Kapitel 67

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Als ich dann schließlich nach dem doch recht einsamen Flug und einer noch einsameren Autofahrt schließlich wieder zuhause in Cove angekommen bin, fällt mir irgendwie auf das ich das hier weniger vermisst habe als gedacht. Schon seltsam wie ein Mensch das gesamte Leben so verändern kann und Dinge an einem ändert von denen man glaubte sie bleiben ewig gleich. Denn wenn ich an früher denke, so war das immer das schlimmste für mich, von zuhause weg zu sein. Auch wenn es nur für kurze Zeit war. Und jetzt.... Aber sei es drum ich habe hier Arbeit die ich erledigen muss und er fährt sowieso in ein paar Tagen nach Malaysia um zu Testen.

Als ich schließlich aus meinen Gedanken gefunden habe nehme ich meine Koffer und trage sie ins Haus. Dort werde ich natürlich überschwänglich schwanzwedelnd von Catch begrüßt. „Ja hallo mein Kleiner. Na du hast mich aber vermisst, was?" Ich stelle meine Koffer in meinem Zimmer ab und gehe dann mit Catch gleich raus in den Stall. „Na Hallo meine süßen. Na wie geht's euch? Hat euch meine Dad wohl ordentlich versorgt?" Ich checke einmal alles durch und gehe dann wieder ins Haus zurück. Den restlichen Tag verbringe ich größtenteils mit dem auspacken meines Koffers und einfach nur faul in der Gegend herum liegend. Am Abend esse ich dann mit meinen Eltern zu Abend und erzählen ihnen alles von unserem Ausflug nach Kalifornien.

Am nächsten Morgen läutet dann wie üblich mein Wecker um acht Uhr. Als ich mich fertig gemacht habe geht es erstmal raus in den Stall und meine Pferde zu versorgen. Als dass dann erledigt ist füttere ich noch schnell Catch und die beiden Katzen und versuche selbst noch etwas zu essen bevor ich dann auch schon zum Houndwood Hill fahre. Als ich dort aussteige werde ich gleich von Mays Hunden begrüßt, sie kann also auch nicht weit sein. Und wenn man vom Teufel spricht. „Hey May!" rufe ich ihr zu als ich sie in der Halle reiten sehe. „Ahhhh Hey!" kommt es gleich von ihr zurück. Ich gehe auf sie zu und muss schon losgrinsen. Ich steige auf den Zaun auf der Seite hoch um sie umarmen zu können. „Hey wie geht's dir? Ich habe gehofft das ich dich noch antreffe" sagt sie noch in der Umarmung. Als ich mich daraus löse antworte ich ihr „Ja mir geht's gut. Muss mal wieder in den Alltag hier finden, dann wird es schon wieder gehen." „Ja du warst ja jetzt extreme lange weg. Und davor war ja auch nicht so richtig mit Pferdetraining und so mehr." „Nein. Aber dafür starte ich heuer wohl schon früher wieder in die Saison. Denn ich sollte heute schon mein erstes Trainingspferd bekommen." „Oh wow echt. Das ist ja cool. Dann muss ich auf jeden Fall noch bleiben um es mir anzusehen." Lachend sage ich dann „Tja das kann allerdings noch eine Weile dauern. Er sagte das er wohl erst so am frühen Nachmittag kommen wird." „Tja dann schaue ich mir das Pferd wohl erst am Abend wieder an. Bist du dann noch da?" „Ja ich denke das ich heute wohl länger da bin." „Okey dann werde ich mal fertig reiten und fahr dann Arbeiten." „Alles klar ich geh mal und miste ein paar Boxen aus." Und damit springe ich vom Zaun herunter und gehe in Richtung der Boxen.

Als ich gerade die letzte Box fertig ausgemistet habe höre ich wie jemand in die Einfahrt fährt. Das ist jetzt bestimmt mein Kunde, also leere ich noch schnell die Schubkarre aus und gehe dann zur Einfahrt runter. „Hallo, sie müssen Christian Tayli sein. Ich bin Shirin" begrüße ich ihn als ich ihm meine Hand reiche. „Ja genau, Hallo. Freut mich sie jetzt mal richtig kennen zu lernen." „Ja freut mich auch. Also dann holen wir mal ihren Kerl aus dem Anhänger raus." Ich begebe mich also gleich mal zum Hänger und öffne dort die Heckklappe. Derweilen steigt der Besitzer vorne in den Anhänger und bindet das Pferd los. Als er ihn dann rückwärts aus dem Anhänger schiebt bin ich wirklich baff. „Wow, er ist wirklich wunderschön" sage ich, als ich ihm über sein braun weiß geflecktes Fell streiche. „Ja er ist ein wahrer Prachtkerl. Ein Paint Horse wie er im Buche steht. Seine Vorfahren reichen weit zurück und er entstammt aus einer wahren Linie von Cutting Pferden. Er ist also aus einer richtigen Arbeitslinie noch entsprungen und nicht nur aus reinen Showpferden." „Ja er sieht wirklich vielversprechend aus." „Sind sie schon mal Cutting geritten?" „Ich habe es schon mal probieren können, ja. Es war atemberaubend wie schnell diese Art von Pferden sind." „Tja dann dürften sie mit ihm sicher auch ihren Spaß haben." „Tja also gut dann, stellen wir ihn einmal in eine Box und bereden dann den Rest."

Am Abend dann mache ich noch die letzte Runde und mache auch die Boxen oben bei den Pferden zu. Da sehe ich wie May die Boxengasse zu mir hochkommt. „Hey du hast es tatsächlich noch geschafft" rufe ich ihr zu. „Ja klar. Und wie sieht er oder sie aus?" „Sie selbst" sage ich und öffne noch einmal die Boxentüre von Arames. „Wow der sieht ja mega aus." „Ja ich habe auch schon fleißig geschwärmt. Und das Beste kommt erst noch. Er ist nicht nur mein erstes Paint Horse das ich trainiere, sondern er entstammt auch noch einer Linie von Cutting Pferde." „Wow, das ist beeindruckend." „Ja allerdings. Der Besitzer möchte ihn erstmal von mir anreiten lassen und dann sehen in welche Richtung er geht. Denn auch die ein oder anderen Reining Talente sind in seiner Blutlinie enthalten." „Unfassbar. Aber hast du ihm gesagt, dass du keine Erfahrung mit Turnierpferden hast?" „Ja das habe ich, aber für ihn war das kein Problem. Also schauen wir mal. Ich bin auf jeden Fall schon mega gespannt." Und mit diesen Worten schließe ich seine Boxentüre wieder und er kann seine erste Nacht hier in Ruhe schlafen.

Danach mache ich mich mit May zusammen noch auf den Weg zu mir. Da wir uns ja so lange nicht mehr gesehen haben will sie die Nacht bei mir verbringen. Sie hat natürlich schon mitgedacht und gleich nach der Arbeit noch schnell ihre Sachen von Zuhause geholt. Nachdem wir also noch mit meinen Eltern zu Abend gegessen haben ziehen wir uns um und hüpfen ins Bett. „Wie lange ist das Bitte schon her das wir zusammen übernachtet haben?" fragt May mich. Leicht Schmunzelnd antworte ich ihr „Kein Ahnung, auf jeden Fall schon eine Weile." „Naja du hattest jetzt ja auch jemand anderen zum Übernachten da." Grinsend sehe ich sie an und schüttle einfach nur den Kopf. „Du bist wirklich glücklich mit ihm, hmm?" Ich drehe mich zu ihr und sage dann „Ja das bin ich." „Das sieht man dir an. Dieses andauernde Lächeln, wenn du an ihn denkst und dieses glitzern in den Augen das du dann bekommst. Das ist wirklich schön. Ich freu mich wirklich sehr für dich, dass du so jemanden gefunden hast." Ich bin gerührt über das was sie gerade gesagt hat und nehme sie daraufhin in den Arm. Als ich mich wieder von ihr löse sagt sie allerdings noch etwas „Ich dachte nämlich schon das du alleine bleiben wirst und ich dich irgendwann mit meinem Mann adoptieren muss, weil ich nicht mitansehen kann wie du noch mehr Pferde kaufst." Als sie fertig geredet hat haue ich ihr auch schon ein Kissen ins Gesicht und eine Kissenschlacht beginnt.

When your life changes, do you keep going or do you go back?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt