Teil 112

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„Wir hätten gerne einen Tisch für zwei," teilte Chris der Empfangsdame mit, nachdem sie das Restaurant betreten hatten.
„Einen Moment, ich schaue nach," antwortete sie lächelnd und blätterte in einem Buch herum.
„Leider ist gerade nichts frei, aber wenn Sie ein bißchen Zeit mitgebracht haben, können Sie gerne an der Bar warten. Wir werden Ihnen Bescheid geben, wenn ein Tisch frei wird," meinte sie schließlich und sah Sam und Chris fragend an.
„Wir haben Zeit und warten gerne," antwortete Sam.
„Okay, hier ist ihr Beeper. Wenn er aufleuchtet, wenden Sie sich bitte an den Oberkellner," erklärte die Empfangsdame lächelnd und reichte Chris ein kleines, rundes Gerät.
„Alles klar, danke," grinste er, legte den Arm um Sam und gemeinsam gingen sie durch das Restaurant zur Bar, wo sie sich an den Tresen setzten.
„Sekt?" fragte Chris schmunzelnd und griff in die Innentasche seiner Lederjacke, wo sein Handy steckte, das gerade gepiept hatte.
„Natürlich," antwortete Sam lächelnd.
Chris bestellte zwei Gläser Asti beim Barkeeper, sah aufs Handy und las FPs Nachricht. Er musste schmunzeln und steckte das Handy wieder weg.
„Eine gute Nachricht?" fragte Sam.
„Ja, von FP. Sie sind auch schon fertig mit dem Packen," antwortete Chris.
„Ich kann es gar nicht glauben, dass es morgen schon soweit ist," schmunzelte Sam.
„Und ich kann es nicht erwarten, endlich richtig zu dir zu ziehen."
„Frag mich mal, Babe. Ich kann es nicht erwarten, den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen," antwortete er lächelnd und küsste sie kurz.
Er griff nach den beiden Sektgläsern, die der Barkeeper ihnen hinstellte und reichte eines davon Sam, die es lächelnd nahm. Chris erhob sein Glas.
„Auf uns und unsere Zukunft," lächelte er.
„Genau. Auf uns und unsere Zukunft," stimmte Sam ihm lächelnd zu.
Sie stießen an und tranken beide einen Schluck.

„Oh nein," entfuhr Sam es plötzlich.
Sie hatte ihren Blick durch die Bar schweifen lassen und er war an einem Mann hängengeblieben, der mit dem Rücken zu ihr stand, doch irgendwas an seiner Körperhaltung kam ihr bekannt vor. Erst hatte sie sich selbst für bescheuert gehalten, denn so viele Leute kannte sie in New York nicht und dass gerade ausgerechnet die sich in dieses Restaurant bzw. diese Bar an genau diesem Abend verirrten, war ziemlich unwahrscheinlich. Doch als der Mann sich umdrehte, sah sie, dass sie ihn durchaus kannte. Es war Josh.
„Was ist los?" fragte Chris und folgte ihrem Blick.

„Josh ist hier," antwortete Sam nur und wandte ihren Blick ab, ehe sie noch einen Schluck trank.
Chris sah sie erstaunt an.
„Dieser Josh?"
Sam nickte.
„Dieser Josh," bestätigte sie.
Sie warf noch einen flüchtigen Blick in seine Richtung und sie sah, wie Josh einen Moment erstarrte, als er sie an der Bar entdeckte. Er zögerte einen Moment, kam dann jedoch zur Bar.
„Er kommt her," meinte Sam nur und sah zu Chris.
Chris sah zu ihm und sie konnte sehen, wie er sich anspannte. Sie hoffte nur, dass Josh und er sich zurückhielten.
„Hi Sam," begrüßte Josh sie.
Sam sah ihn kühl an.
„Hi."
Josh sah zu Chris.
„Chris, richtig?" fragte er und hielt ihm die Hand hin.
Chris nickte lediglich und ignorierte seine ausgestreckte Hand, die Josh daraufhin wieder zurückzog.

„Wie ich sehe, habt ihr den Fall abschließen können?" fragte Josh sie.
„Sorry, ich darf mit Außenstehenden nicht über Ermittlungen sprechen," blockte Sam ihn ab.
„Aber da ich wieder in New York bin, wenn auch nur vorübergehend, ist es wohl so, dass der Fall abgeschlossen ist."
Josh nickte. Er sah aus als wollte er noch etwas sagen, doch er schwieg.
„Wir wären gerne wieder allein," meinte Sam und sah Josh eindringlich an.
„Klar. Ich wollte eh nur kurz hallo sagen. Immerhin kennen wir uns und haben lange zusammengearbeitet," sagte er.
„Ja, und zum Glück ist das vorbei," erwiderte Sam.
Josh nickte wieder.
„Okay, ich haue dann mal wieder ab. Mach's gut," sagte er und verschwand wieder zu der Gruppe Anzugträger, mit der er scheinbar in der Bar war.

Sam sah ihm nach und schüttelte fassungslos den Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass er sich wirklich gewagt hatte, herzukommen und Chris scheinheilig die Hand zu reichen als wenn nichts passiert wäre.
Sie sah zu Chris, als dieser seine Hand auf ihren Arm legte.
„Vergiss ihn. Wir lassen uns den Abend nicht durch ihn verderben, okay?"
Chris sah sie lächelnd an.
„Okay."
Sie beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. In diesem Moment leuchtete der Beeper auf und signalisierte ihnen, dass ein Tisch freigeworden war.

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