Ich heule mir eine gefühlte Ewigkeit die Seele aus dem Leib. Bis irgendwann keine Tränen mehr kommen und ich endgültig am Ende bin. Da höre ich plötzlich ein leise Stimme nach mir rufen. „Shirin?" Ich wische mir schnell die Tränen weg und starre hinaus aufs Meer. „Hey was ist den los?" fragt mich Gracy als sie schließlich neben mir steht. Ich blicke zu ihr hoch und sie sieht sofort meine Tränen, da die Lichterketten des Baumes sie schön beleuchten. Als sich zu mir hockt und gleich in den Arm nimmt fragt sie mich erneut „Was ist denn los?" Nach einem Schluchzer bin ich endlich in der Verfassung ihr zu antworten „Es ist kompliziert." „Na hör mal ich war zwar in der Schule nie die Schlaueste aber ich werde zumindest versuchen es zu verstehen" antwortet sie mir während sie mir über den Rücken streicht. Ein leichtes Lächeln füllt mein Gesicht und dann antworte ich ihr zwischen Schluchzern „Mein Dad meint das ich mich entscheiden muss ob ich mein Leben hier weiter führen will wie zuvor oder ob ich mit Fabio zusammen sein will." „Was wieso?" „Er denkt das ich beides nicht hinbekomme. Denn wenn ich mit ihm auf Rennen bin, vernachlässige ich meine Arbeit zuhause." „Wow das ist heftig." „Ich, ich kann mich nicht zwischen diesen Dingen entscheiden. Mir ist beides unglaublich wichtig. Und auch wenn Fabio mir wichtiger ist, kann ich nicht sagen das ich einfach mit ihm die ganze Saison über mitkomme. Dafür ist es noch zu früh, denn wenn ich das mache, dann kann ich meiner Arbeit hier wirklich nicht mehr nachgehen. Aber umgekehrt will ich nicht meine Zukunft mit ihm wegschmeißen nur weil ich hier meine Arbeit habe. Ach ich weiß nicht was ich tun soll?" „Hast du mit ihm schon darüber geredet?" „Nein das habe ich nicht. Und das möchte ich auch nicht. Denn egal was er sagt ob er mich nun mit zu seinen ganzen Rennen nehmen würde ober ob wir uns nur mehr zwischen den Rennen sehen. Diese Entscheidung liegt nicht bei ihm, das sollte sie auch nicht." „Was wirst du dann machen?" „Ich kann mich nicht für eines entscheiden. Das will ich nicht. Denn egal wie ich mich entscheide. Ich bin mit beiden unglücklich oder mache andere unglücklich." „Na dann lass mich dir helfen?" Ich blicke sie verwirrt an und frage sie „Was meinst du?" „Na vielleicht können ich und May dir wenigsten ein bisschen behilflich sein, während du bei ihm bist. Keine Ahnung zum Beispiel deine Stallarbeit zuhause und beim Houndwood Hill erledigen. Und ab und zu vielleicht auch deine Trainings Pferde bewegen so gut es geht." Mit den größten Kulleraugen der Welt blicke ich sie wohl an und frage nochmal „Das würdest du machen?" Mit einem Lächeln erwidert sie nur „Na klar. Wofür hat man denn Freunde?" Ich drücke sie ganz fest während ich ihr sage „Oh Gott danke, danke, danke. Das würde mir auf die Schnelle so vieles erleichtern. Und bis nächstes Jahr habe ich dann hoffentlich schon einen besseren Plan." „Klar doch" antworte sie mir als wir uns wieder aus der Umarmung lösen.
Einige Tage später
Dann ist es wieder soweit ich packe meiner Koffer zusammen und mache mich fertig für den Flug nach Japan. Mit meinem Dad habe ich die gesamte Woche kein Wort gewechselt. Dafür habe ich viel über Seine nachgedacht. Und ich möchte ihm beweisen das ich beides tun kann. Bevor ich mich zum Flughafen aufmache treffe ich mich nochmal mit Gracy und May um alles zu besprechen. Als dann alles geklärt ist, kann ich ruhigen Gewissens nach Japan fliegen.
Freitagabend komme ich dann endlich am Flughafen an. Ich mache mich wieder einmal auf den Weg zum Parkplatz. Nach langem Suchen habe ich dann endlich den verfluchten Ausgang gefunden und versuche meine Orientierung am Parkplatz wiederzugewinnen. Aber Fehlanzeige. Hier in Japan ist alles viel voller und mit so seltsamen Japanischen Buchstaben beschrieben das ich gar nichts finde. Ich entscheide mich dazu Fabio anzurufen damit er mich vielleicht zum Auto lotsen kann. „Hey Schatzi, na was gibt's?" „Hey du, kannst du mir vielleicht helfen. Ich finde dein Auto nicht" sage ich verzweifelt. „Ja klar, warte. Dreh dich einfach um 350 Grad" sagt er deutlich ein Lachen verkneifend. „Was 350 Grad? Aber das ist fast einmal um die eigene Achse, wieso..." und da kann ich das Auto dann plötzlich sehen. Ich schließe meine Augen und schüttle einfach nur den Kopf. Ich bin ja so blöd. „Alles klar, habe dich gefunden" sage ich über drüber froh um diese Peinlichkeit zu verbergen. Und dann mache ich mich die paar letzten Meter zum Auto auf. Kurz bevor ich bei ihm bin steigt Fabio grinsend aus. „Hats dir gefallen? Mich so rumirren zu sehen? Ja." Frage ich ihn mit einem leichten Lächeln. „Ja sah irgendwie ganz süß aus" antwortet er mir grinsend während er meine Koffer nimmt und diese anschließend ins Auto packt. Ich setze mich derweilen schonmal ins Auto. Als wir dann losfahren sagt mir Fabio gleich „Du kannst dich schonmal auf was gefasst machen. Die Jungs warten nämlich schon alle auf dich im Hotel. Ich konnte sie gerade noch so überreden das ich dich alleine abholen komme, damit ich dich wenigstens für 2 Stunden für mich habe." Grinsend antworte ich ihm „Oh du armer Junge." „Ja danke, dass du das auch einsiehst." Daraufhin müssen wir beide lachen.
Als wir dann 2 Stunden später im Hotelzimmer ankommen warten darin tatsächlich einige der Jungs auf unsere Ankunft. „Hey da ist sie ja endlich" ruft mir gleich Eneas zu der prompt vom Bett aufsteht und mit offenen Armen auf mich zukommt. „Hey Enea. Schön dich zu sehen." Nachdem ich mich aus seiner Umarmung gelöst habe begrüße ich auch noch Lorenzo, Jorge Martin und Tom. Wir essen alle gemeinsam zu Abend und danach machen sich dann alle auf den Weg in ihre Zimmer. Endlich bin ich wieder alleine mit Fabio. Ich kuschle mich zu ihm ins Bett und genieße seinen unglaublichen Duft. Wie ich den vermisst habe. Ich rücke noch näher an ihn ran und schlafe gleich darauf auch bald ein.
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When your life changes, do you keep going or do you go back?
FanfictionShirin steht an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben. Doch plötzlich wird alles was sie sich für die Zukunft vorgenommen hat durcheinander gebracht. Für was wird sie sich entscheiden? Für das Leben auf das sie schon seit Jahren hin gearbeitet hat un...