Teil 87

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FP, Jellybean und Jughead waren fast fertig mit dem Frühstück, als Lily aus dem Schlafzimmer kam. FP sah lächelnd zu ihr. Sie trug eine Jogginghose und eines seiner Flanellhemden. Als Jughead sie sah, stand er auf und ging ihr entgegen.
„Guten Morgen, Lily."
Er umarmte sie fest.
„Huch. Guten Morgen," antwortete Lily überrascht, umarmte ihn ebenfalls und sah fragend zu FP, der leicht grinsend die Schultern hob.
Jughead ließ sie wieder los.
„Dad hat mir erzählt, was passiert ist. Ich bin froh, dass es dir gut geht," meinte er, während sie gemeinsam in die Küchenecke gingen.
„Oh. Danke, Jughead," erwiderte Lily leicht lächelnd.
„Jetzt müsst du und Dad nur noch etwas leiser sein und alles in perfekt," fügte Jughead trocken hinzu und setzte sich wieder.
„Jug!"
FP sah ihn strafend an und schüttelte den Kopf. Lily merkte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg und sie versteckte verlegen ihr Gesicht in den Händen. Sie hatte in der Nacht irgendwann gar nicht mehr daran gedacht, dass Jughead und Jellybean im Nebenzimmer schliefen.
„Hör nicht auf ihn," meinte FP leicht grinsend, stand auf, ging zu ihr und zog sie an sich.
„Wie geht es dir?"
Er sah sie prüfend an.
„Es geht mir gut, FP," versicherte sie ihm lächelnd und küsste ihn zärtlich.
Als sie sich wieder voneinander gelöst hatten, fiel Lilys Blick auf Jellybean.
„Hey Süße, wir haben uns ja noch gar nicht gesehen," lächelte sie, ging zu ihr und nahm sie kurz in den Arm.
„Hi Lily. Kommst du heute mit zum Reitstall? Bitte sag ja."
Jellybean sah sie bittend an.
„Na, bei so einem Blick kann ich nicht nein sagen," schmunzelte Lily.
„Sicher, dass das okay für dich ist?" fragte FP.
Sie sah zu ihm und nickte.
„Es gibt nichts, was ich heute lieber machen würde als Zeit mit euch zu verbringen," antwortete sie lächelnd.

Sie wusste, dass die Uhr tickte und ihr nur noch wenig Zeit mit FP und seinen Kindern blieb. Deswegen wollte sie die Zeit auf jeden Fall genießen.
„Gut."
FP küsste sie kurz.
„Was ist passiert?" wollte Jellybean plötzlich wissen und deutete auf ihre Wunden an der Wange und ihrer Unterlippe.
„Oh, das war nur ein kleiner Unfall. Ich habe im Diner nicht aufgepasst. Manchmal bin ich ziemlich tollpatschig" antwortete Lily und verzog kurz das Gesicht.
„Ist aber nicht so schlimm, wie es aussieht. Das verheilt ganz schnell wieder."
„Okay, gut," grinste Jellybean und widmete sich wieder ihrer Mädchenzeitschrift.

„Möchtest du was essen?" fragte FP und schenkte ihr Kaffee ein.
„Oh ja, bitte. Ich bin am Verhungern," antwortete Lily, küsste ihn kurz und setzte sich an den Tisch.
„Es gibt noch reichlich Rührei und Toastbrot."
FP stellte alles auf den Tisch, als es plötzlich an die Tür klopfte. Er ging hin und öffnete sie. Es war Mustang.
„Hi FP. Ich hoffe, ich störe nicht. Ich wollte nur schauen, wie es Lily geht und mir ihre Wunden anschauen, wenn das okay ist," meinte er und deutete auf seine Tasche, die er über der Schulter hängen hatte.
„Hi Mustang. Klar, komm rein," antwortete FP und ließ ihn in den Trailer.
„Morgen zusammen," grinste Mustang.
„Guten Morgen," sagte Lily verwundert.
FP ging zu ihr.
„Er wollte sich deine Wunden anschauen. Ich glaube, das ist keine schlechte Idee, wenn du schon nicht ins Krankenhaus möchtest," erklärte FP ihr und sah sie bittend an.
„Ähm, okay," meinte Lily irritiert und sah zu Mustang, der seine Tasche auf die Couch gelegt hatte, darin herumwühlte und einige Sachen herausholte.
Sie stand auf und ging zu ihm. Er sah zu ihr.
„Setzt du dich bitte?"
Sie setzte sich auf die Couch und sah auf die ganzen medizinischen Sachen, die er ausgepackt hatte.
„Wo hast du das alles her?" fragte Lily.
Mustang sah zu ihr.
„Ich habe eine Ausbildung zum Sanitäter hinter mir. Hat FP dir das nicht gesagt?" entgegnete er grinsend.
„Nein, hat er nicht," antwortete Lily überrascht.

„Wow, bei den Serpents gibt es wohl alles," scherzte sie dann.
„Naja, das ist auch besser so, denn wir sind fast bei allem ziemlich auf uns allein gestellt. Du hast noch keine Ahnung, wie sehr Gangmitglieder ausgegrenzt werden," meinte er und zog sich Handschuhe über.
Vorsichtig löste er das Pflaster, das Penny über die Wunde auf ihrer Wange geklebt hatte. Lily verzog leicht das Gesicht, weil das Pflaster scheinbar zum Teil auf der Wunde geklebt hatte. Sie spürte, wie ihr warmes Blut über die Wange lief. Mustang tupfte es gleich weg und nahm anschließend einen neuen Tupfer, den er mit einer stechend riechenden Lösung tränkte und auf die Wunde drückte. Lily zuckte leicht zusammen, als es brannte. Anschließend betrachtete Mustang die Wunde kurz.
„Die ist zum Glück nicht tief und es sollte auch keine Narbe zurückbleiben," meinte er, während er die Wunde nochmal desinfizierte und eine Salbe mit einem Wattestäbchen auftrug.
Lily zuckte mit den Schultern.
„Selbst wenn eine zurückbleibt.. spielt keine Rolle. Es gibt schlimmere Sachen," meinte sie.
„Ja, das ist richtig," stimmte Mustang ihr zu und sah sie plötzlich prüfend an.
„Der Scheißkerl hat dir doch nicht noch was anderes angetan, oder?"
Lily wusste, worauf er hinaus wollte und sie schüttelte den Kopf.
„Nein, das hat er nicht getan," antwortete sie.
„Gut."
Mustang sah sie ernst an und befestigte ein kleines Stück Verbandsmull mit Pflastern auf ihrer Wange.
„Ich schaue mir das morgen nochmal an und wechsle den Verband. Für die Wunde an der Lippe reicht einfache Heilsalbe," sagte er und reichte ihr eine kleine Tube.
Lily nahm sie.
„Hast du eventuell auch etwas hierfür?"
Sie krempelte das Hosenbein hoch und zeigte ihm den blauen Fleck an ihrem Oberschenkel, der scheinbar über Nacht größer geworden war.
„Autsch," war Mustangs erster Kommentar.
Er tastete ihn vorsichtig ab und Lily biss die Zähne zusammen.
„Am besten, du kühlst die Stelle so oft es geht. Ansonsten kann man da nicht viel machen. Es dauert zwar einige Zeit, aber es geht von alleine weg," teilte er ihr mit, wühlte jedoch in seiner Tasche und zog eine weitere Tube raus.
„Das ist eine Salbe gegen die Schmerzen. Einfach bei Bedarf auftragen."
Lily nahm die Tube ebenfalls an sich.
„Wie gesagt, ich komme morgen nochmal vorbei," meinte er, packte alles wieder in seine Tasche und stand auf.
Lily stand ebenfalls auf. Sie hatte keine Ahnung, ob sie am nächsten Tag überhaupt noch da sein würde. Ein Gedanke, bei dem sie gleich einen Kloß in ihrem Hals hatte.
„Danke, Ryan. Für alles. Auch, dass du FP geholfen hast gestern," sagte sie leise und umarmte ihn.
„Ist doch klar. Wir sind alle füreinander da," erwiderte er leise und umarmte sie ebenfalls.
Lily drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange und ließ ihn wieder los.
Er ging zur Tür, wo FP stand und ihn ebenfalls kurz umarmte. Anschließend verließ Mustang den Trailer.
Er hob grüßend die Hand, als er Sam auf den Stufen von ihrem und Chris' Trailer sitzen sah. Sam erwiderte den Gruß und sah ihm nach. Sie sah kurz in den Trailer, ehe sie ihr Handy nahm und Duncan anrief.
„James."
„Hi Duncan, Sam hier," meldete sie sich.
„Hi. Ist alles okay bei euch?" fragte er.
„Ja, alles okay. Ich wollte dir nur noch Bescheid geben, dass Penny Carter im Krankenhaus liegt. Ich weiß leider nicht, in welchem, aber das sollte für dich leicht herauszubekommen sein. Sie wurde gestern eingeliefert. Sie wurde ziemlich übel von Eastwood zugerichtet, als sie bei seinen Machenschaften nicht mehr mitmachen wollte," teilte sie ihm mit.
„Okay, danke für die Info. Ich werd mich gleich mal erkundigen, in welchem Krankenhaus sie liegt und ihr einen Besuch wegen einer Aussage abstatten," meinte Duncan.
„Und dann muss geschaut werden, wie es mit ihr weitergeht. Immerhin wird sie wegen verschiedener Sachen gesucht."
„Naja, erstmal ist sie Zeugin, dass die Drogen von Eastwood stammen und sie wird bestätigen, dass Chris und FP nichts damit zu tun hatten. Oder zumindest nur unfreiwillig," sagte Sam und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.
„Das hoffe ich, dass sie das tut," erwiderte Duncan.
„Das wird sie," versicherte Sam ihm.

„Außerdem sind die beiden Kerle, Lopez und Delfino, auf der Flucht. Die sollten auch noch geschnappt werden."
„Ja, da sind wir schon dran. Übrigens sind die Flüge zurück nach New York gebucht," teilte Duncan ihr mit und Sam glaubte, dass ihr Herz für einen Moment stillstand.

„Wann?" fragte sie nur.
„Es gab nur noch drei freie Plätze in einer Maschine, die morgen Abend um 23 Uhr geht. Wir sind dann übermorgen früh morgens in New York," antwortete Duncan.
„Alles klar," sagte sie, ein wenig erleichtert darüber, dass ihr doch noch so viel Zeit mit Chris blieb.
Allerdings stand ihr das Schwerste noch bevor.
„Agent Carter möchte uns alle aber um Punkt 18 Uhr in seinem Büro sehen," fügte Duncan hinzu.
„Bitte kommt pünktlich, okay?"
„Ja, ist okay. Wir werden pünktlich da sein," bestätigte Sam ihm.
„Wirklich?" wollte Duncan hörbar skeptisch wissen.
„Ja, wirklich. Du kannst dich darauf verlassen," antwortete Sam.
Duncan seufzte.
„Gut. Dann bis morgen," meinte er.
„Ja, bis morgen."
Sam legte auf und steckte das Handy weg.

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