Am nächsten Morgen machen wir uns alle in der Box bereit. Wir ziehen uns alle um und jeder bekommt auch einen Beutel mit Wasser mit. Scheint so als hätten die Jungs wirklich eine längere Fahrt geplant. Zum Glück konnte ich mich in den vergangenen zwei Wochen zumindest etwas darauf vorbereiten. Denn zuhause bin ich schon ewig nicht mehr gefahren. Alejandra ist gleich im Apartment geblieben, sie fühlte sich ohnehin nicht so wohl. Als wir dann alle fertig waren, jeder nochmal sein Motorrad gecheckt hat, wobei mir Fabio bei meinem geholfen hat, fahren wir los. Neben der Strecke führt ein Weg hinaus in die Berge und diesem folgen wir. Allem voran sind natürlich wieder Jack, Marcel und Joan. Ich fahre wieder neben Fabio und Iker während Jorge und Jaume das Schlusslicht bilden. Der Weg führt zuerst recht lange über eine Ebene bis es dann langsam Bergauf geht. Jeder von uns nimmt einen anderen Weg den Berg hinauf. Ein paar auf dem normalen Weg und ein paar von uns und auch etwas abseits davon. Da ich mich bei Enduro fahren doch auch schon etwas besser auskenne, probiere auch ich immer mal einen anderen Weg aus. Nach einem endlos langen Weg den Berg hinauf sind wir dann endlich oben angekommen. Und was für eine Aussicht uns hier oben geboten wird. Das ist echt der Wahnsinn. Wir stellen alle unsere Motorräder ab, wobei ich mich doch etwas ungeschickt anstelle. Und da passiert es dann auch das Motorrad fällt doch recht unsanft zu Boden. Zum Glück konnte ich noch schnell genug meinen Fuß darunter herausnehmen und stehe somit gleich daneben. Ich stemme die Hände in die Hüften und begutachte meine Abstellkünste. Als ich dann meinen Blick nach vorne zu den Jungs richte blicken die mich nur entgeistert mit ihren Helmen an. „Tja das kann nicht jeder" sage ich dann schließlich und werfe die Hände in die Luft. Da fangen ein paar nur lachend ihre Köpfe zu schütteln an und stellen auch ihre Bikes ab. Als ich meinen Helm abnehme kommt Fabio gleich zu mir und fragt mich „Hast du dir weh getan?" „Ich nicht, aber dein Bike hat vielleicht etwas abbekommen" antworte ich ihm sarkastisch. Doch er sieht mich weiterhin tot ernst an. „Ich habe nichts. Wirklich nicht. Es geht mir gut. Das Bike ist alleine umgefallen" sage ich ihm dann um ihn zu beruhigen. Dann streiche ich mit meiner Hand über seine Wange und gebe ihm einen Kuss. „Ach bitte Leute. Muss das denn sein?" keift uns Jack an. Da sehe ich Jack nur grinsend an und antworte ihm darauf „Oh ja das muss es." Dann setzten wir uns alle zusammen hin und genießen noch eine Weile diese tolle Aussicht hier oben.
Nach der Verschnaufpause geht es aber dann schon wieder weiter. Entlang des Bergkammes geht es mit Vollgas voran. Da weiß man gar nicht was man mehr genießen soll. Die unglaubliche Aussicht um einen herum oder den Spaß über die Felsen mit dem Motorrad zu brettern. Nur wenige Bäume stehen hier oben und so haben wir fast freie Fahrt und können so richtig Gas geben. Am Ende des Kammes geht es dann wieder bergab und das nicht mehr so gemächlich wie vorhin. An einem sandigen steilen Hang fahre ich hinter Fabio und werde dann plötzlich von jemanden von hinten angeschoben. Ich versuche noch zu bremsen aber es bring rein gar nichts mehr. Die Räder finden keinen Halt mehr und rutschen mit dem Sand immer schneller bergab. Ich schreie noch so laut ich kann nach vorne zu den anderen bevor ich dann vom Motorrad herunterrutsche. Auch das Motorrad von Jack, der mich angeschoben hat, rutscht an mir vorbei Hangabwärts. Fabio hat mich zum Glück tatsächlich gehört und konnte noch ausweichen. Als dann die beiden Motorräder an Jorge vorbei rutschen, bleibt der natürlich sichtlich verwundert stehen und schaut zu uns hoch. Marcel und Joan waren zum Glück schon unten auf der nächsten ebenen Stelle und haben sich das Geschehen wohl von da angesehen. Als dann die beiden Bikes bei ihnen endlich wieder zum Stehen kommen schaue ich zurück zu Jack der etwas weiter hinter mir am Hang sitzt. Ich werfe die Hände in die Höhe und rufe ihm zu „Was soll das? Ich dachte du kannst Motorrad fahren?" Doch Jack schüttelt nur den Kopf und grinst wohl unter seinem Helm, wie ich ihn kenne. Als ich wieder aufstehe und mich auf den Weg nach unten mache winkt mich Fabio zu sich. Als ich bei ihm bin sagt er „Komm steig auf." Ich setzte mich also hinter ihn auf das Bike und klammere mich an ihn ran. Fabio fährt dann langsam mit mir abwärts und setzt mich dann unten wieder ab. „Cooler Stunt" kommt es dann von Marcel. „Tja das war nicht meine Idee" gebe ich ihm als Antwort als ich mein Bike wiederaufrichte. Ich stelle mich an den Hang und schwinge mich wieder drauf. Als dann auch Jack wieder bei uns ist geht die Fahrt wieder weiter. Allerdings achte ich darauf das Jack wieder vor mir fährt. Man weiß ja nie. Ohne weitere Vorkommnisse kommen wir schließlich alle wieder unten an. Eine sanfte hügelliege Landschaft bietet sich uns nun. Und noch bevor ich es mir auch nur denken kann, ziehen die Jungs schon an mir vorbei. Einzig Iker steht noch neben mir und lacht wohl genauso wie ich unter meinem Helm. Doch lange halten es Iker und ich dann auch nicht aus und so geben auch wir Vollgas auf die Hügel zu. Da ich ja vorbildlich von den Jungs in Sachen Sprungtechnik unterrichtet wurde wage auch ich den einen oder anderen Versuch hier draußen. Und es ist wirklich unglaublich dieses Gefühl, wenn man abhebt und man weiß das man quasi fliegt. Natürlich habe ich noch viel Training vor mir bevor ich so springen kann wie es die Jungs vormachen. Aber trotzdem ist das Gefühl schon unbeschreiblich schön. Etwas was ich mir auch von den Jungs noch abschauen muss, ist deren Ausdauer. Nach kurzer Zeit bin ich am Ende damit und stelle mich an einen Hügel. Ich schalte das Motorrad aus und nehme meinen Helm ab. Dann beobachte ich die Jungs bei ihren Kunststücken. Wirklich beeindruckend was die Jungs hier so zeigen. Doch nach einer gewissen Zeit gesellt sich auch langsam jeder von ihnen für eine Pause zu mir. Nach dieser geht es dann aber doch wieder in Richtung der Strecke. Doch bevor die letzte Gerade zur Strecke kommt hält Jack uns alle auf. Wir bleiben also bei ihm stehen und da sagt er dann „Wie wäre es mit einem kleinen Rennen, die Gerade runter zur Strecke?" Daraufhin nicken wir alle klarer weiße nur und schreien „Ja!" Wir stellen uns also schön in einer Reihe auf und sehen zu Jack runter. Dieser hält eine Hand hoch und zeigt dort alle fünf Finger hoch. Vier. Drei. Zwei. Eins. Und wir alle geben Vollgas nach vorne. Ich muss ein bisschen zu Seite ausweichen, weil Jorge neben mir ausschert. Doch dann gebe auch ich Vollgas. Ich sehe Fabio links neben mir und sehe auch wie Jack und Marcel schon etwas weiter vorne sind. Jack ist dann auch erster an der Strecke, gefolgt von Marcel und dann Fabio. Joan kommt dann noch kurz vor mir an und als ich mich dann gleich umdrehe sehe ich knapp hinter mir Jorge, Jaume und als letzter Iker. Also das fand ich wirklich unheimlich lustig. Und ich denke den anderen geht es auch so. Denn auch wenn man wegen der Helme nichts sieht so sagt doch die Körpersprache so einiges.
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When your life changes, do you keep going or do you go back?
FanfictionShirin steht an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben. Doch plötzlich wird alles was sie sich für die Zukunft vorgenommen hat durcheinander gebracht. Für was wird sie sich entscheiden? Für das Leben auf das sie schon seit Jahren hin gearbeitet hat un...