Teil 63

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Etwas später machten Sam und Chris sich auf den Weg zur Bar.
„Scheint so, als hättest du schon wieder Post bekommen," meinte Sam und zog den Umschlag, der zwischen Tür und Rahmen steckte, hervor.
Sie reichte ihn Chris, der ihn sofort aufriss und das Geschriebene überflog.
„Der Kerl hat echt Nerven," knurrte er und zerknüllte das Blatt.
„Wer?"
Sam sah ihn besorgt an.
„Eastwood. Gestern Abend hat er mich noch angerufen, um mir mitzuteilen, dass das mit dir nur eine Warnung gewesen sei, und hat mir ein Ultimatum von 2 Tagen gegeben. Jetzt schreibt er gönnerhaft, dass ich eine Woche Zeit hätte, ihm das Koks zu besorgen," antwortete Chris aufgebracht.

"Eastwood hat dich angerufen? Woher hat er deine Nummer? Und wieso hast du mir nichts davon erzählt?"

Sam war in Sorge, das konnte Chris sehen. Er nahm ihre Hand.
„Babe, genau deswegen hab ich dir nichts davon gesagt. Weil du dir Sorgen machst."
„Der Kerl ist unberechenbar, Chris. Ja, ich habe eine verdammte Scheißangst, dass es nach hinten losgehen könnte", sagte Sam ängstlich.

Chris zog sie in an sich und legte seine Arme um sie.
„Glaub mir, das habe ich auch, aber wir haben keine andere Wahl."
Er hauchte ihr einen zarten Kuss aufs Haar, schloss dann die Bar auf und betrat sie mit Sam.

„Chris hat erwähnt, dass es dir nicht so recht ist, dass ich Penny die Freundschaft vorspiele, damit wir an Informationen über Eastwood bekommen. Nur es geht nicht anders, Prinzessin," versuchte FP Lily zu erklären.
„Und wir brauchen Informationen."
„Ich weiß, FP. Ich vertraue dir auch, keine Frage."
„Aber?"
„Ich traue Penny nicht über den Weg, sorry. Ich habe am Strand gesehen, wie sie dir gegenüber ihre Reize gezeigt hat, quasi mit dir gespielt hat."
Lily hoffte, dass er es auch so sehen würde, aber FP war ein Mann und dachte nun mal anders.

„Penny war schon immer so. Es ist ihre Art, sich so zu geben", sagte FP.
„Und dir scheint es zu gefallen", sagte Lily nur.
„Was? Nein. Penny ist Geschichte und wenn das mit Eastwood über die Bühne ist, was ich bald hoffe, schmeiß ich Penny aus der Gang."
FP sah Lily in die Augen. Sie hielt seinem Blick stand. In seinen Augen sah sie Ehrlichkeit und Liebe.
„Ich habe einfach nur Angst, dass sie unsere Beziehung kaputtmacht. Dass ich dich verliere", sagte Lily leise.
Ihre Augen wurden glasiger.
„Hey", sagte FP leise, legte seine Hände auf ihre Wangen, sah sie weiter an.
„Das wird sie nicht schaffen. Hörst du? Das werde ich nicht zulassen, Prinzessin. Du bist das Beste, was mir je passiert ist, und meine Kids."
FP beugte sich zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Lilys Handy klingelte. Sie sah aufs Display.
„Es ist Pop."
Lily sah FP an. Sie hatte kein gutes Gefühl. Sie ging ans Handy.
„Pop, alles okay?", fragte sie besorgt.
„Nicht so ganz. Ich weiß, wir hatten eine Abmachung, was die Arbeitszeit angeht, aber leider bist du die Einzige, die mir jetzt helfen kann," sagte Pop entschuldigend.
„Was ist denn passiert?"

Sie betete, dass Eastwood sein Versprechen nicht wahr gemacht hatte. FP sah sie fragend an.
„Du musst leider einspringen. Mary ist krank geworden und das Diner ist voll", antwortete Pop.

Lily fiel ein Stein vom Herzen.
„Ist okay Pop. Ich bin gleich bei dir", versprach Lily.
„Danke. Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin", grinste Pop und legte auf.
Lily tat es ihm gleich.
„Pop braucht mich. Mary ist krank und das Diner scheint heute voll zu sein", erklärte Lily FP.
„Oh und ich dachte, wir gehen noch ins Whyte Wyrm?"
FP sah sie mit einem Hundeblick an.
„Sorry mein Süßer. Ich muss zu Pop."
Sie küsste ihn kurz, stand auf und ging ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Wenig später betrat sie in ihrer Arbeitsuniform das Wohnzimmer.
„Weißt du eigentlich, wie heiß du darin aussiehst?"
FP ging auf Lily zu und legte seine Arme um sie, sah sie an.
„Klar, liegt an den Klamotten", grinste Lily kess.
„Nein, es liegt an der Person, die da drin steckt. An dir Prinzessin."
Er näherte sich ihrem Gesicht, legte seine Lippen auf ihre und küsste sie zärtlich. Lily legte ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss nur zu gerne. Aber am liebsten wäre sie jetzt mit FP hier geblieben, alleine. Ein DVD Abend mit Knabberzeug und Wein/Bier. Aber es hatte nicht sein sollen.

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