Kapitel 159

123 8 3
                                    

Nachdem wir dann bei einem Essen alles von dem Jahr in dem wir uns nicht gesehen haben nachgeholt haben und sie sich zum x – ten Mal für Arames bedankt haben zeigen wir Fabio etwas die Ranch. Doch nicht nur ihm scheint es hier sichtlich zu gefallen, auch ich schwärme wieder von meiner Zeit hier. Wobei ich auch auf eine Idee stoße. „Hey wollen wir nicht vielleicht ausreiten gehen?" frage ich einfach so in die Runde als wir draußen bei den Koppeln stehen. „Ähm ja klar, können wir... Ähm kann Fabio reiten?" fragt mich Lilly so leise wie möglich neben mir. „Ja" sage ich ihr nur mit einem Lächeln und wende mich an Fabio der das wohl auch gehört hat so wie er grinst. „Also gut ich geh schnell ein paar Halfter holen" sagt Gregor und schon geht er zurück zum Stall.

Als wir dann alle unsere Pferde fertig gemacht haben machen wir uns also wieder einmal auf in diese Atemberaubende Gegend hier. Vorne Weg reiten Gregor und Lilly und Fabio und ich reiten ebenfalls nebeneinander dahinter. Besser könnte es nicht sein. Oder warte vielleicht ja doch. „Hey wollen wir zum Ring reiten?" rufe ich nach vorne. „Klar!" kommt es euphorisch von Lilly. „Wohin auch sonst" fügt Gregor noch schnaufend hinzu. Der soll nicht so tun als würde er nicht auch gerne dahinreiten. Lachend über Gregors Ton richte ich meinen Blick wieder auf Fabio. Der scheint mir kann noch nicht richtig kombinieren wohin es jetzt geht. Doch das sollte sich in wenigen Minuten ändern.

Wenig später sind wir dann auch schon am Waldrand angekommen und vor uns erstreckt sich nun die Strecke des Kymi Rings. Dort wo all das vor einem Jahr seinen Anfang nahm. Glücklich starre ich auf die Strecke und werde von Fabio aus dieser starre gerissen als er seine Hand auf meinen Oberschenkel legt. „Damals stand ich genau hier als mir Gregor und Lilly die Karten für das Rennen geschenkt haben." „Ja und ich habe seitdem noch ein Piepen im Ohr von deinem Geschrei damals" fügt Gregor hinzu. Wodurch ich grinsend an Fabio vorbei zu Gregor blicke. „Komm her" raunt Fabio neben mir und lehnt sich zu mir für einen Kuss. Ja damals vor einem Jahr hätte ich mir ziemlich viel ausgemalt was an diesem Rennen passieren könnte... Aber das was damals dann passiert ist hätte ich mir wohl niemals erträumen können. So viele hätte anders kommen können. Wäre ich zum Beispiel nicht zu der Zeit hier gewesen, oder wäre ich nicht interessiert an MotoGP, oder wären wir nicht schon am Donnerstag dort gewesen. So vieles hat perfekt passen müssen für diesen Moment den ich jetzt habe. Schon verrückt wie das Schicksal so spielt.

Der nächste Tag

Nachdem wir etwas länger geschlafen haben, wobei ich anmerken muss das hier neben ihm aufzuwachen schon auch witzig ist wenn ich eben wieder ein Jahr zurück denke. Aber irgendwie weckt dieser Ort hier einfach so viele Erinnerungen an letztes Jahr und die Unterschiede dabei sind gigantisch. Aber naja vielleicht finde auch nur ich das irgendwie Piz Zar, aber auf eine gute Art und Weise... Naja auf jeden Fall machten wir uns dann nach einem guten Frühstück auf zum Laufen. Und da es auch das erste Mal ist das ich wieder laufen gehe nachdem ich meinen Unfall hatte hoffe ich das Fabio sich wenigstens etwas zurückhält. Zumindest ist es hier einigermaßen flach und nicht so eine ewige Berg und Tal fahrt wie zuhause in Andorra. Wir laufen die Asphaltstraße neben einem Schattenspendenden Wald entlang und die kühleren Temperaturen hier sind doch sehr angenehm. Nach gut einer halben Stunde werde ich dann doch mal langsamer und falle zurück ins gehen. „Alles Okey?" fragt mich Fabio der wohlbemerkt noch gar nicht außer puste ist. „Ja, ja nur die Kondition fehlt noch etwas" sage ich schon leicht schnaufend und stütze mich auf meinen Knien ab. „Und bei deinem Fuß?" fragt er mich. „Fühlt sich soweit ganz gut an, dein Physiotherapeut macht gute Arbeit" antworte ich ihm grinsend. Einer der Vorteile, wenn man mit einem Profisportler zusammen ist. Wenn es um solche Verletzungen geht hat er für alles jemanden. „Wenn wir beim Rennen in Misano sind kannst du ja wieder einen Termin mit ihm machen und ihn fragen wieviel Training du machen kannst." „Ja das mach ich" sage ich nur kurz und richte mich wieder auf. „Geht weiter?" kommt Fabios frage und ich nicke nur und schon laufen wir wieder los.

Wir drehen eine Runde und kommen dann schließlich bei einem wundervoll kristallblauen See an. An genau diesem See waren wir auch damals mit den Pferden baden. Denn es geht sachte hinein und außer dem Feldweg geht hier nichts vorbei. Man ist so gut wie immer ungestört und bei der angenehmen Größe kann man sich auch gut aus dem Weg gehen. Kurz bevor es in einen Wald geht bleibt Fabio dann auch stehen und sieht sich denn See an. Ich schnaufe schon ziemlich, drum bin ich froh das er stehen geblieben ist und das wir schon auf dem Weg zurück sind. Aber irgendwie stört mich sein Grinsen das immer größer wird schon etwas. Ich richte mich auf und schaue ihn verwirrt an als er seinen Blick auf mich richtet. „Was...?" stelle ich noch meine Frage und werde dann schon von Fabio gepackt. Und schon läuft er mit mir am Arm auf das Ufer zu. Ich schreie lachend und halte mich an Fabio fest. Wenig später spüre ich auch schon das kühle Wasser und mir bleibt kurz die Luft weg. Fabio legt sich zusammen mit mir ins Wasser und da ich mich immer noch an ihm festhalte als würde ich ohne in untergehen bin ich dann, dank ihm unter Wasser. Dort lasse ich ihn dann aber doch los und stemme mich wieder nach oben. Lachend spritzte ich ihn an als er auch neben mir auftaucht und sehe dabei nur sein breites Grinsen. Warum zum Teufel ist das so verdammt ansteckend? Da kann man doch gar nicht anders als auch lachen...verdammt! 

„Du Idiot" sage ich zu ihm und will mich wieder aus dem Wasser begeben als er mich am Handgelenk festhält. Mein Blick fällt wieder auf ihn und ich frage ihn erneut „Was?" „Na komm schon" sagt er und zeigt mit seinem Kopf weiter ins Wasser. „Du willst also mit den Klamotten schwimmen gehen?" frage ich ihn belustigt. „Nicht unbedingt schwimmen, aber abkühlen" sagt er und zieht mich einfach mit. „War das nicht schon genug Abkühlung?" frage ich ihn lachend, lasse mich jedoch weiter mitziehen bis ich fast gänzlich unter Wasser bin. Einzig mein Kopf und Hals ragen noch an der Wasseroberfläche heraus, natürlich bei ihm etwas mehr kein Wunder bei seiner Größe. Er lächelt mich die ganze Zeit an und ich frage mich schon ernsthaft was er vorhat. „Vertraust du mir?" fragt er mich plötzlich und ich wusste das da was kommt. „Hmm ich weiß nicht so recht..." antworte ich ihm grinsend. Ich spüre wie er seine Hände von meinen zu meinen Hüften gleiten lässt und mich dann anlächelt und sagt „Ach komm schon. Habe ich je was getan was dich an mir zweifeln lässt?" „Nein noch nicht" antworte ich ihm entschlossen. „Schließ deine Augen" haucht er mir zu als er mit seinem Gesicht noch näherkommt. Lächelnd tue ich wie mir gesagt und Fabio zieht mich noch etwas weiter hinaus so dass ich keinen Halt mehr unter den Füßen habe und schon sind wir wieder unter Wasser. Fabio hält mich fest und dann spüre ich seine Lippen auf meinen. Sofort bildet sich bei mir ein lächeln. Ein seltsames Gefühl ihn unter Wasser zu küssen. So verdammt anders aber auf eine gute Art. Jetzt atmen wir tatsächlich die genau selbe Luft ein, was mich wieder zum schmunzeln bringt. Als sich Fabio von mir löst schlage ich unter Wasser die Augen auf und sehe das er direkt vor mir treibt. Ich lächle ihn an und schlinge meine Arme nochmals um ihn um ihn wieder zu küssen. Dabei wusste ich gar nicht das ich solange die Luft anhalten kann, aber das sollte wohl jetzt nicht der Hauptgedanke sein. Eigentlich sollte das er sein und sein Einfall dazu hier. Eines muss man ihm lassen, er ist echt gut. Ja und ich habe ihn mir geangelt, gut gemacht. Wobei naja zum Glück hat er den ersten Schritt gemacht, sonst wären wir wohl immer noch dabei eine Chance nach der anderen für einen Kuss zu verstreichen. Ja aber ich komme wieder vom Thema ab, was war es nochmal? Lange Luftanhalten...sein Einfall...ihn geangelt...haha ihn geangelt das ist ja witzig das ist mir zuerst gar nicht aufgefallen. Warte mal ich komme schon wieder vom Thema ab...ihn geangelt...haha...erster Schritt...Kuss... Ah ich hab's! Kuss. Das war es auf was ich mich konzentrieren sollte. Seine Lippen seine unglaublich weichen Lippen die jetzt schon ganz schön lange auf meinen liegen. Naja aber unter Wasser ist das ja auch Lebensnotwendig, grinse ich wiedermal über meinen Gedanken. Schließlich kommt dann doch mal das auftauchen und da holen wir erstmal beide ordentlich Luft und lachen. Ich schlinge meine Arme wieder um seinen Nacken und ziehe ihn zu mir für einen weiteren Kuss diesmal an der Luft. 

When your life changes, do you keep going or do you go back?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt