Dieses Gefühl das ich bei unserem Abschied in Japan hatte sollte auch eine ganze Weile anhalten. Denn auch wenn die kommenden Wochen wie in einem Schnelldurchlauf verliefen, so war es doch hart über einen so langen Zeitraum von ihm getrennt zu sein. Doch was soll man machen er hatte noch einen vollen Kalender. Vollgepackt mit Rennen an so gut wie jedem Wochenende, hinzu kamen Interviews und Vertragsbesprechungen und was weiß ich noch alles. Doch auch bei mir sah es nicht besser aus. Ich hatte alle Hände voll zu tun meine beiden Trainingspferde fertig und mit einem guten Gefühl abzuliefern und auch eine Reitstunde hat die nächste gejagt. Zumindest hat sich zuhause mit meinen Eltern in dieser Zeit wieder alles normalisiert und ich konnte mir immer den 29. November als Motivation im Kopf halten. Das letzte Rennen in Valencia. Und auch wenn der MotoGP World Champion von diesem Jahr seit dem letzten Rennen schon feststeht, freue ich mich doch irrsinnig drauf ihn endlich wieder sehen zu können.
Einige Wochen später
„Pipipipip, Pipipipip, Pipipipip" mit diesem Geräusch werde ich wach und greife sofort auf meinen Nachttisch um das blöde Ding auszuschalten. Ich lege mich auf den Rücken und reibe mir dabei die Augen. Als ich dann auf die Decke starre kommt mir sofort ein Grinsen über mein Gesicht und die Motivation packt mich. Ich springe aus dem Bett und ziehe mir schnell etwas an. Dann noch schnell ins Bad und Zähne putzen. Danach mache ich mich auch schon mit Catch auf in den Stall. Da es ja jetzt eigentlich Winter ist, nur halt ohne Schnee, muss ich meine Pferde natürlich mit Heu füttern. Jaja die schöne Sommersaison mit den weiten Wiesen und grünem Gras ist wiedermal vorbei. Als das erledigt ist laufe ich wieder schnell ins Haus und füttere noch Catch, Mili und Ronja. Auch ein schnelles Frühstück geht sich für mich noch aus dann höre ich auch schon May in der Einfahrt hupen. Schnell noch ein Kuss für meine kleinen Spätze dann geht es auch schon samt Koffer bei der Tür hinaus.
„Danke das du mich zum Flughafen fährst" sage ich May gleich nach der Begrüßung. „Kein Problem. Mach ich doch gerne, immerhin sehe ich dich ja dann jetzt für zwei Wochen nicht." Bei der Antwort von ihr muss ich grinsen, denn darauf freue ich mich schon riesig. Und diesmal ganz ohne schlechten Gewissen denn auch ich habe sozusagen eine gewisse Winterpause. Denn auch für die meisten Reitleute ist es im Winter einfach zu kalt. „Ja ich freue mich schon so sehr darauf. Ich habe ihn schon über einen Monat nicht mehr gesehen." „Das glaub ich dir. Ich hoffe ihr habt eine schöne Zeit zusammen."
Endlich sind wir am Flughafen angekommen und mich trennen nur mehr 5 Stunden von ihm. Als ich am Flughafen ankomme sehe ich schon Fabios Bruder der ein Schild mit meinem Namen hochhält. Ich gehe geradewegs auf ihn zu und muss schon grinsen bevor ich ihm überhaupt gegenüberstehe. Ich strecke ihm meine Hand aus und begrüße ihn „Hallo ich bin die, die da am Schild steht." „Ah hey, freut mich das wir uns jetzt auch mal kennenlernen." „Ja als Fabio mir geschrieben hat das sein Bruder mich holen kommt, war ich auch schockiert das wir uns eigentlich noch gar nicht kennen." Er nimmt mir meine Koffer ab und als wir Richtung Ausgang gehen antwortet er mir „Ja das kann ich auch nicht richtig glauben. Obwohl mir, nachdem was Fabio schon alles über dich erzählt hat, schon so ist als würde ich dich bereites kennen." Ich grinse ihn an und sage dann „Ja Fabio kann wohl gar nichts für sich behalten." „Naja wer kann es ihm verübeln. Immerhin ist er wirklich glücklich, zusammen mit dir. Das merkt man schon alleine wie er über dich spricht.... So als ob es niemand anderen für ihn auf der Welt gibt. Und dabei seid ihr erst seit dem Sommer zusammen." „Ja das geht mir genauso. Ich finde es auch verblüffend wie wichtig er mir geworden ist. In der kurzen Zeit. Aber es fühlt sich richtig an." Während er die Koffer ins Auto hievt antworte er mir „Das ist schön. Das freut mich wirklich für euch beide."
Eine kurze Autofahrt später sind wir auch schon am Circuit angekommen. Samt meinem Koffer machen wir uns dann auf zu Fabios Motorhome. Sein Bruder Antony geht vor mir die Stufen hinauf und öffnet die Tür. Ich spüre wie mein Herz vor Freude schneller schlägt. Und sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit macht. Dann trete auch ich durch die Tür und ich kann deutlich spüren wie mein Herz einen Moment aussetzt. Sofort als ich ihn sehe lasse ich meinen Koffer los und stehe wie gelähmt da. Doch im nächsten Moment kommt er schon auf mich zu, nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsste mich innig. Die Welt scheint sich wieder schneller zu drehen und einfach alles verschwindet schlagartig aus meinem Kopf. Das einzige was zählt sind seine Berührungen und ihn dicht bei mir zu spüren. Als er sich wieder aus dem Kuss löst legt er seine Stirn an meine und sagt „Du hast ja keine Ahnung wie wahnsinnig ich dich vermisst habe." Ich suche seinen Blick, den ich schon viel zu lange nicht auf mir hatte und antwortet ihm dabei „Oh ich denke doch." Er drückt mir nochmal einen Kuss auf die Lippen und nimmt dann meinen Koffer und stellt diesem zu meinem Zweiten, den Antony bereits zum Bett gebracht hat. Ich setze mich an den Esstisch und grinse Antony einfach nur an. Der kommt aus dem Grinsen auch nicht mehr raus. Fabio setzt sich zu mir und legt den Arm um mich und gibt mir einen weiteren Kuss. Oh Gott wie ich das vermisst habe. „Ihr beide seid wirklich süß" unterbricht uns Antony. Ich grinse ihn einfach nur wieder an und er sagt dann darauf „Also gut, dann lass ich euch mal alleine. Ihr habt bestimmt viel nachzuholen. Wir sehen uns später." Wir verabschieden uns beide von ihm und Fabio fragt mich dann als er meinen Magen knurren hört „Willst du vielleicht etwas essen?" „Ohja ich habe einen Bärenhunger. Ich habe das letzte Mal in der Früh etwas gegessen." Daraufhin steht Fabio auf und hält mir die Hand hin als er sagt „Na dann My Lady. Führe ich sie in die Yamaha Hospitality zu ihrem Mahl." Ich nehme lachend seine Hand und schüttle dabei nur den Kopf.
In der Hospitality angekommen setzten wir uns an einen Tisch mit, ich glaube es nicht, Franky und Valentino Rossi. Dieser hat ja vor einigen Rennen seinen Rücktritt bekannt geben. Und ich kann mich noch gut an die schockierten Augen meines Vaters erinnern. Auch wenn es abzusehen war. Er ist dennoch eine Legende und Fabio ist nächstes Jahr der, der seinen Platz einnehmen wird. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie toll das für ihn sein muss. Valentino ist sein größtes Vorbild, in einer Startaufstellung mit ihm zu stehen und im Rennen gegen ihn zu Kämpfen war für ihn immer der größte Traum. Und nun folgt er auch ihm in seine Fußstapfen bei Yamaha. „Hey Franky, Vale können wir uns zu euch setzten?" fragt Fabio die beiden. „Aber sicher" entgegnet uns Franky gleich. Wir setzten uns also hin und da fragt Vale gleich Fabio „Und diese schöne Dame ist?" Lächelnd antwortet er „Das ist Shirin." „Freut mich dich kennen zu lernen, ich bin Valentino. Für den Fall das du es noch nicht weißt" sagt er lachend. Daraufhin kommt auch mir ein Lachen. „Shirin, woher kommt der Name. Der ist sehr selten." „Er kommt eigentlich aus Persien." „Oh interessant, hast du Wurzeln dort, oder?" „Nein. Meinen Eltern gefiel der Name einfach sehr gut." „Schön, schön, ja er ist wirklich etwas Besonderes." Als wir alle wieder zu essen beginnen fügt Fabio noch hinzu „Oh Vale, weißt du was. Rate mal an welchen Tag Shirin Geburtstag hat......Am 16. Februar." Vale reist die Augen auf, genauso wie Franky und sagt „OH wow, ehrlich. Ich habe noch nie jemanden getroffen der am selben Tag Geburtstag hatte wie ich... Na gut ein paar Jahre sind dazwischen, aber trotzdem echt cool. Zum Glück hast du nicht einen Tag später Geburtstag" antwortet er grinsend. Daraufhin schaue ich ihn verwirrt an und Fabio antwortet mir grinsend „Einen Tag danach hat Marc Geburtstag." Mit hochgezogenen Augenbrauen sage ich „Oh achso." „Ja wenn du am 17 hättest könntest du nächstes Jahr nicht mit deinem Freund hier durch die Yamaha Box stolzieren" antwortet Vale darauf während er weiter isst. Daraufhin blicke ich ihn überrascht an. „Ja ich weiß auch dass ihr beide ein Paar seid. Ich bin zwar alt, aber nicht von gestern." Daraufhin kommt uns allen das Grinsen und wir essen weiter.
Der Nachmittag bricht langsam an und wir entscheiden uns dazu zusammen auf die Stecke laufen zu gehen. Da es nicht mehr wirklich warm ist ziehe ich mir noch eine wärmere Jacke an und warte dann auf Fabio bei der Tür. „So willst du laufen gehen" fragt er mich als er auf mich zukommt. Ich schaue an mir runter und sage ihm „Was denn? Was stimmt damit nicht?" Als er vor mir steht nimmt er mich an der Hüfte näher zu sich und sagt „Damit wird dir sicher zu warm." „Ehh das glaube ich nicht. Es ist nicht mehr so warm draußen. Du müsstest das Wissen immerhin musst du dich für den richtigen Reifen bei den Temperaturen entscheiden." „Ja genau und deshalb sage ich dir, das dir damit zu warm wird." „Tja das ist mir nur leider egal." „Ach wirklich. Tja dann sag ich dir auch das ich deine Jacke dann sicher nicht tragen werde, wenn du sie ausziehst." Damit gibt er mir noch einen Kuss auf die Stirn und nimmt mich dann an der Hand hinaus aus der Tür.
Ein paar Minuten später
Ich bleibe stehen und stütze mich auf meinen Knien ab. „Oh Gott ist mir warm." Ich höre Fabios Lachen neben mir und kann mir vorstellen wie sein Gesicht dazu gerade aussieht als er sagt „Tja was habe ich dir vor nicht einmal 10 Minuten gesagt." Mein Blick wandert nach oben und da ist es auch schon. Sein blödes Grinsen. Verdammt nochmal, ich dachte wirklich das es kälter sei. Er streckt mir seine Hand entgegen, während sein Blick zu mir sagt: Ich habe es dir ja gesagt. Ich ziehe meine Jacke aus und gebe sie ihm. Er bindet sie sich um die Hüfte und wir rennen weiter. Nach fast einer Stunde bin ich mit meinen Kräften wirklich am Ende. Auf Start/Ziel setzte ich mich schließlich zur Mauer und versuche weiter zu atmen. Fabio setzt sich neben mich und fragt „Willst du deine Jacke haben?" Mein Blick fällt auf ihm und ich sehe sein blödes Grinsen während ich ihm unter schnaufen antworte „Das konntest.... du dir nicht.... verkneifen? Oder?" „Nein. Tut mir leid." Ich schüttele nur den Kopf und höre wie Fabio neben mir wieder aufsteht. Ich blicke zu ihm und sehe das er mir seine Hand ausstreckt. Ich nehme sie entgegen und er zieht mich wieder auf die Füße. „Also los noch eine Runde" sagt er während er ein paar Schritte rennt. Ich reiße meine Augen auf. Doch da bleibt er auch schon wieder stehen und sagt lachend „War nur ein Scherz. Komm gehen wir duschen." Kopfschüttelnd lächle ich nur vor mich hin und frage mich ernsthaft wo er die Motivation nach dem Laufen noch nimmt.
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When your life changes, do you keep going or do you go back?
FanfictionShirin steht an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben. Doch plötzlich wird alles was sie sich für die Zukunft vorgenommen hat durcheinander gebracht. Für was wird sie sich entscheiden? Für das Leben auf das sie schon seit Jahren hin gearbeitet hat un...