„Laß uns gegen Mittag zum Diner fahren. FP ist sicher da und ich muss eh etwas mit Lily besprechen," schlug Sam vor.
„Ja, gute Idee."
Chris küsste sie kurz, ehe er sich das Shirt über den Kopf zog und sich die Jeans auszog. Auch Sam zog sich aus und schlüpfte in Chris' Shirt, das er ihr zum Schlafen überlassen hatte. Er stellte noch den Wecker und legte sich dann ins Bett. Sam legte sich zu ihm und kuschelte sich an ihn. Chris legte den Arm um sie und drückte sie an sich.
„Schlaf gut, Babe," murmelte er, bereits halb schlafend, und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Du auch," antwortete sie leise.
Wenige Minuten später erkannte Sam an Chris' regelmäßigen Atem, dass er tief und fest schlief. Sie selbst war vermutlich noch nie wacher gewesen. Immer wieder gingen ihr Joshs Worte durch den Kopf und sie ergriff die Sorge, dass Josh wohlmöglich etwas Unüberlegtes tun könnte. Nach ihrem Telefongespräch war sie sich zwar sicher gewesen, dass sie ihn davon überzeugt hatte, dass Chris und FP nichts mit den Drogen zu tun hatten, aber nach ihrer heutigen Begegnung mit ihm war sie nicht mehr so überzeugt davon, dass er die beiden Männer nicht einfach so verhaften ließ. Ganz einfach, weil er es konnte. Sam schloss die Augen und versuchte, diesen Gedanken zu verdrängen. Es brachte rein gar nichts, wenn sie sich deswegen verrückt machte. Sie würde es sowieso nicht ändern können, wenn Josh so entschied und FP und Chris verhaften ließ. Sie und Lily würden in diesem Fall einfach dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich wieder laufen gelassen würden.

Als Sam und Chris am nächsten Mittag den Diner betraten, trafen sie tatsächlich Lily und FP an, die eng umschlungen hinter dem Tresen standen und sich küssten. Selbst die Türglocke schien sie nicht weiter zu stören. Erst, als Chris sich räusperte, fuhren sie erschrocken auseinander.
„Oh hi," meinte Lily verlegen und ließ FP los.
„Hi," grinste Sam.
„Ist es überhaupt erlaubt, dass sich Kunden hinter dem Tresen befinden? Weiß Pop davon?" fragte Chris grinsend.
FP fuhr sich, ebenfalls etwas verlegen, mit einer Hand durch die Haare.
„Ich bin hier Stammkunde, ich darf das," erwiderte er schließlich, küsste Lily nochmal kurz und kam dann hinter dem Tresen hervor.
„Aber dass verstößt doch sicher gegen die Hygienevorschriften," stichelte Chris amüsiert weiter.
„Gar nicht. Das einzig Dreckige hier sind deine Gedanken und die sind ja ganz klar vor dem Tresen," konterte Lily und FP lachte, während er sich an den Tisch setzte, wo sein Kaffee und der Teller mit seinem Sandwich standen.
„Tja, Cowboy. Da hat sie dich erwischt," grinste Sam und küsste ihn kurz.
„Okay, ich gebe auf," grinste Chris und hob abwehrend die Hände, ehe er sich zu FP setzte.
„Gut, dass ich dich hier antreffe. Das hier hatte ich heute Nacht an der Tür zu meinem Trailer."
Er schob FP den Zettel hin, der ihn stirnrunzelnd las.
„Naja, es war zu erwarten, dass Eastwood seine Ware haben will," meinte er.
„Die Frage ist nur, was wir machen. Immerhin existiert die nicht mehr," antwortete Chris.
FP sah einige Zeit nachdenklich auf den Zettel, ehe er antwortete.
„Wir sollten ein paar unserer Männer von der ganzen Sache erzählen. Die, die auch wirklich den Mund halten. Es muss nicht unbedingt sein, dass die ganze Gang davon erfährt und Panik ausbricht. Ich denke da an Snake, Muskrat und Cobra. Sie sollten morgen am besten den ganzen Tag vor Ort sein. Immerhin wissen wir nicht, ob Eastwood selbst kommt oder ob er seine Leute vorschickt. In diesem Fall wäre es gut, wenn wir in der Überzahl sind."
Chris nickte.
„Gut, ich rede später mit ihnen. Ich muss gleich noch weg. Ich habe zwei Termine bei Brauereien wegen Lieferverträgen."
„Alles klar."
FP schob ihm den Zettel wieder hin.
„Ich wäre außerdem dafür, dass wir so tun als wenn wir nicht wüssten, worum es geht," fügte er hinzu.
„Die Drogen aus dem Fass haben nie existiert und wir haben sie nie gesehen."
„Das wird Eastwood nicht gefallen. Er weiß schließlich, dass wir sie entdeckt haben. Sonst hätte er nicht die Bar auseinander genommen," gab Chris zu bedenken.
„Ihm würde es noch weniger gefallen, wenn wir ihm sagen, dass wir sie vernichtet haben," erwiderte FP und trank einen Schluck von seinem Kaffee.
„Glaub mir, wenn wir behaupten, von nichts zu wissen, sind wir auf der sichereren Seite. Sag das bitte auch Snake, Muskrat und Cobra."
Chris seufzte.
„Okay. Mann, ist das ein Scheiß."
FP nickte.
„Das kannst du laut sagen."

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