Kapitel 152

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„Hey was ziehts du denn so ein Gesicht?" kommt plötzlich die Frage von Fabio den ich während meinen Tagträumen nicht wahrgenommen habe. „Hmm? Was? Ach ich habe mir nur gerade überlegt warum die Sachen so gut riechen?" antworte ich ihm und halte mir wieder die zu langen Ärmel der Jacke zum ein schniefen vor die Nase. Doch das hätte ich mal lieber gelassen denn dafür kassiere ich jetzt von beiden komische Blicke. „Was denn? Ist doch wahr! Eure Sachen riechen immer so gut. Ich wasche doch jetzt meine Sachen mit dem gleichen Zeug wie deines und die riechen nicht so gut" antworte ich gespielt entsetzt. Tja und jetzt wieder das Lachen von beiden. Vielen Dank auch das ich einfach keine Antworte bekommen, das hilft mir ungemein bei meinem Problem. „Tja wenn du meinen Duft willst dann komm her" sagt Fabio schnell und packt mich an der Taille zu sich runter. Er hält mich an der Taille fest und dreht mich mit sich am Circuit. Ich lache dabei nur und versuche mich, so schräg wie ich an ihm hänge wenigstens mit meinen Händen an ihm fest zu halten während meine Beine einfach nur total unnütz wegstehen. „Ah lass mich runter ich falle, außerdem bist du ganz verschwitzt" sage ich unter Lachern. „Ich lass dich schon nicht fallen, keine Sorge. Außerdem hast du gesagt dir gefällt meinen Geruch so." Fabio stoppt das Karussell und lässt mich wieder auf den Boden. „Ja schon aber nicht diese Art von Geruch" sage ich ihm mitten ins Gesicht. Doch daraufhin küsst er mich nur und drückt natürlich seinen verschwitzten Körper an mich. „Nicht! Hey! Oh was soll das. Das war doch mit voller Absicht" drücke ich ihn lachend von mir weg. „Kann schon sein" entgegnet er mir nur und will wieder näher an mich ran was ich doch meinen Ausgestreckten Armen verhindere. Kopfschüttelnd gehe ich zum Eingang in die Boxengasse wobei mich natürlich Fabio nochmals aufhält und von hinten seine Arme um mich schlingt und mir einen Kuss auf die Wange gibt. Lächelnd ergreift er dann meine Hand und ich nehme es einfach hin und gehe weiter. „Tut mir leid Martin, ich wasche dir deine Jacke" sage ich als wir in der Boxengasse auf Martin wieder zugehen. „Kein Ding. Kannst sie auch gerne behalten, wenn dir der Duft so gut gefällt. Die ist auch neu." „Ach nein die gehört doch dir, außerdem müsstest du sie ab und zu tragen, wenn der Duft erhalten bleiben soll." Lachend antwortet mir Martin dann „Klar mach ich. Außerdem hast du ja auch schon einen Pulli von mir." „Was echt?" frage ich ihn. „Ja von damals als ihre beide mal gestritten habt weißt du noch?" „Achja, stimmt." „Tja dann wäre die Frage von wo der Pulli mit der Aufschrift JM88 in unserem Schrank kommt auch geklärt" fügt Fabio dem ganzen hinzu. Lachend gehen wir alle drei dann auch gemeinsam zurück zu den Motorhomes.

Am nächsten Morgen heißt es dann schon wieder früh aufstehen um noch vor dem FP3 Frühtücken zu können. Noch leicht verschlafen sitze ich neben Fabio am Frühstückstisch und frage mich nur wie er immer so putzmunter sein kann. Vertieft in meine Müsli vor mir merke ich wohl auch erst nicht das sich vor mir jemand hingesetzt hat. Erst als er mich anstupst richte ich meinen Blick nach vorne zu ihm. „Hey Guten Morgen" kommt es von einem strahlenden Luca. „Hey" grummle ich noch etwas vor mich hin und versuche dabei wenigstens ein Lächeln von mir zu geben. „Bist wohl noch nicht ausgeschlafen, was?" „Nicht so ganz." „Bist wohl immer noch sehr angeschlagen von dem Shoppingtrip mit den Mädels hmm?" fragt mich Luca. Doch über seine Aussage lache ich nur vor mich hin und widme mich wieder meinem Müsli, das nicht weniger zu werden scheint.

Als wir dann in der Yamaha Box sind und Fabio zum FP3 aufbricht lasse ich mich gleich mal in seinem gemütlichen Stuhl fallen. Und wären die Motorengeräusche nicht so laut wäre ich wohl auch auf der Stelle wieder eingeschlafen. Mit immer noch müden Augen verfolge ich die Rundenzeiten des Freien Trainings. Immer wieder kommt Fabio rein und bespricht etwas mit seinem Team, dabei hat er wohl schon beim ersten Mal bemerkt das er sich nicht auf seinem Platz bequemen kann und nimmt daher immer auf einem Stuhl vor mir Platz. „Eine Session noch" sagt er als er das bereits 4te mal wieder seinen Helm nimmt. Er drückt mir einen Kuss auf den Scheitel und schon sitzt er wieder auf seiner M1. Lächelnd sehe ich ihm nach, mit dem Gedanken in wenigen Minuten wieder mit ihm im Bett kuscheln zu können.

Und genau das ist es auch was ich nur wenige Minuten später mache. Im Motorhome angekommen verpflanze ich mich gleich mal wieder ins Bett und nachdem sich Fabio auch umgezogen hat haut er sich auch direkt neben mich. Ich spüre wie sich die Matratze bewegt als er sich neben mir niederlässt und wie er dann einen Kuss auf meinem Kopf platziert. Sofort kommt mir ein Lächeln und ich schlage meine Augen auf und sehe in sein ebenfalls strahlendes Lächeln. „Bist ja noch immer so müde" sagt er schließlich und streicht mir über die Haare. „Hmm" gebe ich nur von mir und schließe wieder die Augen als ich mich an ihn ran kuschle. „Ja komm her und ruhe dich noch eine Weile aus bis zum FP4" sagt er während er mich in seine Arme schließt.

Kurz bevor Fabio dann sich langsam umziehen sollte weckt mich Fabio schließlich ganz auf. Denn obwohl ich nicht ganz geschlafen habe bin ich wohl doch ab und zu etwas weggedöst. Aber zumindest fühle ich mich jetzt besser ausgeschlafen und so geht es weiter an diesem Samstag zum FP4 der MotoGP und dann zum anschließenden Qualifying. Das FP4 sah so wie das FP3 heute Morgen vielversprechend aus und somit Qualifiziert sich Fabio gleich für das Q2. Also heißt es erstmal warten bis sich die Fahrer des Q1 die Plätze ausgemacht haben. Auch Fabio behält die Fahrer des Q1 genau im Auge und sieht sich potenzielle Rivalen für das Rennen morgen an. Doch dann heißt es nochmals für heute raus auf den Circuit auch für Fabio. Ein letzter Kuss bevor er noch seinen Helm drüber gibt und dann geht es auch schon los. Gespannt stehe ich neben Tom vor den Bildschirmen in der Box. „Und hast dich noch etwas ausruhen können, nachdem am Vormittag so müde warst?" fragt mich Tom. Mit einem etwas Schiefen lächeln antworte ich ihm „Ja, ja etwas." „Hört sich ja vielversprechend an" antwortet er mir leicht lachend. Wir fokussieren uns wieder auf die Bildschirme vor uns als Tom noch sagt „Die Probleme scheint er in den Griff bekommen zu haben." „Ja sieht so aus. Ich hoffe nur das er eine gute Position für das Rennen morgen rausfahren kann. Allerdings wünscht sich mein innerstes eher das er nicht vorne steht, denn dann würde ich wohl auch heute nicht früher schlafen gehen können." Mit einem Blick zu Tom den er grinsend erwidert sagt er dann „Tja schon blöd, wenn er so oft auf Pole fährt und du deswegen nicht deinen Schlaf bekommst." „Danke endlich mal jemand der mich versteht" gebe ich im übertrieben sarkastischen Ton zurück. Was uns beiden nur einen Lacher kostet und wir uns wieder auf die Bildschirme konzentrieren.

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