Kapitel 155

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Nach einem sehr langen Gespräch beim Essen, wo meine Mom doch noch all die Fragen unter gebracht hat die sich angestaut hatten bei ihr, machen wir und nun zu Fuß alle zusammen auf den Weg zum nahe gelegenen Strand. Ich gehe Hand in Hand mit Fabio voran, während meine beiden Eltern uns folgen. Die Sonne steht schon ziemlich tief als wir dann die letzten Meter runter zum Strand gehen. Ein schmaler Weg führt zuerst noch durch eine Wiese mit hohen Gräsern die im Wind des Meeres schwingen, bevor dann der weiche Sand überwiegt. Trotz der bereits unter gehende Sonne legen wir uns vor eine Felsmauer etwas weiter rechts. Ähnlich wie bei mir zuhause beginnen dort wieder die einige Meter hohen Klippen. Erstmal legen wir unsere Handtücher hin und setzen uns alle darauf. Mein Blick schweift über das rauschende Meer vor uns. Ich war immer so oft mit meiner Mom hier, denn zum Glück ist dieser Strandabschnitt nicht gerade bekannt und unser Dorf hat nicht gerade viele Einwohner, also ist man so gut wie immer ungestört hier auf diesem kleinen Strandabschnitt. „Soll ich dich eincremen?" reißt mich Fabio aus meinem Gedanken. „Ja bitte" sage ich ihm und hole dann die Sonnencreme aus meiner Tasche. Schnell ziehe ich mein Oversized Shirt aus das ich anhatte und drehe mich mit dem Rücken zu ihm. Während ich die streichenden Berührungen von Fabio genieße sehe ich wie meine Mom neben mir ihren Blick auf meine neue Narbe an der Rechten Seite gerichtet hat. Fast schon wie ihn Transe hängt sie an ihr bis ich dann sage „Mom?!" Schnell schreckt sie hoch in mein Gesicht als ich dann hinzufüge „Es ist alles gut. Siehst du es ist schon alles verheilt." Meine Mom nickt nur leicht lächelnd bevor ich auch schon spüre wie Fabio von hinten einen Kuss darauf gibt. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und lächle ihn an. Er lehnt sich zu mir nach vorne und gibt mir einen Kuss auf die Lippen während er seine Arme um mich schlingt und mich langsam auf ihn zurückfallen lässt. Und genauso auf ihm liegend cremt er mich dann auch noch vorne ein. Derweilen blicke ich ihn nur von unten an und sehe dabei die ein oder anderen kleinen Bartstoppel auf seinen Kiefer-und Kinnknochen wachsen. Als er fertig ist lehnt er sich nochmals zu mir runter und gibt mir einen Kuss. Ich nehme dabei sein Gesicht in meine Hände und streiche dabei über die leichten Unebenheiten seiner kleinen Bartstoppel. „Mein Mann" sage ich dann grinsend als er sich wieder von mir löst. Daraufhin kommt ihm auch ein Grinsen und er lässt seinen Kopf nach vorne auf meinen Oberkörper fallen. Lachend streiche ich ihm durch seine Haare bis er sich wieder aufrichtet und mir die Sonnencreme hinhält und sagt „Okey, jetzt bist du dran." Ich drücke mich von ihm hoch und drehe mich dann auf meinem Handtuch um. „Mit vergnügen" sage ich und sprühe die Creme auf seiner Brust und, naja Bauchbereich kann man das ja wohl schlecht nennen. Hmm.... Nennen wir es einfach was es ist, Eight Pack Bereich. Jawohl denn mittlerweile sind da schon acht von diesen unglaublich sexy Dingern. Mit einem zufriedenen lächeln streiche ich also darüber und genieße diese harten Muskeln unter meinen Fingern. Nachdem ich auch seine Arme gemacht habe muss er sich allerdings leider einmal umdrehen. Aber naja ist ja nicht so als würde ein schöner Rücken nicht auch entzücken. Als letztes streiche ich ihm noch über sein Tattoo im Nacken und schlinge dann meine Arme um ihn und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Als er sich dann wieder umdreht sage ich dann „Also gut dann gehen wir schwimmen oder?" Abgelenkt vom nicken meiner Eltern habe ich verpasst das Fabio mich kurzerhand auch einfach aufhebt und in Richtung Wasser läuft. Überrumpelt halte ich mich an ihm fest und fange nur an zu schreien und zu lachen.

Fabios P.o.V.

