Teil 61

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„Wie sieht es aus mit Jones? Bist du ein Stück weitergekommen bei ihm?"
Scott saß hinter seinem riesigen Schreibtisch und sah zu Penny, die sein Büro gerade betreten hatte.
„Jepp. Er hat es geschluckt und er will mir noch eine Chance geben. Freundschaftlich," antwortete Penny und setzte sich auf einen der Stühle, die vor dem Schreibtisch standen.
„Na, das hört sich doch gut an. Dann gehe ich davon aus, dass du ab jetzt regelmäßig Bericht darüber erstatten kannst, was bei den Serpents so abgeht und vor allen Dingen darüber, wo mein Kokain geblieben ist," meinte Scott und sah sie eindringlich an.
„Davon gehe ich auch aus," erwiderte Penny.
„Einfacher wäre es natürlich, wenn du ihn irgendwie ins Bett kriegen würdest," fügte Scott hinzu.
Penny seufzte.
„Darüber haben wir schon geredet. Er hat eine Freundin und ist scheinbar über beide Ohren in sie verknallt. Das ist schon beinahe nicht auszuhalten. Außerdem lässt sie sich auch nicht so leicht vertreiben. Sie ist ziemlich hartnäckig."
„Dann sei hartnäckiger. Setz deine weiblichen Waffen bei Jones ein. Glaub mir, egal wie verknallt ein Kerl ist, er denkt trotzdem nur mit einem Körperteil und das ist nicht Kopf," erwiderte Scott.
„Ich vertraue dir da völlig, dass du es hinkriegst, ihn in dein Bett zu locken. Immerhin hattest du es doch schon einmal geschafft."
„Ja, als er komplett am Boden und betrunken war," warf Penny ein.
„Ich würde nicht sagen, dass das für meine Verführungskünste spricht."
Scott verdrehte genervt die Augen und beugte sich zu ihr.
„Dann mach ihn betrunken. Das kann doch nicht so schwer sein, oder?"
Penny erwiderte seinen Blick schweigend.
„Nein," antwortete sie schließlich.
„Allerdings scheinst du zu vergessen, dass ich deine Geschäftspartnerin bin und keine deiner Prostituierten, die du an deine Kumpels weiterreichst."
„Dann liefere mir Informationen, mit denen ich etwas anfangen kann, verdammt. Dann musst du nicht mit Jones ins Bett steigen. Aber so, wie ich das momentan sehe, bleibt dir keine andere Möglichkeit, um an Infos zu kommen. Ich hätte dich da wirklich für fähiger gehalten," entgegnete Scott kalt.
Penny sah ihn stumm an. Langsam aber sicher ging ihr Scotts Verhalten gewaltig auf die Nerven. So hatte sie es sich wirklich nicht vorgestellt.
„Wie auch immer. Ich muss kurzfristig für eine Woche weg. Wichtige Geschäftstermine. Wenn ich wiederkomme, erwarte ich Ergebnisse. Entweder Informationen, mit denen ich etwas anfangen kann oder, was mich am meisten freuen würde, mein Koks," sagte er, stand auf und schloss den Aktenkoffer, der geöffnet auf dem Schreibtisch lag.
Er reichte Penny einen Umschlag.
„Sorg dafür, dass Hemsworth das bekommt."
Penny griff nach dem Umschlag.
„Was ist das?"
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Süße. Aber ich will mal nicht so sein. Ich hatte Hemsworth gestern noch angerufen und ihm ein Ultimatum von 2 Tagen gegeben, um mir meinen Stoff zurückzugeben. Da ich jetzt aber eine Woche nicht da bin, habe ich es verlängert. Ich bin nunmal ein netter Mensch und es bleibt mir auch nichts anderes übrig, da ich mich selbst um ihn kümmern will," erklärte er.
„Okay, ich werde ihm den Brief zukommen lassen," versicherte Penny ihm, steckte den Umschlag ein und stand ebenfalls auf.
„Das hoffe ich. Denk dran, 40% der Einnahmen des Kokains gehören dir. Kein Koks, kein Geld. Verstanden?"
Scott sah sie fragend an. Penny nickte. Irgendwie klang diese Menge Geld plötzlich nicht mehr so verführerisch wie am Anfang.

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