Kapitel 128

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Doch nach bereits einem Schritt nach vorne packt mich Christian am Handgelenk und zieht mich zu sich zurück. „Christian was soll das lass mich los!" fahre ich ihn an. Doch er drückt mich mit dem Rücken zum Auto und stellt sich dabei dicht vor mich. Mit seinem nach Alkohol stinkenden Atem haucht er mir „Siehst du es denn nicht? Ich tue alles für dich. Was tut er schon für dich? Hmm...?" scharf entgegen. Ich drehe mein Gesicht zur Seite und versuche mich irgendwie von ihm loszureißen, doch es hilft nichts. Auch wenn er betrunken ist, ist er größer und stärker als ich. Als ich ihm keine Antwort gebe und weiter versuche mich zu befreien hält er meine Handgelenke nur noch fester und drückt mich immer enger an den Wagen. „Glaubst du er kann dich glücklich machen? Glaubst du er könnte dich befriedigen? Dieser Junge Bursche, weiß doch überhaupt nichts mit einer Frau wie dir anzufangen..." flüstert er mir ins Ohr. Ich bekomme Panik und bitte ihn unter Tränen die langsam kommen „Hör auf Christian, bitte. Hör auf..." „Ich bin es für den du dich entscheiden solltest nicht er! Und das werde ich dir auch beweisen..." Er legt dabei seine Hände auf meine Taille und küsst mich auf den Hals. Langsam wandert er immer weiter nach oben und der versuch mich aus seinem Griff zu befreien wird immer härter. „Christian hör auf! Lass mich los!" schrei ich nochmals. Doch er macht einfach weiter und greift mit seinen Händen jetzt langsam unter mein Shirt. Kurz bevor er mich dann auf den Mund küssen will ramme ich ihm mein Knie in seine Weichteile. Er krümmt sich vor mir zusammen und lässt mich schlagartig los. Wie vom Blitz getroffen renne ich vor zu meinem Wagen und steige ein. Ich sperre die Türe zu und versuche meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Mein Herz rast vor Angst und die Tränen schießen mir über die Wangen. Plötzlich klopft Christian an die Autoscheibe und ich schrecke auf. Ich blicke ihn kurz an und stecke dann schnell den Schlüssel ein. Unter meinem geschluchzte verstehe ich kein Wort von Christian und starte nur schnell mein Auto. Ohne auf ihn auch nur zu Achten fahre ich schnell vom Parkplatz und raus auf die Straße.

Mein Herz rast immer noch wie wild und meine Atmung ist schnappartig. Nur langsam komme ich wieder zu normalen Atemzügen. Durch meinen Tränenschleier sehe ich hinaus auf die von meinen Autoscheinwerfern beleuchtete Straße vor mir. Meine Gedanken wandern zu Fabio und das ich ihn jetzt mehr als alles andere bei mir haben will. Ich versuche mich mit dem Gedanken an ihn zu beruhigen und konzentriere mich auf die Straße vor mir. Der Wald an meiner linken Seite rauscht nur so vorbei und da sehe ich auf meinen Tacho und merke das ich eigentlich zu schnell fahre. Schnell nehme ich den Fuß vom Gas und blicke wieder auf die Straße vor mir. Allmählich beruhigt sich mein Herz wieder doch ich zittere am ganzen Körper. Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn ich mich nicht von ihm befreiet hätte. Was er wohl mit mir angestellt hätte? Der Gedanke daran lässt mich wieder schneller atmen und drückt mir erneut die Tränen aus den Augen. Schnell versuche ich mich wieder auf das Fahren zu konzentrieren. Auch deshalb, weil ich in meinen Rückspiegel Scheinwerfer eines anderen Autos sehe und ich auf keinen Fall Schlangenlinien fahren sollte. Auch sind auf beiden Seiten der Straße jetzt Wälder und ich sollte auf eventuell kommende Wildtiere achten. So versuche ich die Gedanken von eben aus meinem Kopf zu bekommen und atme tief durch. Die Scheinwerfer des Wagens hinter mir blenden mich, vielleicht auch nur weil meine Augen vom weinen noch gereizt sind. Soll der blöde Autofahrer doch vorfahren, wenn ich ihm zu langsam bin. Ich kann jetzt echt nicht noch jemanden gebrauchen der mich nervt. Endlich fährt er nach vorne und meine Augen können sich wieder beruhigen. Ich blinzle kurz um wieder klarer sehen zu können. Doch plötzlich als ich sie wieder aufmache bremst der Fahrer vor mir. Schnell steige ich ebenfalls auf die Bremse und lenke auf die andere Spur, weil ich sonst vermutlich hinten drauf fahren würde. Doch im nächsten Moment sehe ich ein Auto das mir entgegenkommt und lenke schnell wieder zurück.

Das nächste was ich höre ist ein heftiger Krach und dann werde ich mit meinem Auto herumgeschleudert. Nach gefühlten Minuten komme ich endlich zum Stehen. Ich kann mich nicht Orientieren und versuche meine Augen wieder aufzuschlagen. Meine Bewegungen fühlen sich wie in Zeitlupe an und schmerzen setzen sich langsam durch meinen Körper. Das nächste was ich sehe ist schwarz. Doch nicht die schwärze der Nacht, sondern einfach gar nichts mehr. Ich spüre auch nichts mehr und trete einfach weg.

Ich schnelle im Bett hoch als hätte ich irgendetwas gehört. Aber da war gar nichts. Ich sehe mich um und bemerke das ich bei Fabio in Andorra bin. Doch ich liege alleine im Bett. Langsam stehe ich auf und sehe mich um. Ich gehe aus dem Schlafzimmer runter und da fällt mir auf das meine Sachen bereits in seiner Wohnung stehen. Ich lächle kurz und sehe mir im Regal das im Wohnzimmer an einer Wand ist, die Trophäen sowohl von Fabio als auch von mir an. Dazwischen sind Fotos von uns zusammen bei den Rennen. Mein Blick geht hinaus in den Garten und da steht Fabio am Geländer und blickt in die Ferne. Langsam trete ich hinaus und spüre dann das gras unter meinen Füßen. Ich greife Fabio an die Schulter und trete nahe an ihn heran. Ich drücke ihm einen Kuss auf seine Rechte Wange und stelle mich dann an seine Seite. „Was machst du hier?" frage ich ihn und lächle dabei. „Ich warte auf dich." „Tja jetzt bin ich ja hier" sage ich zu ihm und lehne mich an das Geländer während mein Blick weiterhin an ihm haftet. „Noch nicht..." antwortet er mir und blickt wieder hinaus über die Wiese vor uns. Verwirrt richte ich mich wieder auf und drehe ihn zu mir als ich lächelnd sage „Aber ich bin doch hier. Was redest du?" „Ich wünschte du wärst es" haucht er mir ins Gesicht und ergreift es dabei. Er sieht mir in die Augen und lässt mich dann langsam wieder los während er zurück ins Haus geht. Verwirrt sehe ich ihm nach und drehe mich um. Ich lege meine Hände dann wieder an das Geländer vor mir und mein Blick streicht verwirrt über die Landschaft vor mir. Dabei fällt mir ein das ich gar nicht weiß wie ich hier überhaupt hergekommen bin. Ich war doch gerade noch in Deutschland. Wie zum Teufel bin ich hierher gelangt?! Mein Blick fällt auf meine Hände und dort fällt mir etwas auf. Ich lasse das Geländer vor mir los und richte meine Hände vor mir hin. Langsam zähle ich sie ab 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, ...11, 12.... Meine Atmung wird schneller und ich fuchtele wie wild mit meinen Händen herum. Als könnte ich so die beiden überzähligen Finger dich ich gerade gezählt habe abschütteln. Wieder blicke ich auf meine Hände doch es hat sich von gerade eben nichts geändert. Es sind immer noch 12! Ich zittere wie verrückt und lege meine Hände auf meinen Kopf. Das ist ein Traum. Das ist ein Traum....

When your life changes, do you keep going or do you go back?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt