Rennsonntag und ich stehen neben Fabio, na wo wohl? Natürlich auf Pole. Den Fabio hat anscheinend meine flehen das ich gestern Nacht gerne etwas schlaf nachgeholt hätte nicht erhört und musst ja unbedingt auf Position 1 fahren. Zu meinem erstaunen bin ich aber recht munter und so stehe ich mit einem lächeln für die Kameras neben Fabio der an seinem Bike lehnt und seine Arme um meine Hüfte geschlungen hält. Ich blicke in seine Augen unter den dunklen Brillengläsern und lächle ihn an. „Was?" fragt er mich grinsend. „Nichts, ich schau dich einfach nur an." Er reibt mir über meinen Jeansstoff an der Hüfte und huscht dabei immer mal wieder auf meine Haut unter dem Shirt. Ich spüre seine rauen Hände, was mir an jenen stellen ein kribbeln unter der Haut beschert. Mein Blick schweift dabei über das Startfeld hinter uns. Über all jene Fahrer, Bikes, Teammitglieder, Reporter, Kameraleute und jene angehörige der Fahrer genau wie ich es bin. Fabio drückt mir einen Kuss auf die Stirn und holt mich so wieder zurück zu ihm. Ich lächle ihn an und trete dann etwas zur Seite damit er auf seine Maschine aufsteigen kann. Ich stelle mich wieder neben ihm damit auch ich unter dem Schattenspendenden Schirm stehen kann und lege ich meine beiden Arme auf sein Bike vor ihm. Ich finde es faszinierend die unterschiedlichen Herangehensweisen der Fahrer am Grid zu beobachten und so verfolge ich so viel wie möglich bis wir langsam das Feld räumen müssen.
Mein Weg führt mich jedoch nur bis hinter die Boxenmauer wo ich zu den Bildschirmen der Yamaha Crew gehe und mich dort unter den Schatten stelle. Tja den ist es in England mal nicht verregnet ist es richtig heiß. „Hey, hier" kommt es plötzlich von Tom der mich anstupst und mir ein paar Ohrenschützer bringt. „Danke" sage ich zu ihm und stülpe mir sie über die Ohren. Er stellt sich neben mich unter den schützenden Schatten und dann gehen auch schon die Lichter aus und die Fahrer beginnen die Warm Up Lap. Zurück auf Start/Ziel beginnen die wohl langsamsten Sekunden eines jeden Rennens. Alles scheint still zu stehen bis die Fahrer angetrieben vom ausgehen der Lampen nach vorne preschen. Fabio hatte einen sehr guten Start von Pole und ist somit auch in Kurve 1 noch vorne. Doch bereits wenig später verliert Fabio seine Position und von Runde zu Runden werden es mehr. Auf den Nägeln herum kauend verfolge ich immer noch gespannt das Rennen auf den Bildschirmen. Und der erste Ausfall hier am Silverstone Circuit ist der zurzeit WM-Führende Maverick Vinales. Sein erster Ausfall in diesem Jahr und zum Glück war es auch nur ein Vorderrad Rutscher. Natürlich ist die Yamaha Crew um uns herum damit nicht glücklich den Vinales größter Konkurrent Marc Marquez ist nun an der Spitze. Gefolgt von zwei Ducatis, einer Suzuki und zwei Yamahas wovon Fabio die erste ist. Ich kann mir vorstellen das die Yamaha Crew hofft das jene Verfolger Marc nicht einfach jetzt vorne wegfahren lassen. Aber das scheint wohl eben auch nicht in den Köpfen der beiden Ducatis zu sein. Den sowohl Jack Miller als auch dahinter Francesco Bagnaia saugen sich an die Honda von Marc ran. Runde um Runde wird es spannender den die beiden Ducatis haben Marc eingeholt und so liefern sich diese drei einen immerwährenden Schlagabtausch. Währenddessen sieht es dahinter mit Fabio und Alex Rins auf seiner Suzuki nicht anders aus. Dadurch hat auch Luca Marini den Vorteil und bleibt so an der Spitzengruppe mit seiner Yamaha von Petronas dabei. 6 Runden vor Schluss wird es wohl langsam heiß unter dem Helm von Jack Miller denn dieser fährt immer aggressiver um Marc nicht mehr vorbei zu lassen. Aber wenige Kurven später hat wohl auch Marc vor aggressiver ran zu gehen und so prescht er in einer Lücke die Jack hinterlassen hat innen in einer Kurve vorbei. Tja und das zum Pech vom Jack. Dieser bekommt nämlich einen Rempler von Marc und wird somit raus Geschoßen. Auch Marc macht einen Wackler kann aber noch am Motorrad bleiben. Doch das wiederum lässt eine Lücke für Francesco Bagnaia frei und dieser führt nun das Rennen an. Auch Fabio der Rins bereits etwas hinter sich lassen konnte kommt somit wieder näher ran an die beiden noch Verbliebenen vor ihm. Die Stimmung ist wenige Runden später einfach nur mehr zum Zerreißen. Fabio saugt sich immer mehr an Marc ran und dieser hat wohl mühe Fabio nicht vorbei zu lassen, denn die Ducati vor ihnen beiden macht so langsam etwas mehr abstand breit. Pecco Bagnaias Ducati kommt unten auf die Letzte Kurve herein und schon stehen die Roten von Pramac Ducati an der Boxenmauer und jubeln ihm zu. Doch ich kann mich noch nicht für ihn freuen auch wenn er mein Freund ist. Denn mein richtiger Freund kommt kurz danach dahinter gemeinsam mit Marc Marquez um die Letze Kurve. Ich kann nicht hinsehen als es Fabio innen an Marc nochmals probiert. Ich beiße mir auf die Unterlippe und schreie dann gemeinsam mit der Crew von Yamaha los als Fabio tatsächlich noch Marc überholen konnte.
Tom ist außer sich vor Freude und hebt mich einfach schnell mal hoch und hüpft mit mir zusammen. Lachend nehme ich alles um mich herum wahr. Das ganze Geschrei wird immer lauter und auch die letzten Fahrer kommen über Start/Ziel. Tom lässt mich runter und ohne, dass er großartig fragen muss gehe ich zusammen mit ihm und dem Team von Yamaha zum Parc Ferme.
Und endlich nach der Pressekonferenz kommen wir endlich wieder im Motorhome an und die ganze Anspannung fällt mit einem Mal ab. Ich lasse mich gleich neben der Türe auf der Couch fallen und schnaufe einmal aus. Mein Blick geht zum Esstisch mir gegenüber und Fabios Pokal denn er dort gerade abstellt. „Willst du was essen gehen?" fragt mich Fabio. „Hmm ja" gebe ich nur zurück und setzte mich wieder auf. Kurz verharre ich noch und stehe dann wieder auf um das Motorhome wieder zu verlassen. In der Hospitality gönnen sich gerade so einige ein essen und so sitzen wir in einer großen Runde da und sprechen über das große Ding des Tages. Natürlich das Rennen. Euphorisch sprechen sowohl die Crew Mitglieder als auch die Fahrer über das Rennen und fuchteln dabei auch wie wild mit den Händen in ihrer üblichen ''Sprache''. Nach einigem zuhören richte ich mich dann aber doch zu Mack mir gegenüber und starte mit ihm ein Gespräch. „Hey was hast du die nächsten Wochen bis zum Rennen in Italien so vor?" Mack richtet den Blick nun auf mich und sagt dann „Trainieren was sonst." „Trainieren klar. Und sonst nichts?" frage ich ihn grinsend. „Nein, warum fragst du?" „Komm doch mal vorbei zum Essen? Was hältst du davon?" „Ähm ja klar gerne" erwidert er mir und nimmt einen bissen von seinem Essen vor ihm.
DU LIEST GERADE
When your life changes, do you keep going or do you go back?
FanfictionShirin steht an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben. Doch plötzlich wird alles was sie sich für die Zukunft vorgenommen hat durcheinander gebracht. Für was wird sie sich entscheiden? Für das Leben auf das sie schon seit Jahren hin gearbeitet hat un...