Kapitel 72

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Ein paar Tage später

Der Anflug auf Doha beginnt. Und ich kann meinen Augen nicht trauen wie unglaublich das hier alles aussieht. Ich kann meinen Blick gar nicht mehr von dem Fenster lassen und erblicke Meilen weit nur Meer. „Unfassbar schön" flüstere ich vor mich hin doch Fabio hat mich neben ihm wohl gehört. „Wenn du das schon schön findest dann warte erstmal ab bis wir am Boden sind." Ich drehe mich zu ihm und lächle ihn an. Ich kann es kaum erwarten das alles hier zu erkunden. Doch leider habe ich dafür nicht wirklich Zeit. Immerhin sind wir ab morgen nur mehr auf der Strecke. Was mir also bleibt sind jetzt noch ein paar Stunden um auch etwas das Land abseits der Rennstrecke zu erkunden.

Gleich nachdem wir also unsere Koffer gepackt haben machen wir uns auf den Weg nach draußen zu dem Mietauto das schon bereitgestellt wurde. Am Parkplatz warten auch schon Tom und Mathilde auf uns. „Hey wie geht's euch?" kommt es schon von weiten von Tilda. Ich nehme sie in eine Umarmung und sage derweilen „Gut und euch beiden?" „Ja auch gut danke. Also dann fahren wir mal ins Hotel würde ich sagen oder?" „Ja auf jeden Fall" fügt Fabio noch unserem Gespräch hinzu und damit steigen wir auch schon in unsere Autos und fahren los. Während Fabio am Steuer sitzt und durch die schier unendlichen Straßen Dohas fährt staune ich nicht schlecht von den Riesen Wolkenkratzern die hier in der Wüste hervorragen. Ein unglaubliches Bild. Und als wir dann im Hotel ankommen, komme ich auch dort aus dem Staunen nicht heraus. Sofort stelle ich meinen Koffer am Bettende ab und gehe geradewegs auf den Balkon zu. Wir befinden uns im 20 Stockwerk und die Aussicht von hier oben ist einfach der Wahnsinn. Man sieht über das Meer hinaus und über die Stadt hinweg in die Wüste von Doha. Ich stemme meine Hände ans Geländer und komme aus dem Staunen einfach nicht mehr raus. Ich spüre wie Fabio seine Arme von hinten um mich legt und seinen Kopf neben meinem auf meinen Schultern platziert. „Unglaublich schön, nicht wahr?" fragt er mich leise ins Ohr. „Das trifft es nicht einmal annähernd." Da höre ich ihn nur mehr neben mir leise lachen und drehe mich zu ihm um. Ich lege meine Hände an seine Hüfte und er lehnt seine links und rechts neben mir ans Geländer. „Will ich überhaupt wissen wieviel der Spaß hier kostet?" frage ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. „Das braucht dich nicht zu beschäftigen." Bei dieser Antworte verdrehe ich jedoch nur meine Augen. „Hey mach das nicht nochmal" sagt Fabio daraufhin streng und küsst mich. Als er sich wieder von mir löst flüstere ich ihm ins Ohr „Und was, wenn doch?" Da Grinst mich Fabio nur noch an, hebt mich hoch und trägt mich zurück ins Zimmer.

Einige Minuten später

Fabio lässt sich neben mir wieder aufs Bett fallen und atmet dabei schwer aus. Ich lege mich auf den Bauch und ziehe die Decke über mir etwas zurecht. Dann sehe ich ihn nur an und muss lächeln. „Was ist?" fragt mich Fabio daraufhin. Als ich aufstehe um mir meine Unterwäsche wieder anziehe antworte ich ihm „Ich muss schon sagen der Diskussion bist du gut ausgewichen." Mit weiten Augen antwortet er mir „Was ich? Du hast doch damit angefangen." Daraufhin kommt mir ein lachen. Fabio steht ebenfalls auf und zieht sich seine Hose wieder an bevor er dann noch hinzufügt „Außerdem gibt es da nichts zu diskutieren oder glaubst du allen Ernstes ich lasse dich 200 Euro die Nacht zahlen?" Bei dieser Antwort bleibt mir Schlagartig der Mund offen als ich mein Shirt gerade wieder überziehe. Und auch Fabio, der sich gerade seine Hose zu gemacht hat, kneift sich die Augen zusammen, weil er mir das wohl nicht sagen wollte. „Mmmh verdammt" kommt es noch aus ihm raus bevor ich dann und sage „Oh ja verdammt. Sag mal spinnst du? Du kannst doch nicht für 200 Euro die Nacht mir mein Hotel zahlen? Immerhin sind wir geschlagene 5 Nächte hier!" Fabio kommt näher zu mir und legt seine Hände an meine Arme und hält mich damit fest. „Aber wir sind doch zusammen hier im Zimmer also sind es nur 100 Euro die Nacht." Ich sehe ihm mit ernstem Blick an und sage „Ernsthaft. Das ist die beste Antwort die dir darauf eingefallen ist?" Fabio verfällt ins Grinsen und sagt dann „Hey jetzt mach doch nicht so ein Drama draus. Immerhin warst du damit einverstanden das du nur deinen Flug selber zahlst und Hotel und die Circuit Karte übernehme ich." „Nein das haben wir nicht so vereinbart. Du hast mir letztes Jahr die Circuit Karte geschenkt und wir haben nie ausgemacht das du das heuer auch wieder machst. Und das mit dem Hotel stimmt auch nicht. Ich war damit einverstanden in deinem Motorhome mit dir zu übernachten aber nicht das du auch meine Hotelkosten mit übernimmst. Das einzige was in diesem Satz gestimmt hat war das ich den Flug auf jeden Fall selbst zahle." „Ach sei doch nicht so stur verdammt!" Ich schüttle nur wütend den Kopf und entreiße mich seinem Griff und gehe an ihm vorbei. „Wo willst du hin?" kommt es von ihm. „Raus hier!" antworte ich nur kurz und gehe geradewegs in Richtung Tür. Doch bevor ich diese erreiche hält mich Fabio an der Hüfte fest und dreht mich zu sich um. Dann drückt er mich gegen die Wand und steht so nahe vor mir das nichts mehr zwischen uns Platz hätte. Im nächsten Moment küsst er mich hart auf den Mund und drückt mich noch mehr damit an die Wand. „Du geht's jetzt nicht einfach. Ich liebe dich zu sehr um mit dir über so einen Blödsinn zu streiten. Ich will dich bei mir haben und das so oft wie möglich. Verstehst du das?" Er lehnt sich etwas zurück und ich kann die Besorgnis in seinen Augen klar erkennen. Auch meine Stimmung wandelt sich von Wut in Trauer. „Ich verstehe ja das du die Dinge selber zahlen willst. Aber mal ehrlich ich verdiene viel mehr als du. Und das weißt du auch. Also wieso lässt du mich das verdammt nochmal nicht zahlen für dich? Das ist doch keine große Sache?" Ich lege meine Hand an seine Wange und sage dann „Ich liebe dich doch auch. So sehr. Und ich will auch nicht immer wieder darüber mit dir streiten aber.... Für mich ist das eine große Sache. Ich weiß das das für dich kein Problem wäre das alles für mich zu zahlen. Das hast du mir schon oft genug verdeutlicht. Und ich weiß es zu schätzen das du mir da so viel vertraust und mich so sehr liebst das Geld keine Rolle dabei spielt. Aber ich kann das einfach nicht. Ich kann es nicht." Bei diesem Satz kommen mir auch schon fast die Tränen und Fabio nimmt mich daraufhin in den Arm. „Wir müssen trotzdem einen Weg finden wie wir das klären. Wir können das nicht immer aufs Neue Diskutieren." „Ich weiß. Das will ich auch nicht." „Also setzen wir uns hin und bereden das, ganz in Ruhe." „Ja Okey" gebe ich noch zurück bevor wir beide uns an den Tisch setzen und darüber reden wie wir das Handhaben wollen. Nach einigen Minuten des Redens kommen wir dann zu dem Schluss das ich so viel wie möglich trotzdem selbst zahlen möchte und wir einfach von Rennen zu Rennen schauen wie viel das ist. Dafür muss er mir jetzt immer ehrlich, schon früher sagen wie viel was kostet. Doch natürlich betrifft das heuer nur mehr Flug und Hotel da er die Circuit Karte ja schon für mich hat machen lassen und dafür selbstverständlich kein Geld von mir will. Der Idiot.

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