When your life changes, do you keep going or do you go back?

Kapitel 52

Der nächste Morgen bricht an und als ich in der Box von Petronas stehe höre ich wie Fabios Eltern die Box betreten. Ich drehe mich zu ihnen um und begrüße sie gleich. Als mich Fabios Mom in eine Umarmung nimmt sagt sie gleich „Oh es ist so schön dich wieder zu sehen. Wie geht's dir?" „Danke, alles ist gut" gebe ich lächelnd zurück. „Das ist schön zu hören." „Und wie geht es unserem Champ?" fragt sein Dad gleich darauf. „Ihm geht es gut. Ja die Trainings gestern waren zwar etwas schwierig wegen der Temperaturen, aber es ging gut." Während wir uns alle noch etwas unterhalten starren wir auf die Bildschirme und verfolgen das FP3.

Als dann Fabio schließlich wieder zurück in die Box kommt wird er gleich von seiner kleinen Schwester freudig begrüßt. Er begrüßt auch kurz seine Eltern und bespricht dann schnell noch alles mit seiner Crew. Ich mache mich unterdessen schon auf den Weg zum Motorhome, so kann er sich noch etwas allein mit seinen Eltern unterhalten. Immerhin haben sie ihn auch schon lange nicht mehr gesehen. Während ich auf mein Handy starre schlendere ich so vor mich hin und da passiert es schon wieder, ich laufe in jemanden hinein. Ich sitze am Boden und fluche vor mich hin „Verdammt warum passiert mir das immer wieder." Während ich mein Handy zusammen suche richtet mir derjenige in den ich gelaufen bin seine Hand hin. Ich blicke hinauf und da steht, ich glaub es nicht Marc Marquez. „Also passiert dir das öfter?" fragt er mich lachend während er mir aufhilft. Ich wische mir meine Hose ab und sage dann grinsend „Naja, öfter als ich es zugeben will." „Auf jeden Fall tut mir das leid, ich habe nicht aufgepasst" sagte er mir dann. „OH nein, ich habe nur auf mein Handy gestarrt und nicht gesehen wo oder in wen ich reinlaufe." „Ach bitte ich bin der Mann ich muss doch aufpassen, dass ich in Mädchen nicht reinlaufe." „Ja das stimmt eigentlich. Ich weiß auch nicht warum ich mich da immer entschuldige. Ich meine ihr als Rennfahrer solltet doch eigentliche gute Augen haben" antworte ich ihm sarkastisch. „Also bin ich wirklich nicht der erste Rennfahrer der dich übersieht?" fragt er nach. Mit einem Grinsen antworte ich ihm „Leider nein. Joan Mir war der Erste der mich über den Haufen gerannt hat. Allerdings der hat mich noch aufgefangen also..." „Oh verstehe. Ja meine Reaktionen lassen zu wünschen übrig. Ich sollte vielleicht mehr trainieren" antwortet er mir drauf. „Naja ich nehme es mal nicht so schlimm. Immerhin hast du ja noch den Schock zu verdauen das du heuer den Weltmeister Titel nicht geholt hast." Mit offenem Mund sagt er darauf „Wow, das tat weh. Das lasse ich dir nur durchgehen, weil ich dich vorhin zu Boden gestoßen habe." „Ha also war das mit Absicht? Oder was?" sage ich daraufhin lachend. Ebenfalls lachend sagt er daraufhin „Nein, so war das nicht gemeint. Ich meinte...Ach vergiss es. Du bist wirklich gemein, dir sag ich nichts mehr." „Alles klar Marc Marquez, man sieht sich" sage ich daraufhin während ich weiter gehe.

