Kapitel 27

183 12 0
                                    

Der nächste Tag hat begonnen und ohne Frühstück geht es gleich auf die Rennstrecke. Pünktlich, noch vor dem freien Training sind wir im VIP Bereich angekommen. Dort holen sich alle erstmal was zu essen mit Ausnahme von mir. Ich mache mich mit dem Pass den ich von Fabio bekommen habe auf den Weg zu seinem Motorhome. Da er mich schon sehr früh geschrieben hat das ich vor den Trainings noch zu ihm kommen soll, mache ich mich natürlich schnell auf den Weg. Ich klopfe an seine Tür und seine Mutter macht mir auf „Hey Shirin komm doch rein" sagt sie mit einem Lächeln. Ich trete ein und da steht Fabio gleich von seinem Tisch auf und küsst mich. Als er sich von mir löst sagt er „Hey schöne. Na schon gespannt auf die Rennaction heute?" „Ja. Ich habe da jemanden den ich gerne anfeuern würde" gebe ich lächelnd zurück. „Also Shirin, Fabio hat ja schon viel von dir erzählt aber ich würde gerne mehr wissen" wirft seine Mutter ein. „Moom" sagt Fabio sichtlich genervt. „Ist schon gut" versichere ich ihm und drehe mich dann zu ihr. „Na siehst du sie findet das in Ordnung. Das ist doch wohl verständlich das ich sie kennenlernen möchte, wenn sie deine erste Freundin ist." Ich lächle Fabio noch einmal an und dieser verschwindet wohl um sich anzuziehen. Ich setze mich also mit seinen Eltern an den Tisch und die Fragerunde beginnt. „Also Shirin du arbeitest mit Pferden hat Fabio uns erzählt." „Ja ich hatte schon immer Pferde seit meiner Kindheit und so war es nur logisch das ich das auch Beruflich weiterführen möchte." „Genau so war es mit Fabio und dem Motorradfahren" sagt sein Dad stolz. Daraufhin frag ich ihn „Wie war er denn so als Kind?" „Ach er war ganz versessen darauf ständig am Motorrad zu sitzen. Das hat mich natürlich riesig gefreut, da ich ja auch selbst Motorrad gefahren bin und ich ihm einiges beibringen konnte" antwortet mir sein Vater. „Hmm ja das stimmt. Er war immer glücklich, wenn er fahren konnte. Und als er älter wurde, wurde uns klar, dass er Rennpotential hatte. Damals sind wir dann von Frankreich nach Spanien gezogen. Damit er dort Rennen fahren konnte" fügt seine Mutter hinzu. „Ja und jetzt wenige Jahre später trägt unser Einsatz für ihn Früchte. Darauf sind wir sehr stolz" sagt sein Vater. „Das können sie auch wirklich sein. Ich weiß selbst das Unterstützung seitens der Eltern, einen es im Leben viel leichter macht. Ich weiß selbst nicht wo ich ohne die Unterstützung meiner Eltern heute wäre. Aber sicher nicht da wo ich jetzt bin." „Es ist schön das dir deine Familie sehr wichtig ist, das ist sie für Fabio nämlich auch" antworte mir seine Mutter. „Ja ich weiß und das finde ich auch sehr schön." „Darum haben wir uns auch sehr gefreut als er uns von dir erzählt hat. Und wir waren umso mehr erfreut das wir dich gestern endlich kennenlernen konnten. Immerhin gehörst du jetzt auch zu unserer Familie" sagt seine Mutter. Sichtlich sprachlos davon was sie gerade gesagt hat fällt mir nicht mehr dazu ein. Doch da kommt Fabio auch schon zurück und gibt mir einen Kuss auf den Kopf. „Na hast du gehört du gehörst jetzt offiziell zur Familie." Ich blicke hinauf zu ihm und lächle ihn an. Während ich aufsteht sage ich zu ihm „Ja, jetzt wirst du mich nicht mehr los." Er nimmt mich in den Arm und antwortet „Na hoffentlich." Er gibt mir noch einen Kuss und dann muss er auch schon los in seine Box. Ich mache mich währenddessen wieder auf den Weg zu den anderen.

Die ersten freien Trainings sind nun vorbei und so machen wir uns auf den Weg zur Signing Session. May hat von zuhause zwei Shirts mitgenommen die sie signieren lassen möchte. Ich habe mich dafür entschieden heute nur ihr Beistand zu sein. Da ich ja schon die Autogramme der Fahrer habe. Ähnlich wie damals in Finnland sitzen die Fahrer an ihren Tischen und vor ihnen warten reihenweise Leute. May ist ein Riesen Fan von Brad Binder und somit ist es klar, dass sie als erstes zu ihm will. Sie hat sogar ein extra Shirt das nur er unterschreiben soll. Während sie völlig aufgeregt neben mir steht, finde ich es erstaunlich wie normal als das schon für mich geworden ist. Immerhin ist das ja erst mein dritter Grand Prix. Naja es ist ja nicht so dass ich mich nicht auch mega freue und die Fahrer und ihre Maschinen nicht unglaublich finde. Aber einige der Fahrer konnte ich ja auch schon etwas kennenlernen in Österreich und irgendwie ist das schon zur erstaunlichen Gewohnheit geworden diese so nah zu sehen.

Der nächste Tag beginnt ähnlich wie der davor. Vor dem Training schaue ich noch bei Fabio vorbei und gebe mich wieder der Fragerunde seiner Eltern hin. Meine Angst davor sie kennenzulernen ist bereits ganz verflogen. Ich verstehe mich wirklich blendend mit ihnen und ich denke das ich auch sagen kann das sie mich wirklich mögen. Vor allem nachdem was seine Mom gestern noch gesagt hat. Ich gehöre zur Familie. Diese Worte bereiten mir auch heute noch ein Grinsen. Als Fabio dann wieder los muss begebe ich mich auch wieder in den VIP Bereich und beobachte ihn dann weiter auf den Bildschirmen, wie er am Silverstone Circuit dahin rast. Am Nachmittag bereiten mir die Qualifyings Gänsehaut. Ich beobachte gespannt die MotoGP Fahrer und ihre Rundenzeiten. Dann steht sie fest, die Startaufstellung für morgen. Auf Pole steht Marc Marquez, gefolgt von Fabio und dicht dahinter Rossi. Das Rennen morgen verspricht also wieder spannend zu werden.

When your life changes, do you keep going or do you go back?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt