Kapitel 31

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2 Wochen später

Endlich nach einem 3 Stunden Flug lande ich Freitag nachts in Reus. Ich hole meine Koffer von dem Gebäckband und mache mich dann auf den Weg nach draußen. Es ist schon recht spät und die Sonne ist schon untergegangen. Doch eine lauwarme Brise sorgt für angenehme Temperaturen während ich mich durch die Autos am Parkplatz schlängle. Da Fabio keine Aufmerksamkeit am Flughafen erregen wollte, hat er mir geschrieben wo er mit dem Auto parkt. Und da, ich sehe sein Auto und mir kommt schon jetzt ein Grinsen. Er hat mich wohl auch erblickt und so steigt er aus dem Auto aus. Er kommt auf mich zu und küsst mich erst einmal zur Begrüßung. Nachdem ich das kurz genossen habe trete ich doch kurzerhand einen Schritt zurück und sage leise „Spinnst du, was wenn uns jemand sieht?" Er zieht mich wieder näher zu sich ran und sagt „Es ist schon dunkel und ich kann hier niemanden sehen, also entspann dich." Er küsst mich noch einmal und dann nimmt er meine Koffer und verstaut sie im Kofferraum. Dann machen wir uns auch schon auf den Weg nach Aragon.

„Also erzähl wie geht's dir so?" fragt mich Fabio sobald ich eingestiegen bin. „Jetzt gehts mir schon besser" antworte ich grinsend. „Na das hört man doch gerne." „Und fühlst du dich Fit für die Trainings morgen?" „Ja die Trainings bis jetzt waren ganz gut. Zwar nicht ganz so perfekt wie erhofft, aber beinahe." „Wieso was war los?" „Ach wir haben ein paar neue Sachen ausprobiert aber die liefen nicht so wie erwartet...Aber das ist nichts worüber du dir Gedanken machen musst. Also wie schaut es bei dir mit deinem Training aus?" „Ach da läuft es echt gut. Ja die Haflingerstute macht jetzt echt schnelle Fortschritte. Die Besitzerin war auch vor ein paar Tagen da und konnte das erste Mal mit ihrer Stute reiten. Und sie war wirklich hell auf begeistert." „Na siehst du. Ich wusste du schaffst es" antwortet mir Fabio während er meine Hand nimmt. „Ja darauf bin ich wirklich stolz. Und auch mit der anderen Stute, der Hannoveraner Stute geht es wirklich gut voran. Sie ist wirklich schon sehr entspannt beim Longieren und ich konnte sogar schon den Sattel drauflegen." „Wow, das ging aber schnell bei der." „Ja irrsinnig schnell. Aber sie hat auch einen sehr ruhigen Charakter und die Besitzerin hat vorher schon ein bisschen mit ihr gearbeitet." „Schön das alles so gut läuft." „Ja das finde ich auch. Aber noch schöner finde ich das ich jetzt endlich wieder ein paar Tage mit dir verbringen kann." Und so geht das Gespräch weiter bis wir endlich im Motorland Aragon ankommen.

Fabio legt meine Koffer am Bettende ab und nimmt mich dann gleich in seine Arme. Ich lege meine Hände auf seine Brust und verfalle wieder einmal seinen umwerfenden Augen. „Ich habe dich wirklich vermisst" flüstert er mir zu. „Ich dich auch" antworte ich ihm bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen drücke. Danach mache ich mich Bettfertig und kuschle mich zu ihm unter die Decke. Er streicht mir über meine langen braunen Haare und ich genieße seine Wärme, die ich schon viel zu lange nicht gespürt habe. Kurze Zeit später schlafe ich auch schon ein.

Der nächste Morgen beginnt nicht sehr früh und so können wir entspannt in seinem Motorhome frühstücken bevor er auf die Strecke muss. „Sind deine Eltern auch hier?" frage ich ihn während ich mein Müsli esse. „Nein sie hatten dieses Wochenende keine Zeit, ich denke sie werden wohl erst in Valencia wieder dabei sein." „Oh. Vermisst du sie denn sehr, wenn sie nicht dabei sein können?" Er blickt von seinem Essen auf und fängt an mich anzulächeln bevor er antwortet „Ja natürlich, aber ich habe ja zum Glück dich dabei. Und ehrlich gesagt bist du mir da noch wichtiger geworden." Ich nehme seine Hand in meine und sage „Du bist mir auch sehr wichtig."

Nach dem Frühstück zieht Fabio sich an und auf geht es für ihn auf die Strecke. Während ich auf die Bildschirme in der Box starre kommt Tom auf mich zu. „Hey na, wen haben wir denn da?!" Während ich ihn umarme begrüße auch ich ihn „Hey Tom. Na wie geht's?" „Alles gut. Und bei dir?" „Ja auch alles in Ordnung. Ich bin froh wieder dabei sein zu können." „Ja das ist schön. Das letzte Rennen war ja eine Katastrophe da ist es schön, dass du dieses mal wieder dabei bist." Doch bevor ich ihn fragen kann, was das für eine Katastrophe beim letzten Rennen war muss er auch schon weiter.

Der Nachmittag beginnt und somit auch die letzten Trainings vor dem 1 Qualifying. Ich starre mit einigen Mitgliedern von Fabios Crew gespannt auf die Bildschirme. Das Ergebnis des 1 Qualifying steht fest und Fabio hat sich für das 2 qualifiziert. Nun heißt es nochmal für das 2 Daumen drücken. Als das Ergebnis feststeht fällt die Anspannung gleich mit ab. Auf Pole steht Marc Marquez, wer auch sonst, dahinter dann Fabio und dann Morbidelli. Als Fabio zurück kommt bespricht er gleich die Ergebnisse von heute mit seinem Team. Anschließend hat er dann auch endlich Zeit für mich. Sein Blick verrät mir das er jetzt mit mir lieber im Motorhome wäre wo wir ungestört sind, aber das sind wir leider noch nicht also müssen wir uns beide zusammenreißen. „Gut gefahren" sage ich grinsend. „Oh nur gut." „Hmm ja, war vielleicht ganz gut." „Na ganz gut ist ja gleich viel besser" gibt er lachend zurück.

Ich gehe kurz vor die Box um mich kurz von den vielen Leuten die drinnen umher rennen zu erholen. Da läuft in mich plötzlich ein kleines blondes Mädchen hinein. Da sie offensichtlich alleine ist hocke ich mich zu ihr runter und frage sie „Hey Kleine wie heißt du denn?" „Willow und wie heißt du" antwortet sie mir und da fällt mir sofort auf das sie sicher aus England kommt. „Das ist ein sehr schöner Name Willow. Ich heiße Shirin" antworte ich ihr. Da stößt Fabio zu uns dazu und er scheint das Mädchen zu kennen. „Hallo Willow." „Hallo Fabio." Er hockt sich auch zu uns runter und flüstert dann zu Willow „Na hast du schon meine Freundin Shirin kennengelernt?" „Ja. Ist sie deine richtige Freundin so wie meine Mom und mein Dad?" Er lächelt kurz und sagt ihr dann ganz leise „Ja fast." „Sie ist wirklich hübsch, ich mag sie" sagt Willow und ich komme aus dem Grinsen nicht mehr raus. „Ja du hast recht, sie ist wirklich sehr hübsch." „Mag sie meine Freundin sein?" fragt die kleine Maus. „Ich denke schon, aber das solltest du sie fragen." Die kleine blickt zu mir und fragt dann gleich „Willst du meine Freundin sein?" „Es wäre mir eine Ehre" antworte ich ihr noch bevor sie mich kurzerhand an der Hand nimmt und mit sich mitnimmt. Etwas verloren lasse ich mich von ihr hinterher ziehen und blicke noch einmal zu Fabio der hinter uns noch grinsend am Boden hockt. Dann bleibt Willow auch schon eine Box weiter stehen. „Willow, da bist du ja. Du weißt genau das du nicht einfach aus der Box gehen darfst" ruft eine Frau uns von der Box aus entgegen. „Es tut mir wirklich leid" fügt sie noch hinzu bevor sie die Kleine auf den Arm nimmt. „Ach kein Problem" sage ich ihr. „Mommy das ist meine Freundin Shirin" sagt die Kleine. „Ach wirklich, deine Freundin" sagt ihre Mutter lächelnd. Ich strecke ihr meine Hand entgegen und sage „Shirin, freut mich sehr." „Lucy" antworte sie mir kurz. Und da kommt auch schon der Fahrer der Box auf seiner Maschine hinter uns an. Es ist Cal Crutchlow. Das erklärt auch warum mich die Kleine versteht, das ist sicher seine Tochter. Ich trete etwas auf die Seite und er geht an uns vorbei zu seinem Stuhl, dort nimmt er sich erstmal den Helm ab und wird dann gleich von seiner Tochter überrannt. „Daddy!" ruft sie ihm zu, während sie ihm in die Arme fällt. „Hey meine Kleine." „Daddy das ist meine neue Freundin Shirin" sagt sie ihm, während sie auf mich zu kommt und mich wieder an der Hand nimmt. Sie zieht mich zu ihrem Vater und ich bleibe etwas verlegen vor ihm stehen. „Shirin. Du kommst mir irgendwoher bekannt vor, kann das sein?" „Ähm naja wir haben uns schonmal in Finnland gesehen aber ich denke nicht ..." „Ach ja die Schottin. Jetzt weiß ich es wieder. Wir Engländer müssen zusammen halten nicht wahr?" antworte er lachend. „Ja genau" gebe ich grinsend zurück. „Na das ist ja mal was. Wie kommt es das du hier bist?" „Ich ähm gehöre zu Fabio." „Was zu Fabio Quartararo? Wie kommt es dann das ich dich in Finnland das erste Mal gesehen habe?" „Naja ich kenne Fabio erst seit Finnland..." antworte ich etwas schüchtern. „Oh achso ist das." Da wirft natürlich die kleine Willow auch ein Wort ein „Sie ist Fabios Freundin, fast so wie du und Mommy." Da blickt mich Cal mit großen Augen an und sagt „Achso ist das, ja." Grinsend antworte ich „Ja, ähm das stimmt." Und da kommt er auch schon, Fabio hat sich wohl doch dazu entschieden nachzusehen wo mich die Kleine hingebracht hat. „Hey Fabio, meine kleine Maus hat mir einige Neuigkeiten erzählt" ruft Cal ihm zu. „Ach wirklich, was denn für welche?" fragt er während er näherkommt. „Sie hat mir erzählt das du deine reizende Freundin die ganze Zeit vor uns versteckt hast." Grinsend sieht er mich an und antwortet dann „Ja, wenn ich sie nicht versteckt hätte dann hätten sich doch alle gleich auf sie gestürzt. Ich meine sieh es dir an, sogar Willow hat sie mir einfach weggenommen." Daraufhin müssen wir alle lachen. „Also dann nehme ich sie wieder mit, wenn es genehm ist" fügt Fabio noch hinzu. „Na dann man sieht sich wohl" sagt Cal noch zum Abschied, bevor ich mich ebenfalls von allen noch verabschiede und mit Fabio zum Motorhome gehe.

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