Nachdem sie sich gestärkt hatten, ging es zurück an die Arbeit. Am späten Nachmittag waren Lily, Duncan, Josh und Sam zusammen wieder im Büro und sahen in die Akte, die nicht gerade viel zeigte. Lily schaute sich das Foto von FP und Tall Boy an.
„Ich frage mich, wieso das FBI in LA so wenig über diese Gang rausbekommen hat", riss Duncan Lily aus ihren Gedanken.
„Du hast doch O'Connor gehört. Dieser FP Jones ist extrem vorsichtig, was neue Menschen in seiner Nähe betrifft", gab Lily ihm zur Antwort.
„Und dieser Tall Boy, was für ein Name", grinste Duncan kopfschüttelnd.
„Nun, ich glaube, das wird unsere Aufgabe sein, das heraus zu finden" grinste Lily kess Duncan an.
Ihm war klar, dass sie das mit ihren weiblichen Waffen schaffen würden. Zumindest bei anderen Männern, aber diese 2 schienen doch ein härteres Kaliber zu sein und es war Vorsicht geboten.
„Außerdem haben wir was, was LA nicht hat", meinte Lily siegessicher.
„Ach, und das wäre?" wollte Duncan wissen.
„Wir haben McGee."
"Ähm, wer oder was ist McGee?" fragend sah Duncan Lily an.
„Ein Computerspezialist", meinte Sam.
„Du meinst, einen Hacker", grinste Duncan sie an.
„Oder so, aber er gehört zu uns", meinte sie.
„Und wieso hat O'Connor ihn nicht erwähnt?" wollte Duncan wissen.
„Weil McGee unsere Geheimwaffe ist."
„Du meinst, ein Informant."
„Nein, kein Informant", mischte sich Lily wieder ein.
„McGee gehört zu unserem Team", erklärte sie und zeigte auf Sam, Josh und sich.
„Du gehörst jetzt auch zu uns", zwinkerte sie ihm zu.
„Ja genau Duncan, du gehörst jetzt ihnen" lachte Josh amüsiert und zeigte auf Lily und Sam.
„Dann gehörst du ihnen auch?"
„Japp ...ich gehöre ihnen auch", grinste Josh und sah dabei zu Sam.
Duncan musste schmunzeln.
„Ich fühle mich geehrt, dazuzugehören. Es hätte nicht besser sein können", grinste er und zog eine Augenbraue hoch.
„Okay Ladies, wie wollt ihr es schaffen, in die Gang zu kommen?" fragte Josh.
„Erstmal sehen, was das FBI für Jobs für uns hat" antwortete Lily und sah in die Akte die man ihnen auf den Tisch gelegt hatte.
„Mal sehen."
Lily las es sich durch.
„Es gibt einen Job im Stammdiner von FP Jones", las sie ihnen vor.
„Und man könnte versuchen, einen Job in der Bar von diesem ‚Tall Boy' zu bekommen", überlegte Sam laut.
„Und wie soll man das schaffen?"
Josh sah sie an. Er wusste, dass Sam das übernehmen würde, denn dieser ‚Tall Boy' war genau ihr Typ Mann. Blond, blaue Augen, muskulös.
„Hey, du hast McGee vergessen."
Sie stupste Josh grinsend an die Schulter.
„Wie soll McGee das denn machen bitte schön?" wollte Duncan wissen.
„Lass ihn das mal machen," meinte Sam.
„Hab Vertrauen. Ich geh dann mal zu ihm und gebe ihm, was wir von den beiden hier haben."
Sam hob kurz die Akte.
„Und dieser McGee bekommt mehr raus?"
Duncan sah die 3 skeptisch an.
„Auf jeden Fall mehr als die aus LA", meinte Lily.
Sam trank ihren Kaffee aus und stand auf. Josh sah zu ihr.
„Bis später."
Sam verließ mit der Akte das Büro. Duncan beobachtete Josh, wie er Sam nachsah.
„Habe ich was verpasst?"
Josh sah zu Duncan.
„Was meinst du?" wollte er wissen.
„Okay Jungs, ich geh auch mal zu McGee."
Als Lily das Büro verlassen hatte, hakte Duncan bei Josh nochmal nach.
„Du und Sam", meinte Duncan.
„Was soll da sein?" wollte Josh wissen.
„Läuft da was?" grinste Duncan.
„Was? Nein, spinnst du?"
Empört sah Josh zu Duncan.
„Hey Tim."
Sam und Lily betraten das Büro von McGee und sahen zu ihm rüber. Er saß an seinem Computer und haute in die Tasten.
„Hey meine Engel. Was kann ich für euch tun?"
Ein junger Mann sah ihnen entgegen. Er war schmal, hatte braune Haare und braune Augen. Sein Hobby: Computer. Sam legte ihm die Akte vor.
„Wir haben einen neuen Fall. Unsere Kollegen in LA brauchen unsere Hilfe und wir jeder eine neue Identität", meinte Sam.
„Wir sind Kriminelle", zwinkerte Lily ihm zu.
Tim McGee sah in die Akte.
"Eine Motorrad-Gang. Ist das nicht zu gefährlich?" besorgt sah er Lily und Sam an.
Er mochte die zwei Frauen. Sie waren immer nett zu ihm, respektierten seine Arbeit und auch sein Wesen. Nicht wie andere Kollegen, die ihre Scherze über ihn machten, weil er mehr mit Computern verbrachte als mit Menschen. Aber das war nun mal seine Welt.
„Wir sind nicht allein, Timmy. Josh und Duncan werden uns begleiten" beruhigte Lily ihn.
Sie wusste, dass Tim etwas für sie empfand, es aber nicht wagte es zu offenbaren.
„Ach ja, der neue Gutaussehende", bemerkte Tim.
„Und, was ist? Wie kriminell werden wir dann sein?" hakte Sam nach.
Tim haute wieder in die Tasten. Sam und Lily sahen gespannt zu ihm. Tim hörte auf zu tippen und sah zum Monitor.
„Okay, Autodiebstahl. Ihr habt 1 Jahr gesessen und euch im Gefängnis angefreundet. Wegen guter Führung vorzeitig entlassen."
Tim sah die beiden an. Lily und Sam sahen zufrieden aus.
„Wir hätten da noch was."
Sam sah Tim mit ihren grünen Augen lange an und lächelte.
„Was kann ich noch für euch tun?"
Er konnte ihr nichts abschlagen. Sie legte ihm das Foto, auf dem FP und Tall Boy zusammen zu sehen waren, auf die Tastatur.
„Finde etwas über die zwei heraus. Das FBI hat nur ihre Namen und dass der Größere aus Australien kommt. Ach ja, ich muss einen Job in seiner Bar bekommen. Ich weiß, dass du das hinbekommst", lächelte Sam ihn an.
Lily und Sam beobachten McGee, wie er in die Akte schaute und dann wieder in die Tasten haute. Er überlegte kurz.
"Ich glaube, da wird jemand entlassen wegen Diebstahl", grinste er zufrieden.
"Danke."
Sam hauchte Tim einen Kuss auf die Wange und Lily tat es ihr gleich.
"Wenn es was Neues gibt, ruf uns an."
Mit diesen Worten verließen die zwei Frauen McGees Büro.
"Stören wir?"
Grinsend betrat Lily das Büro wieder mit Sam, in dem Josh und Duncan saßen.
„Nur ein Männergespräch", flachste Duncan.
„Dann war es nicht so wichtig", scherzte sie.
„Hat Tim was erreichen können?" wollte Josh von Sam wissen.
„Er versucht, was über die beiden herauszufinden. Es wird einen Job in Tall Boys Bar geben. Ich muss nur schnell genug sein", antwortete Sam.
„Okay," kam es von Josh.
Plötzlich klingelte Sams Handy.
„Es ist McGee," sagte sie.
Sie stellte es auf Lautsprecher.
„Wir hören alle zu, Tim. Was gibts Neues?"
„Über diesen FP nicht viel. Nur, dass er mal mit einem Fred Andrews eine Baufirma gegründet hatte und sie sich damit überwarfen. Sie machten kaum Gewinn und FP hatte eine Familie zu versorgen. Um an mehr Geld zu kommen, rutschte er in die Kriminalität ab. Er wurde eine Belastung für die Firma und verlor seinen Job, weshalb seine Familie zerbrach", erzählte Tim.
„Er und eine Familie? Kann man sich kaum vorstellen," sagte Lily.
„Der Alkohol wurde der beste Freund von diesem FP und er wurde der Anführer der Southside Serpents," fuhr Tim fort.
„Und dieser Tall Boy?" fragte Duncan nach.
„Gibt es auch noch mehr Infos?"
„Gibt es," kam es von McGee.
„Er hat seine Frau bei einem Autounfall verloren. Und sein ungeborenes Kind."
Sam bekam eine Gänsehaut.
„Ein Foto ist auf euren Handys" hörten sie Tim sagen.
„Wow", meinten Duncan und Josh.
„Er steht auf Blondinen."
Lily sah zu Sam.
„Sein bürgerlicher Name ist Chris Hemsworth. Weil er es in Australien nicht mehr aushielt, zog er nach LA und traf auf FP. Beide haben was verloren und deshalb wurden sie Freunde," fügte Tim hinzu.
„Danke, Tim. Das war verdammt gute Arbeit. Wir wussten, dass du es schaffen wirst. Wenn du noch mehr herausfindest, gib uns Bescheid," bat Lily ihn.
„Mache ich. Passt auf euch auf. Bye"
Tim legte auf. Es war still im Raum, bis Duncan eine Frage stellte.
„Woher hat McGee diese Infos?"
„Das ist sein Job. Er gräbt nach", antwortete Josh.
„Okay Jungs, wir wissen nun mehr über diese zwei. Ich muss noch shoppen."
Lily verdrehte ihre Augen, denn Shoppen war wirklich nicht ihr Ding, aber eine Lederkluft konnte man in ihrem Kleiderschrank nicht finden.
„Ich verschwinde auch."
Sam stand auf.
„Du willst noch zu Paul, oder?"
„Ja, wollte ich", antwortete Sam.
„Ich bin ja jetzt eine Zeit lang nicht hier, um ihn zu besuchen."
Sie sah traurig aus.
„Okay, pass auf dich auf", bat er sie.
„Mache ich."
Sam beugte sich zu Josh, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, verabschiedete sich von allen und verließ das Büro.
„Ich haue auch ab," meinte Lily und verließ ebenfalls das Büro und mit Sam das Gebäude.„Wer ist Paul?"
Duncan wirkte leicht irritiert.
„Sorry, ich möchte nur wissen, wem ich mein Leben anvertraue."
„Paul ist .. war Sams Mann."
Joshs Stimme wurde leiser.
„War?"
„Er war ebenfalls ein Agent. Mein Partner und bester Freund."
Seine Augen wurden glasiger.
„Er... er wurde im Einsatz erschossen."
„Sorry. Das habe ich nicht gewußt. Ich wollte keine schmerzlichen Erinnerungen hervorrufen", entschuldigte sich Duncan.
„Danke."
Josh war erleichtert, denn er fühlte sich für Pauls Tod verantwortlich und wollte nicht wirklich darüber reden. Außerdem war Duncan gerade erst zu ihnen gestoßen.Lily stand in der Umkleidekabine eines Geschäftes in der Fifth Avenue und betrachtete sich im Spiegel. Sie drehte sich nach rechts, dann nach links, stemmte ihre Hände in ihre Hüfte und sah zu ihrem Spiegelbild. Die enge Lederhose und das weiße Top betonten ihre weiblichen Rundungen besonders.
"Wow," kam es kaum hörbar über ihren Lippen.
„Ich seh doch echt umwerfend aus", grinste sie ihr Spiegelbild frech an.
Sie musste über sich selber lachen.
„Sollte ich jetzt öfters tragen."
Sie fühlte sich wohl, das war nicht zu übersehen. Lily zog sich wieder um, was ihr nicht so recht war, aber sie durfte nicht auffliegen. Schließlich wollte sie den Fall knacken und sie war neugierig, was diesen Fall betraf. Undercover als Bikerlady war neu für sie. Nicht, dass sie unerfahren war. Nein, im Gegenteil. Sie hatte schon Erfahrung, was es betraf, undercover zu arbeiten. Sekretärin, Flugbegleiterin sogar Arzthelferin, nur noch nicht als Bikerlady. Und irgendwie fand sie es jetzt schon aufregend. Sie verließ die Umkleidekabine, packte noch ein paar farbige Tops und einen Minirock zu ihrem neuen Outfit und ging zur Kasse. Schließlich war es warm in LA.Sam war am Grab von Paul angekommen und sah zu seinem Bild.
„Hey Cowboy."
Sie strich liebevoll mit dem Daumen über sein Foto.
„Ich werde eine Zeit lang nicht mehr kommen können. Ich fliege Morgen nach LA. Ein neuer Fall. Bitte sei nicht traurig. Die Kollegen brauchen uns. Ich glaube, das wäre nichts für dich. Eine Bikergang. Naja, du warst ja mehr für schnelle Autos. Josh fliegt auch mit und Lily. Ach ja, und Duncan James, ein neuer Kollege. Ein Schönling, aber Lily steht auf ihn, auch wenn sie es nicht zugeben will", lachte Sam kurz auf und legte eine rote Rose auf sein Grab.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Aber ich verspreche dir, deinen Mörder werde ich finden und es ihm heimzahlen."
Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Du fehlst mir", sagte sie leise, beugte sich zu seinem Foto und hauchte einen Kuss auf sein Gesicht.
„Ich liebe dich, Cowboy" flüsterte sie leise.
„Bis bald."
Sie stand auf und wischte sich die Tränen weg. Es tat jedes Mal weh, diesen Weg zu gehen, alleine. Ohne Paul. Aber sie wusste, dass er ihr Schutzengel war und über sie wachte und aufpasste. Sie wusste aber auch, dass Josh immer an ihrer Seite sein sollte und auch wollte. Das war die letzte Bitte von Paul an Josh gewesen, bevor er seinen schweren Verletzungen in den Armen seines Freundes und Partners erlegen war.
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Undercover
FanfictionSam Walker und Lily Morgan sind zwei FBI-Agentinnen aus New York, die ihren Kollegen aus LA bei einem Gang-Problem unter die Arme greifen sollen. In LA wird ihnen schnell klar, dass sie nicht nach Anhaltspunkten für die Schuld der Southside Serpent...