Kapitel 23

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Ich stehe in der Petronas Box, Tom und einige Team Mitglieder neben mir. Alle starren wir nur auf die Bildschirme. Leider hatte Fabio keinen so guten Start und kämpft nicht mit dem Spitzenfeld um die Top 3 Plätz im Moment. Es sind noch 9 Runden zu fahren. Dovizioso liegt vorne gefolgt von Miller und Vinales. Dicht dahinter liegen dann Marquez, Morbidelli und dann Fabio. Und dann passiert es der erste Ausfall hier am Red Bull ring. Andrea Dovizioso rutscht in Kurve 3 einfach weg und somit führt jetzt Jack Miller das Rennen an. 5 Runden sind noch zu fahren und endlich konnte Fabio seinen Teamkollegen überholen. Auf der langen Geraden setzte er sich vor Kurve 3 schon etwas ab und kommt dann noch gut hinein. Jetzt hat er aber noch Marquez vor sich damit er aufs Podium fahren würde. Runde um Runde wechseln sich die beiden immer ab und liegen immer einmal auf Position 3 oder 4. Doch jetzt fahren sie in die letzte Runde und es bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten. Alle hier in der Box fiebern mit und hoffen das Fabio es heuer auch wieder hier auf Platz 3 wenigsten schafft. In der vorletzten Kurve versucht es Fabio noch einmal und fast hätten sich die beiden berührt. Da Marquez zu machen wollte, doch Fabio hielt dagegen. Ich zittere als sie in die letzte Kurve einbiegen. Die Flagge ist draußen und sie biegen auf die Zielgerade ein. Fabio ist knapp vorne und hält seine Linie gut unnnnd. Ja, ja alle jubeln als Fabio die Ziellinie noch als Dritter überquert. Und mir fällt ein Stein vom Herzen.

Tom stupst mich von der Seite an „Hey hast du Lust mit zum Park Ferme zu kommen?" „Ja sicher gerne." Und damit machen wir uns auf den Weg dorthin. Um uns herum schreien die Fans. Das Ducati Team hat seinem Namen hier alle Ehre gemacht und seine Ära hier erfolgreich weitergeführt. Dieses Mal ist es Jack Miller der für Ducati den 5 Sieg hier holt. Im Park Ferme angekommen warten wir alle auf die drei Sieger des heutigen Rennens. Dabei muss ich daran denken das ich heute Abend schon wieder nach Hause fliegen muss. Und als ich so über die schöne Zeit hier nachdenke fällt mir auf das ich gar kein Heimweh hatte. Im Gegenteil ich habe die Zeit hier mit ihm wirklich genossen. Auch wenn es etwas ganz anderes war als ich gewohnt bin. Es hat mir hier tatsächlich so gut gefallen das ich traurig bin bei dem Gedanken das es heute schon wieder vorbei ist. Doch als Fabio endlich auf den Park Ferme zufährt verschwinden alle Gedanken schlagartig und ich erfreue mich an diesem einen Moment hier.

Am selben Abend packe ich noch schnell meinen Koffer zusammen und stelle ihn neben der Tür ab. Im nächsten Moment umarmt mich Fabio von hinten und küsst mich zärtlich seitlich am Hals. Dann flüstert er mir ins Ohr „Ich will nicht das du schon wieder gehst." Ich drehe mich zu ihm und sehe ihm in seine strahlenden Augen. „Ich weiß ich will ja auch nicht. Aber ich muss. Es wartet Arbeit auf mich zuhause..." Er legt seine Stirn an meine und seufzt „Hmm vielleicht kann ich dich ja besuchen kommen?" Ich richte meinen Blick wieder auf ihn. „Ehrlich? Aber du hast doch bestimmt viel um die Ohren und musst trainieren oder?" „Ja schon aber das nächste Rennen ist erst in zwei Wochen und nächstes Wochenende habe ich noch nichts vor..." Ich fange an zu Grinsen und sage zu ihm „Ich weiß aber leider noch nicht ob ich da auch frei habe. Ich kann das so früh nicht sagen, bei mir ändert sich ja ständig etwas..." „Macht doch nichts dann komme ich einfach mit." Mit einem Lächeln auf den Lippen antworte ich ihm schließlich „Das würde ich ehrlich gesagt schön finden." „Na gut dann machen wir das so, ich habe in den nächsten Tagen noch ein paar Termine und muss etwas trainieren aber zum Wochenende komme ich dich besuchen" und mit diesen Worten drückt er mir einen Kuss auf die Lippen und schnappt sich anschließend meinen Koffer.

Am nächsten Morgen werde ich wieder von meinem Wecker geweckt und wache auf, alleine. Nur zwei Nächte. Zwei verdammte Nächte haben gereicht das es sich schon seltsam anfühlt alleine aufzuwachen. Naja nicht ganz alleine denn Catch weicht seit meiner Ankunft in der Nacht nicht mehr von meiner Seite. Na gut es hilft alles nicht. Ich muss aufhören Trübsal zu blasen und die Stallarbeit erledigen gehen.

Als ich meine Pferde auf die Koppel gelassen habe und auch mit Pepino eine Weile draußen war gehe ich mit Catch wieder ins Haus und Frühstücke schnell mal. Dabei sehe ich das Fabio mir in der Früh geschrieben hat. Fabio: Hey ich hoffe du hast gut geschlafen und hast einen tollen Tag. Ich freue mich schon jetzt dich am Wochenende wieder zu sehen. Habe dich lieb Fabio. Beim Lesen seiner Nachricht kommt mir ein Lächeln über meine Lippen und ich schreibe ihm schnell noch zurück bevor ich mit dem Frühstück beginne. Da fällt mir auch noch ein das ich das Zimmer noch vorbereiten muss, wenn er am Wochenende hier schläft. Denn in meinem Zimmer oben können wir nicht schlafen, das liegt direkt neben dem meiner Eltern und das ist mir dann doch zu nahe. Aber zum Glück habe ich heuer auch mit der Renovierung der sozusagen zweiten kleinen Wohnung im hinteren Teil des Hauses begonnen. Dort habe ich dann, wenn ich irgendwann mal fertig bin mit der Renovierung, mein eigenes kleines Reich.

Nach dem Frühstück mache ich mich dann mit Catch auf den Weg zum Stall. Dort angekommen fragt mich gleich die Stallbesitzerin Nadja über mein Wochenende aus. Die ist ja sowas von Neugierig das gibt es ja gar nicht. Eine geschlagene Stunde später kann ich dann endlich meiner Arbeit nachgehen. Ich hole die Haflingerstute die ich seit 2 Wochen nun im Training habe aus ihrer Box und führe sie zum Reitplatz. Dort kann sie sich einmal ordentlich austoben bevor es dann an die Arbeit geht. Als ich mit ihr am Putzplatz stehe höre ich eine mir vertraute Stimme Catch begrüßen. „Hey na Catch, wo ist denn deine Besitzerin? Die blöde Kuh hat nämlich schon wieder nicht angerufen." „Hey das habe ich gehört rufe ich vom Putzplatz" während ich gerade die Hufe auskratze. Ich stelle den Huf wieder ab und sehe dann May die ein paar Meter neben mir mit den Händen in der Hüfte steht und sagt „Ist doch war. Du warst das ganze verdammte Wochenende bei ihm in Österreich und kein Anruf keine SMS, rein gar nichts." Während ich die Gamaschen aus der Sattelkammer hole antworte ich ihr „Ja das tut mir auch leid. Aber mal ganz ehrlich als ich bei ihm war hatte ich nicht gerade das verlangen dich anzurufen und dir alles zu erzählen." „Dassss, das ist völlig...... Na gut das verstehe ich irgendwie vielleicht ja schon. Aber du hättest mich heute anrufen können..." „Für was ich wusste doch das ich dich heute sicher hier treffen werde." Und mit diesen letzten Worten meinerseits mache ich mich mit dem Pferd auf in Richtung Reitplatz. Aber natürlich verfolgt mich May da sie wissen will was nun alles war in Österreich. Während ich also die Stute etwas longiere erzähle ich ihr von meinem Wochenende mit ihm.

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