Nach einer Weile im kühlen Nass machen wir uns alle wieder auf zu unseren Handtüchern. Ich gehe neben Shirin und schüttle einmal meine Haare durch. Getroffen von den Wassertropfen meiner Haare verzieht Shirin ihr Gesicht und hält schützend die Hände hoch. Grinsend lege ich meinen Arm um ihre Schulter als sie sagt „Muss das sein?" „Sonst macht dir der Schweiß doch auch nichts aus, aber das Wasser schon?" Daraufhin sieht sie mich nur neckend mit einem grinsen an. Man wie ich dieses Grinsen an ihr liebe. Zurück bei den Handtüchern lasse ich mich darauf fallen und lege mich flach hin. Den Blick dann wieder auf Shirin gerichtet sehe ich wie sie sich ebenfalls neben mir bequem macht. „Schätzchen hättest du vielleicht Lust auf einen Spaziergang bis zum Strandende hinunter?" höre ich ihre Mom sie fragen. „Ähm ja klar!" gibt sie ihrer Mom schnell zurück und dreht sich dann zu mir. „Macht dir doch nichts oder?" „Nein geh ruhig" sage ich ihr lächelnd. Nochmals beugt sie sich zu mir runter und gibt mir einen Kuss. „Aber geh nicht zu weit weg" flüstere ich ihr zu als sie sich langsam wieder von mir löst. Daraufhin spüre ich noch ihr grinsen auf den Lippen. Als ich dann wieder die Augen öffne steht sie schon wieder und geht dann mit ihrer Mom den Strand hinunter.

Ich stütze mich auf meinen Ellenbogen ab und blicke ihre nach. Als mich dann ihr Dad, der die zwei Handtücher weiter von Shirin und ihrer Mom liegt sagt „Wie geht's euch beiden mit dem zusammen Leben?" Mein Blick richtet sich nun auf ihren Dad als ich ihm antworte „Wir sind wirklich glücklich. Ich...ich bin froh sie jetzt immer um mich zu haben und immer für sie da sein zu können. Ich weiß nicht wie lange ich das noch anders ausgehalten hätte. Darum war ich mehr als erleichtert als sie mir sagte das sie mit ihrer Arbeit aufhören will. Mir ist klar das ihr das nach wie vor sehr viel bedeutet mit den Pferden, darum habe ich den größten Respekt vor ihr das sie das für mich aufgegeben hat, denn ich denke nicht das ich das Gleiche tun könnte...um ehrlich zu sein." Mein Blick wandert während dieses Satzes beschämt nach unten. „Ich denke nicht, dass sie diese Entscheidung je bereuen wird." Als ihr Dad das sagt schnell mein Kopf nach oben zu ihm. „Als sie uns das gesagt hat das sie mit ihrer Arbeit aufhören will, hatte ich nichts das Gefühl das ihr das in irgendeiner Art und Weiße leidtut oder sie mitnimmt. Klar sind Pferde ihr Leben und sie hat immer alles dafür gegeben aber sie hat diese Leidenschaft dafür noch nach wie vor und diese kann sie auch mit ihren eigenen Pferden ausleben. Ich bin mir sicher, dass sie diese Entscheidung sorgfältig mehr als einmal in ihrem Kopf durchgegangen ist, so wie ich sie kenne. Und deshalb, nein ich denke nicht das sie sich falsch entschieden hat. Vor allem nicht, wenn ich sehe wie sie dich ansieht und wie du sie ansiehst. Diesen Blick mit der du ihr vorhin nachgesehen hast, dieser Blick verrät mir das du für sie alles tun würdest. Und genau das ist es was ich mir für meine Tochter wünsche. Jemanden der sie zum lachen bringt, der ihr ihre Tränen wegwischt und egal was kommt immer an ihrer Seite ist. Und das hast du mir alles bereits bewiese. Darum kann ich guten Gewissens sagen und auch weil ich meine Tochter kenne, dass das zwischen euch etwas besonders ist. Etwas das nur wenige Menschen finden. Also mache dir nicht zu viele Gedanken darüber das du vielleicht für sie nicht das Motorradfahren aufgeben könntest. Sie ist glücklich, das sollte das wichtigste für dich sein." Fast schon erstarrt über die Worte ihres Dads sitze ich da und lasse meinen Blick auf jene unglaubliche Frau streichen der diese Worte galten. Über meine unglaubliche Freundin. Ein lächelnd schleicht sich über mein Gesicht als ich ihm dann antworte „Danke. Und ich verspreche das sie glücklich zu machen meine oberste Priorität ist und auch immer seien wird." „Das will ich auch hoffen" kommt es nochmals neckend von ihrem Dad und schon schwingt mein Blick wieder auf sie.

When your life changes, do you keep going or do you go back?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt