Teil 20

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„Sonst was, FP?"
Penny stand vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt, und sah ihn provozierend an.
„Was weißt du denn über sie? Sie kommen aus dem Nichts und du nimmst sie mit offenen Armen auf. Du bist sowas von unvorsichtig, FP."
Pennys Blick, der stechender wurde, wanderte zu Lily.
„Was willst du von mir? Hab ich dir irgendwas getan, dass du mich so angreifst?"
Lily stellte sich vor Penny und sah sie durchdringlich an.
„Ich glaube nämlich nicht, dass wir uns mal über den Weg gelaufen sind."
Beide Frauen sahen sich mit giftigen Blicken an.
„Hey, kommst du mal mit?"
FP ging zwischen Lily und Penny, griff Pennys Arm und zog sie hinter sich her.
„Würdest du mich loslassen?"
Penny versuchte sich aus seinem festen Griff zu befreien, doch es gelang ihr nicht.

FPs Griff war so fest, dass Penny seine Wut spüren konnte. Er zog sie etwas abseits von den anderen, drehte sich zu ihr um und sah sie wütend an. Lily und auch die anderen sahen ihnen erst nach, wollten sich aber die Stimmung durch Penny nicht vermiesen lassen und machten da weiter, bevor sie unterbrochen wurden.

Lily stand da und sah zu Penny und FP. Was wollte sie und vor allem, wer war sie? Diese Fragen stellte sich Lily, wurde aber von Sam aus ihren Gedanken gerissen, die sich neben sie gestellt hatte.
„Die wollte auch was von Chris", sagte sie ihr leise und trank einen Schluck Bier.
Sie sah wie auch Lily weiter zu FP und Penny, die sich angeregt unterhielten.
„Wer weiß, vielleicht ist sie eine Cheryl gewesen", grinste Sam.
„Meinst du?"

Lily sah Sam an.
„So, wie die sich aufgeführt hat", meinte Sam schulterzuckend.
„Komm, lassen wir uns die Laune nicht von der madig machen."
Sam stupste Lily an.
„Du hast Recht. Es ist unsere Party", meinte Lily freudig, denn immerhin hatten sie es geschafft, bald dieser Gang zuzugehören, wenn auch erst nach einem absurden Ritual. Es hätte auch nichts gebracht, zu den beiden hinzugehen. Sie würde FP später darauf ansprechen, wenn sie alleine waren.

Kaum hatte Lily diesen Gedanken zu Ende gedacht, stand FP auch schon wieder vor ihr.
„Hey Prinzessin," grinste er und hauchte ihr einen Kuss auf ihren Mund.
Lily lächelte ihn kurz an und trank einen Schluck von ihrer Cola. FP sah sie fragend an.
„Alles gut, FP", versicherte sie ihm und lächelte ihn an.
„Wirklich?"

„Ja, wirklich."
Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Einige hatten sich schon in ihre Trailer begeben. Es war schon sehr spät bzw. früh.

„Prinzessin."
FP trat hinter Lily. Er legte seine Arme um ihren Körper und legte seinen Kopf auf ihre Schulter.
„Bleibst du heute Nacht bei mir?" fragte er sie leise und hauchte einen zarten Kuss in ihren Nacken. Lily legte ihre Hände auf seine, die er an ihrem Bauch ineinander verschränkt hatte, schmunzelte und drehte ihr Gesicht zu seinem.
„Gerne sogar", flüsterte sie lächelnd.
„Dann komm."
FP küsste sie kurz auf ihren Mund und legte seinen Arm um sie.
„Schlaft gut", rief er Chris und Sam zu, die schon dabei waren aufzuräumen.
Sam sah zu Lily.
„Bis morgen," grinste sie und winkte ihr kurz zu.
Lily tat es ihr gleich.
„Wir reden morgen", rief Chris FP zu und sah den beiden nach.
Sam sah zu Chris, schmiegte sich an seinen Körper und schloss ihre Augen, wobei sie den Duft seines Aftershaves wahrnahm.
„Lass uns hier Schluss machen und schlafen gehen."
Seine Stimme war liebevoll und sanft.
„Ja, ist okay. War ein langer Tag."
Sam hob ihren Kopf von seiner Brust und sah zu ihm auf. Er hauchte ihr einen langen zarten Kuss auf ihre Stirn. Sam schloss ihre Augen. Sie wollte später Chris nochmal auf Penny ansprechen, aber nicht heute, nicht jetzt. Sie wollte diesen schönen Moment mit ihm nicht wieder überstrapazieren und die Stimmung vielleicht dadurch kaputt machen.

FP hatte sich von seinen Sohn verabschiedet und war mit Lily zu seinem Trailer gegangen. Dort angekommen, betraten sie beide den Trailer.
„Möchtest du noch was trinken?" fragte FP und zog seine Lederjacke aus, die er auf die Couch warf.
Lily sah zu ihm, mit einen sehr ernsten, aber dennoch gespielten Blick.
„Sorry. Ich bin es so gewohnt", grinste er und nahm die Jacke von der Couch, hängte sie an einen Haken neben der Tür.
Lily schmunzelte vor sich hin. FP sah zu ihr. Lily sah ihn leicht verwirrt an.
„Nun, ich warte", sagte er.
„Äh worauf denn?" fragte Lily immer noch verwirrt.
„Ob du was trinken möchtest", grinste er.
„Ach so. Vielleicht später" antwortete sie und zog ihre Jacke aus.
„Bekomme ich ein T-Shirt von dir?"
Schmunzelnd sah sie ihn an.
„Wirklich ein T-Shirt?" fragte er frech grinsend.
„Ich kann auch meins anlassen, aber in deinem und mit deinem Duft an den Stoff, werde ich bestimmt sehr gut schlafen können."
Lily legte ihre Hände auf seine Brust, sah ihm tief in seine Augen.
„Bekommst du."
FP küsste sie kurz auf ihre Lippen, ging zum Schrank und nahm ein schwarzes T-Shirt heraus.
„Hier bitte", grinste er und reichte es ihr.
„Danke."
Sie zwinkerte ihm zu, nahm das Shirt und ging ins Bad, wo sie die Tür ins Schloss fallen ließ. Es war zwar ihre erste gemeinsame Nacht, aber Lily wollte nicht, dass FP dachte, dass sie leicht zu haben wäre. Also sollte er auch noch nicht alles von ihr sehen, zumindest nicht sofort. Während Lily sich im Bad umzog, hatte sich FP bis auf seine Shorts ausgezogen und schon ins Bett gelegt. Lily sah im Spiegel zu ihrem Spiegelbild.
„Ich bin bescheuert", sagte sie leise zu sich selbst.
Sie verließ das Bad, betrat das Schlafzimmer und sah zu FP, der zu ihr sah.
„Dir steht mein Shirt besser als mir", schmunzelte er.
„Es lässt sich gut tragen", grinste sie und legte sich zu ihm ins Bett.
„Komm her Prinzessin", sagte er leise und nahm sie in den Arm.
Lily legte ihren Kopf auf seine Brust. Mit der Hand strich sie leicht über seine gebräunte Haut. Mit dem Zeigefinger strich FP zärtlich über Lilys Oberarm.
„Darf ich dich was fragen?" brach FP das Schweigen nach einiger Zeit.
„Oder bist du müde?"
„Nein. Ich bin nicht müde. Frag mich ruhig", antwortete Lily leise und schloss ihre Augen.
„Na ja, ich bin neugierig was dich betrifft. Erzählst du mir etwas über dich? Was du so gemacht hast?"
Lily wusste, worauf FP hinaus wollte, aber er wusste nicht, dass Lily es wusste.
„Also, ich heiße Lily Jackson, wie du ja aus meinen Personalausweis herausgefunden hast", grinste Lily ihn an.
„Und dass ich aus Baton Rouge, Louisiana komme, auch."
Lily legte sich auf die Seite, das Gesicht zu seinem gewandt.
„Es gibt doch sicher auch einen Freund oder sowas Ähnliches, oder?"
FP sah in ihre Augen.
„Oder so ähnlich trifft es eher. Einen Ex, ja", sagte Lily ihm.
„Wieso hat es nicht funktioniert?" fragte FP weiter.
„Na ja. Ich will ehrlich zu dir sein. Jeder hat ja mal Mist gebaut, auch ich und das war nicht ohne. Ich bin sicher nicht stolz drauf", sagte Lily in einem ernsten, aber auch mit Reue überdeckten Tonfall.
„Puh, das ist echt nicht einfach und ich schäme mich auch dafür. Aber mein Chef hatte es nicht anders verdient", sagte sie weiter.
FP musste innerlich lachen.
„Ich habe den Porsche von meinen Chef gestohlen, sorry Ex-Chef", meinte Lily.
„Den Porsche deines Ex-Chefs? Wow. Das ist Hammer", grinste FP.
„Ich finde das nicht lustig", sagte Lily ernst.
„Er schuldete mir schließlich noch Überstunden, die er nicht zahlen wollte. Also nahm ich mir seinen Wagen."
Lily sah FP immer noch an, musste ernst dabei bleiben, was ihr verdammt schwer fiel.
„Okay, einen Porsche gegen unbezahlte Überstunden. Das müssen ja viele gewesen sein", grinste FP.
Hey, das waren so ungefähr um die 300. Ich arbeite doch nicht umsonst."
Lily war überzeugend.
„Okay, würde ich auch nicht machen, umsonst arbeiten. Aber einen Porsche dafür entwenden?"

FP sah sie fragend an.
„Mir fiel nichts Besseres ein und er liebte diesen Wagen", sagte sie trotzig.
„Und hast du deine Stunden dann bezahlt bekommen?" wollte er wissen.
„Japp, im Gefängnis. Der Doofe hat mich angezeigt."
„Autsch," sagte FP nur.
"Und wie lange?"
„6 Monate mit 2 Jahren Bewährung", sagte sie und sah ihn abwartend an.
„Ist das jetzt ein Problem?" fragte sie unsicher.
„Nein. Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast und ehrlich warst. Jeder andere hätte gelogen oder es nicht erwähnt. Aber das beantwortet immer noch nicht meine Frage," sagte er und sah sie an.
„Ach wegen meinem Ex? Er hat mich betrogen, während ich meine Strafe abgesessen habe. Nicht mal 6 Monate konnte er warten," regte sich Lily auf und schüttelte den Kopf.
Sie musste überzeugend rüberkommen, was auch so war. FP glaubte ihr.
„Ich hätte gewartet", sagte er leise.
Lily sah ihn überrascht an.
„Ehrlich?" fragte sie leise.
„Ja, ehrlich" kam es leise von FP.
Er beugte sich zu ihrem Gesicht, näherte sich langsam ihren Lippen und verschloss sie mit seinen. Er küsste sie erst zärtlich, dann leidenschaftlicher. Sie im Arm haltend und mit der anderen Hand über ihren Rücken streichelnd, drückte er sie näher an sich. Lily erwiderte den Kuss nur zu gern, sie seufzte leise. Ihre Hand lag auf seiner Brust und streichelte diese zärtlich. FP drückte sich näher an sie. Ihr Kuss wurde verlangender. Die Hitze fing an, in ihrem Körpern zu glühen. Schwer keuchend löste FP sich von ihr, sah sie verlangend an.
Auch wenn er jetzt mehr wollte, sagte er schweren Herzens leise zu ihr: „Wir sollten es langsam angehen lassen."
Lily war überrascht und beeindruckt zugleich, aber auch etwas erleichtert.
„Das sollten wir", flüsterte sie leise und drückte ihm einen Kuss auf seine Stirn, legte ihren Kopf wieder auf seine noch bebende Brust, schloss ihre Augen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie lauschte dem Herzschlag von FP, der schon etwas langsamer wurde. Er entspannte sich langsam. Mit den Fingern strich er wieder zärtlich über ihren Arm und schloss seine Augen.

Chris und Sam hatten währenddessen den Trailer von Chris betreten. Sam sah sich um.
„Wow, alles wieder okay. Die Fenster sind drin", stellte sie fest.
„Ja, die Jungs haben mir geholfen."
„Die Familie, die immer für den anderen da ist", grinste Sam.

"Stimmt und ich bin froh sie zu haben und dazu zu gehören," kam es stolz von Chris.
„Ist das wirklich euer ernst, mit dem Tanz an der Stange oder war das ein Joke?" fragte Sam und sah Chris ernst an.
„Japp. Es ist unser Ernst, Babe."
Chris hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Und dir macht es nichts aus, wenn mich andere Kerle halbnackt sehen und sich aufgeilen?"

„Doch, es macht mir was aus. Aber ich weiß, dass es nur Show von ihnen ist. Und ich weiß, dass ich stolz sein werde, wenn du ihnen eine Show bietest. Sie werden sicher vor Neid platzen." Schmunzelnd zog er Sam an sich und hauchte ihr einen zarten Kuss aufs Haar. Sie schloss ihre Augen, atmete tief durch.
„Ich denke, dass dir diese Lederjacke besonders gut stehen wird", sagte er leise.
„So wie sie dir auch gut steht."
Sam sah zu ihm auf.
„Ist es okay, wenn ich kurz dusche? Ich sollte diesen aufdringlichen Duft loswerden", grinste Sam. "Ist es, Babe. Handtücher hängen im Bad" schmunzelte er.
„Bis später."
Sam zwinkerte ihm zu, löste sich von ihm und verschwand ins Bad. 

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