When your life changes, do you keep going or do you go back?

Kapitel 62

Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück gleich direkt zur Strecke. Ein paar Minuten Autofahrt später sind wir auch schon dort angekommen. Die Motorräder haben die Jungs direkt zur Strecke bringen lassen. Da sie dieses Training hier auf dieser Strecke schon seit ein paar Jahren machen, haben sie für den Monat ein eigenes Abteil gemietet. In diesem stehen die Motorräder und wir können uns hierher zurückziehen, um in Ruhe die Pausen dazwischen zu genießen. Doch die Jungs verlieren natürlich keine Zeit und beginnen sich gleich umzuziehen. „Hey kannst du mir bitte meine Schuhe hergeben?" fragt mich Fabio. „Ja sicher, hier bitte." „Und du willst echt noch nicht mitkommen auf die Strecke?" „Nein. Tobt ihr euch da draußen einmal aus und wenn du dann noch etwas Lust hast kannst du mir ja mal das ein oder andere in Sachen Motorcross zeigen" füge ich grinsend hinzu. „Alles klar" sagt er schließlich noch bevor er dann aufsteht und mir einen Kuss auf den Kopf gibt. Dann machen sich alle daran ihre Motorräder zu starten und fahren dann langsam auf die Strecke. Ich stehe noch neben Fabio der bereits auf seiner Yamaha sitzt und diese gerade startet. „Ich liebe dich" ruft er noch etwas lauter da das Motorrad ganz schön laut ist. „Ich liebe dich auch, pass auf dich auf" rufe ich noch bevor er dann den anderen hinterherfährt. Dann mache auch ich mich mit Alejandra auf zur Stecke.

Wir beide setzen uns auf einen Hügel neben der Strecke. Der Baum dort oben bietet uns etwas Schatten vor der Sonne. Denn obwohl es nur ca. 15 Grad hat ist es doch ganz schön heiß, vor allem wenn man nur 5 Grad gewohnt war. Von hier oben haben wir einen super Ausblick über fast den gesamten Teil der Stecke. Während wir also den Jungs zusehen wie sie ihre Runden drehen unterhalten wir beide uns derweilen etwas. „Und wie lange seit ihre jetzt schon zusammen?" fragt Alejandra mich. „Morgen werden es fünf Monate" antworte ich ihr lächelnd. „Oh wow. Das hätte ich nicht gedacht." „Wieso nicht?" frage ich sie verwirrt. „Naja ihr beide seht schon so vertraut miteinander aus. Da dachte ich das ihr sicher schon länger zusammen seid." Lächelnd antworte ich ihr drauf nur wieder „Nein, es sind erst fünf Monate. Aber sie kommen auch mir schon wie eine Ewigkeit vor." „Ja ich weiß ganz genau was du meinst. Es war bei mir und Joan nicht anders. Es war irgendwie von Anfang an, so eine gewisse Harmonie zwischen uns, so als ob ich ihn schon ewig kennen würde." „Ja genau. So fühlt es sich auch bei mir und Fabio an. Irgendwie perfekt, selbst wenn ich ihn nur sehe. Es überkommt mich dann einfach so ein Glücksgefühl und mir kommt ein Lächeln über mein Gesicht. Einfach unbeschreiblich schön" gebe ich ihr als Antwort und verfalle dabei selbst etwas in meinen Worten. Alejandra sieht mich an und sagt dann dabei lächelnd „Das ist etwas ganz Besonderes. Das findet man nicht einfach so. Ich glaube das man dafür jemand ganz besonderen braucht und den hast du auch eindeutig gefunden." Ich gebe ihr nur ein Lächeln zurück und denke mir nur, ja das habe ich.

Als die Jungs langsam einer nach den anderen wieder zurück zu dem Abteil fahren, machen auch wir beide uns wieder auf den Weg dorthin. „Hey na wie war es?" frage ich die Jungs in die Runde. „Ach es war echt gut. Die Strecke ist echt super" antwortet mir Jack gleich als erstes. „Ja und wenn Masia mich nicht aufgehalten hätte wäre es noch besser gewesen" fügt Marcel lachend hinzu. „Hey sagt ja keiner das du hinter mir fahren musst" gibt der gleich zurück. Als ich mich neben Fabio setzte fragt mich er gleich „Und willst du beim nächsten Mal mitfahren?" „Ich weiß nicht, ich will euch auf keinen Fall so aufhalten wie Masia" antworte ich ihm lachend. „Keine Sorge, so aufhalten kannst du uns sicher nicht" fügt Marcel hinzu. Daraufhin müssen alle lachen. „Also kommst du mit?" fragt mich jetzt auch Jorge Martin. „Ach ich weiß nicht Jungs. Ich würde euch doch allen nur im Weg stehen." „Ach was?! So ein Blödsinn. Wie zeigen dir wie es richtig geht und dann wird das schon" antworte mir Jack drauf. „Ja und außerdem hat uns Fabio erzählt das du ja sowieso schon fahren kannst, also dürfte das nicht so schwer sein" fügt auch Marcel noch hinzu. „Siehst du die Jungs wollen dich alle da draußen dabeihaben" sagt Fabio neben mir lächelnd. „Ja klar, ist ja auch praktisch, wenn ich dann die langsamste bin" gebe ich sarkastisch zurück. „Ach komm schon, fahr mit" bettelt mich Fabio nochmals an und sieht mir dabei direkt in die Augen. „Na gut, ich komme mit" antworte ich ihm und gebe ihm dann gleich einen Kuss. „Aber ihr zeigt mir wie das geht, damit ich nicht komplett blöd dastehe. Alles klar?!" „Mit dem größten Vergnügen, oder Jungs?" fragt Fabio in die Runde. Daraufhin kommt von allen ein „Aber klar doch" zurück.

Als sich also die Jungs für Runde 2 bereit machen beginnen, ziehe auch ich mich um. Fabio richtet mir derweilen schon sein zweites Bike her und wartet nun auf mich. Ich gehe auf Fabio zu und er lächelt mich nur an. „Was ist?" frage ich ihn. „Nichts. Ich freue mich nur dir einen weiteren Teil meiner Welt zeigen zu können" antwortete er mir grinsend. Ich ziehe mir noch meinen Helm und die Handschuhe an und stelle mich dann mit dem Bike an einen Hügel. Dann steige ich auch auf und starte es. Wahnsinn es hat beim ersten Mal geklappt. Bin ich froh, dass wäre mir jetzt doch etwas peinlich gewesen vor den Jungs. Obwohl diese eh ein Stück weiter vorne warten. Als auch ich und Fabio auf sie zukommen halten mich Jorge und Jaume fest, damit ich nicht umfalle. Dann erklären sie mir die ein oder anderen Grundsachen. Wie ich die Kurven angehen sollte, wie ich mit den Beinen dabei hantieren soll, wie ich über die großen Hügel fahren oder eben kleine Sprünge schon ausprobieren kann. Sie erklären mir ganz genau wie ich Absprung, Flugphase und auch Landung so einfach wie möglich hinbekommen sollte und auch was ich mache, wenn etwas nicht nach Plan geht. Mit einem, naja sagen wir einmal halbwegs guten Gefühl mache ich mich dann schließlich mit den Jungs auf die Strecke. Jack, Marcel und Joan machen mir es einmal vor und zeigen mir beim ersten Teil wie es geht. Fabio und Iker bleiben bei mir und fahren an meiner Seite. Jorge und Jaume bilden damit das Schlusslicht und bleiben dicht hinter uns. Der erste Hügel kommt und ich beginne etwas mehr Gas zu geben. Ich sehe Fabio und Iker neben mir das Gleiche tun und schon sind wir beim ersten Hügel angelangt. Recht gemächlich geht es noch darüber und dann mit schon etwas mehr Gas weiter. Vor der ersten Kurve dann bremse ich, doch etwas zu früh und komme fast mittendrinn zum Stehen. Doch zum Glück gebe ich noch rechtzeitig wieder genug Gas und so fängt sich das Bike unter mir wieder. Runde um Runde werde ich sicherer und schneller. Sodass ich mich dann sogar schon kleine Sprünge traue. Doch wirklich nur kleine, denn so ganz vertraue ich dem noch nicht. Doch eines muss ich auf jeden Fall zu geben, es macht richtig Spaß. Und vor allem finde ich es richtig süß wie die Jungs auf mich aufpassen und mich beobachten. Denn immer wieder sehe ich die drei vor uns, wie sie stehen bleiben und zurückschauen und auch Fabio und Iker lassen mich keinen Augenblick alleine und sind immer bei mir. Genauso wie Jorge und Jaume mich von hinten genau im Auge behalten.