Ich spaziere etwas auf der Strecke entlang, die sich langsam von den Menschenmengen ablöst. Von Minute zu Minute die ich weiter raus gehe wird es ruhiger. Ich atme tief ein und versuche bestmöglich noch nicht an zu Hause zu denken. Doch Fabio ist ja noch bei der Pressekonferenz und somit musste ich etwas anderes als Ablenkung finden. Leider klappt das nicht so gut. Doch dann kommen wie bestellt Jorge Martin und Jorge Navarro mit dem Fahrrad die Strecke entlang. Zuerst höre ich nur ein Geklingel und als ich mich dann umdrehe sehe ich die beiden auf mich zu kommen. Ich bleibe kurz stehen und rufe ihnen währenddessen zu „Hey Jungs! Ihr werdet wohl nie müde oder?" Als sie mich dann eingeholt haben sagt Navarro „Nein nicht wirklich." „Na dann Jungs, will ich euch mal nicht aufhalten von eurer Radtour" sage ich während ich einen Schritt zur Seite mache. Lachend sagt mir dann Martin darauf „Oh nein. Du verstehst uns falsch. Wir haben dich hier entlang gehen gesehen und dachten uns das wir ein so hübsches Mädchen doch nicht einfach alleine lassen können." Grinsend antworte ich nur „Oh das ist aber wirklich nett von euch." „Tja wir sind eben echte Gentleman" fügt Navarro hinzu. Wir beginnen also alle drei weiter zu gehen da frage ich die beiden „Aber jetzt sagt mal. Ich hatte noch nie die Situation das zwei Leute den gleichen Namen hatten. Wie soll ich denn euch jetzt nennen damit ihr wisst wen ich meine?" Jorge Martin antworte mir als erstes „Also die meisten sprechen mich bei meinem Nachnamen an. Denn den hat sonst keiner." „Ja bei mir ist es eigentlich ähnlich, da die meisten bei dem Namen Jorge eher an Jorge Lorenzo denken. Als an einen von uns." „Das ist sicher blöd oder nicht?" frage ich die beiden. Drauf antworte mir Navarro „Naja ist halt so. Aber ich kann mir schon denken das das auch für die Zukunft für Leute die Marc oder Valentino heißen auch richtig blöd sein wird." „Ja die Leute haben bei gewissen Namen hier immer das Bild der MotoGP Fahrer im Kopf und nicht das eines Moto2 oder Moto3 Fahrers" fügt Martin hinzu. „Ja das stimmt wohl. Aber nächstes Jahr seid ihr ja vielleicht auch in der MotoGP und seit dort dann die neuen Jorges" antworte ich ihnen darauf. „Ja mag sein" antworte mir Navarro. „Macht ihr euch schon viele Gedanken über das nächste Jahr?" frage ich sie. „Hmm, naja die Saison geht ja langsam zu ende. Aber die meisten Gedanken sind auf jeden Fall noch bei den letzten Rennen und zum Schluss natürlich eine gute Platzierung zu holen. Aber auch der ein oder andere Gedanke an die nächste Saison ist sicher bei jeden von uns schon dabei" gibt mir Martin darauf zurück. „Ja aber, wir müssen sowieso bis zum Ende dieser Saison warten um wirklich zu wissen, wer es in die Königsklasse schafft oder auch ob Plätze frei werden und wenn ja wie viele. Also es bleibt spannend bis zum Ende" fügt Navarro noch hinzu. Während wir so über dieses und jenes sprechen kommen wir langsam aber doch wieder zur Start / Ziel - Gerade. Dort liefern sich die beiden noch das letzte Rennen von heute und raßen mit ihren Rädern Richtung Ziel. Navarro kommt kurz vor Martin ins Ziel und ich applaudiere und juble den beiden von hinten zu. Da fällt mein Blick Richtung Boxenmauer und auf Fabio der dort wartet. Als ich ihn erblicke muss ich sofort grinsen und ihm ergeht es sichtlich gleich. Während ich auf ihn zugehe kommen auch die anderen beiden Jungs auf ihren Fahrrädern zu uns. Kurz reden die drei irgendetwas in Spanisch, von dem ich absolut nichts verstehe. Bevor ich jedoch wieder ganz abschweife verabschieden sich die Beiden und Fabio fragt mich „Na auf was hast du heute noch Lust?" „Ehrlich gesagt würde ich den Abend gerne einfach nur mit dir im Zimmer verbringen. Vielleicht etwas nettes Essen und dabei einen Film schauen." „Das klingt doch gut. Das machen wir. Na los hauen wir hier ab." Und damit folge ich ihm auch schon an den Boxen entlang.
Als wir im Hotelzimmer ankommen, bestellt Fabio uns etwas beim Zimmerservice und ich lege mich derweilen auf das Bett. Als sich Fabio neben mich legt fragt er mich gleich „Wann geht dein Flug?" Ich starre an die Decke und antworte dabei schnaubend „Um Mitternacht." „Na dann haben wir noch genau 8 Stunden, die wir zusammen verbringen können" antwortet er mir während er auf sein Handy blickt. Als er es gleich darauf wieder weg legt schaue ich ihn stutzig an und sage „Du weißt aber schon das ich 2 Stunden zum Flughafen fahren muss oder? Also sind es nur 5 Stunden, denn ich sollte etwas früher dort sein damit ich das richtige Flugzeug finde." „Damit sind es aber immer noch zumindest 7 Stunden die wir zusammen sind. Oder wie glaubst du kommst du zum Flughafen?" „Du wirst doch nicht etwa mich um die Zeit zum Flughafen fahren und dann 2 Stunden zurück." „Na was denn sonst?" antwortet er mir während er mich auf sich drauf hebt. „Außerdem muss ich nicht wieder zurückfahren, denn ich nehme gleich den nächsten Flug nach Australien. Denn nächstes Wochenende haben wir das Rennen dort. Also mache ich mich auf den Weg dorthin." Als er den Satz endlich fertig gesprochen hat küsse ich ihn auf den Mund und lege mich anschließend flach auf ihn drauf und verschränke meine Arme auf seiner Brust. „Ich kann bei den nächsten Rennen nicht dabei sein" sage ich ihm leise. Er streicht mir über meine Haare und antworte mir dann „Das macht doch nichts. Und wir haben das doch besprochen das wir das gemeinsam durchstehen. Es sind ja nur mehr ein paar Rennen, dann ist Winterpause und ich habe endlich mehr Zeit." „Darauf freue ich mich schon" antworte ich ihm lächelnd. Dann klopft es auch schon an der Tür und unser Essen ist da. Ich steige von Fabio runter und er geht zur Tür und holt das Essen rein. Wir setzen uns an den Tisch und genießen unser letztes gemeinsames Essen für wohl einen längeren Zeitraum. Danach kuscheln wir uns zusammen ins Bett und schauen einen Film. Anschließend jedoch packen wir beide unsere jeweiligen Koffer und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Während der Autofahrt reden wir nicht viel. Ich schmiege mich nur an ihn und genieße noch so lange es geht seinen Duft, der für mich wie zuhause riecht und seine Wärme, die mir das Gefühl von absoluter Sicherheit gibt. 2 Stunden Autofahrt fühlen sich plötzlich nicht lange genug an. Als wir dann am Flughafen ankommen trennen sich unsere Wege und wir fliegen in zwei völlig verschiedene Richtungen.
DU LIEST GERADE
When your life changes, do you keep going or do you go back?
FanfictionShirin steht an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben. Doch plötzlich wird alles was sie sich für die Zukunft vorgenommen hat durcheinander gebracht. Für was wird sie sich entscheiden? Für das Leben auf das sie schon seit Jahren hin gearbeitet hat un...