Wenig nach mir kommen dann auch Fabio und seine Familie im Motorhome an. Fabio kommt gleich auf mich zu und drückt mir einen Kuss auf den Mund. „Ich geh mich schnell umziehen." „Alles klar" gebe ich ihm zurück. Seine Mom setzt sich daraufhin gegenüber von mir an den Tisch und fragt mich „Was hast du eigentlich an Weihnachten vor?" „Ähm ich weiß nicht genau. Meine Familie und ich feiern eigentlich immer am 24 zusammen. Aber das ist nichts Besonderes. Es sind nur ich und meine Eltern. Wir essen zusammen und packen dann die Geschenke aus." „Oh gut und am 25?" fragt sie mich gleich. „Ähm dort machen wir normal nie etwas Besonderes." „Gut und wie wäre es, wenn du dort heuer dann mit uns feierst?" fragt sie mich. Ich weite etwas meine Augen, weil ich nicht fassen kann was sie mich da gerade gefragt hat. Indem Moment kommt Fabio auch ums Eck und sieht mich an während er sagt „Mich würde es auf jeden Fall sehr freuen Weihnachten heuer mit dir zu verbringen." Ich lächle ihn an und sage seiner Mom dann „Danke Martine, das würde mir sehr viel bedeuten." „Uns auch Schätzchen" fügt sie noch hinzu. Dann fällt mein Blick wieder auf Fabio der mir einen Kuss auf die Haare gibt. Dann sagt er auch schon „Na dann, gehen wir doch alle zusammen etwas essen." Daraufhin machen wir uns alle zusammen auf den Weg zu Hospitality.

Nach dem Essen bleibt nicht viel Zeit und Fabio muss schon wieder los auf die Strecke. Da es in der Box so voll ist beschließe ich etwas raus zu gehen und mir die Beine etwas zu vertreten. Und ich finde es erstaunlich wie selten ich doch hier alleine bin denn sobald ich irgendwohin gehe treffe ich auf irgendjemanden, wie natürlich jetzt auch. Ich sehe wie Marcel mich zu sich winkt. Als ich näher zu ihm gehe rufe ich ihm zu „Hey Marcel." „Hey Shirin, wie geht's dir?" „Sehr gut danke und dir?" „Auch gut, habe gerade nochmal für später alles gecheckt" antwortet er mir während er von seinem Bike etwas weggeht. „Und das ist also dein Baby?" frage ich ihn, während mein Blick auf seine Maschine fällt. „Jap. genau." „Nicht schlecht, nicht schlecht. Zwar nicht so schön wie Fabios M1, aber..." gebe ich grinsend zurück. Da kommt es plötzlich von einem seiner Mechaniker „Hey das habe ich gehört!" Daraufhin müssen wir alle lachen. „Alles klar ich mach mich dann mal lieber aus dem Staub bevor ich noch etwas nachgeworfen bekomme" sage ich lachend als ich schon ein paar Schritte weiter gehe. „Ja alles klar... Was machst du eigentlich überhaupt. Ich dachte Fabio ist gerade auf der Rennstrecke?" Ich bleibe wieder stehen und sage ihm „Ja ist er, aber mir war es in der Box zu voll, darum wollte ich irgendwohin wo nicht so viele Menschen sind. Auf jeden Fall versuche ich es." „Na wenn du einen Ort suchst, an dem wenig Menschen sind, wüsste ich vielleicht etwas." Neugierig trete ich wieder näher zu ihm und frage „Achso? Na dann raus mit der Sprache." „Komm mit ich werde es dir zeigen" sagt er mir während er mir signalisiert das ich ihm folgen soll.

Wenig später stehen wir am Dach des größten Gebäudes auf der Strecke. Als wir Richtung Geländer gehen sage ich „Wow, das hat wohl Vorteile, wenn man Rennfahrer ist." „Allerdings. Ich habe das mal vor ein paar Jahren mit einigen Jungs herausgefunden." Ich sehe ihn verwirrt an und frage „Was denn herausgefunden?" Er zeigt über das Geländer und sagt dabei „Sieh selbst." Ich trete an das Geländer und überblicke von hier die gesamte Strecke und weit darüber hinaus in die Ferne. „Wow das ist unglaublich." „Ja irrsinnig schön was? Und von hier kannst du die Fahrer in Ruhe beobachten. Ohne das tausend Leute um dich herumschwirren." „Das ist mega cool" antworte ich ihm während ich meinen Blick nicht von dieser Aussicht hier loslassen kann. Eine ganze Weile stehen wir beide einfach nur am Geländer und starren auf den Circuit. Bis Marcel die Stille unterbricht und sagt „Kann ich dich etwas Fragen?" Mein Blick richtet sich auf ihn als ich ihm sage „Ja na klar. Was gibt's?"