Kapitel 25

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Wenig später sind wir zu Fuß auf den Weg zum Strand. Das ist jetzt genau das was ich brauche. Eine schöne Abkühlung um mich zu beruhigen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wir gehen einen schmalen Pfad, der nicht für uns beide reicht, über eine Wiese die letzten Meter zum Strandabschnitt hinab. Als Fabio von hinten meine Hand in seine nimmt fragt er mich plötzlich „Hey was hast du da?" Ich reiße meine Hand schnell wieder nach vorne aber es ist schon zu spät. „Ach das ist nichts." Doch davon lässt er sich natürlich nicht abschütteln und packt mich an den Schultern damit ich stehen bleibe. Er stellt sich vor mich und nimmt meine Hände in seine. Dann blickt er mich mit besorgten Augen an und sagt „Das ist also nichts!" Ich will meine Hände wieder wegreißen doch diesmal lässt er sie nicht los und ich sage ihm nochmal „Ja das ist nicht so schlimm..." „So sieht das aber nicht aus. Du bist ja total offen und hast Blasen. Ist das etwa von früher als das Pferd so irrsinnig gezogen hat?" fragt er mit geweiteten Augen. Ich blicke weg von ihm und sage schließlich schnaubend „Jaa..." „Hey sieh mich an." Ich lege meinen Blick wieder auf seinen als er sagt „Das nächste Mal sagst du mir sowas. Das hat doch sicher höllisch weh getan?" „Tut mir leid, ich war so sauer über die Situation und wollte mir nicht auch noch die Peinlichkeit geben und sagen das ich mir weh getan habe..." Da legt mir Fabio seine Lippen auf meine. „Du musst vor mir nicht die Starke spielen. Ich weiß das du das bist. Das habe ich schon damals gemerkt als du dir nach deinem Sturz auch nichts anmerken gelassen hast. Aber wenn du dich verletzt solltest du das sagen. Das bringt doch nichts, wenn du das für dich behältst. Und schwach wirkst du dadurch auch nicht. Also versprich mir bitte das du mir das das nächste Mal sagst, Okey." Ich blicke ihm tief in seine Augen die wirklich besorgt aussehen und antworte ihm mit „Ja versprochen." Er drückt mir noch einen Kuss auf die Stirn und legt dann seinen Arm um mich als wir dann die letzten Meter zum Strand gehen.

Unten angekommen lege ich zuerst mein Handtuch hin und setzte mich darauf, dann krame ich meine Sonnencreme aus meiner Tasche. Ich ziehe mir mein langes Shirt aus und sprühe mir ein paarmal auf meinen Arm und verreibe es dann schön. „Also wenn du willst kann ich dir dabei gerne behilflich sein" sagt Fabio neben mir mit einem Grinsen. „Ach meinst du?" „Hmm naja du kannst ja dann auch mir helfen" sagt er während er sich wiederaufrichtete nachdem er sich gerade hingelegt hatte. Ich reiche ihm die Flache und sage „Na dann nimm." Er nimmt sie blitzschnell in die Hand, da er wohl Angst hat das ich meine Meinung sonst wieder ändern könnte. Ich drehe mich im Sitzen um und nehme meine langen Haare nach vorne. Fabio sprüht mir den Rücken und die Schultern ein und fängt es dann an zu verreiben. Dabei huscht mir ein Grinsen über meine Lippen. Schon faszinierend wie unfassbar neu das alles noch für mich ist. Doch diesmal genieße ich die Veränderung die mein Leben genommen hat. Als Fabio mir über meine linke Schulter fährt entdeckt er dort natürlich meine Narbe und fragt „Wovon hast du die?" „Die habe ich von einem Reitunfall als Kind." „Was ist da passiert?" fragt er mich besorgt. Ich drehe mich wieder zu ihm um und antworte ihm „Ich bin damals auf meiner Stute so drauf gesessen in der Koppel. Währenddessen hat mein Dad den Zaun kontrolliert und normalerweise ging sie da immer brav mit. Aber damals war Pepino noch ein Fohlen und er sprang um sie herum und fetzte dann weg. Und sie ließ es sich nicht nehmen und galoppierte ihm hinterher. Ich konnte mich zwar noch kurz an ihrer Mähne festhalten, ließ aber dann natürlich los. Die Landung war leider sehr unglücklich und so kam es das ich an der Schulter operiert werden musste." Als ich fertig bin mit meiner Erzählung kann ich seine Besorgnis in seinen Augen sehen. Wieso sorgt er sich deshalb, das ist doch schon Jahre her. „Wie kommt es das du damals nicht aufgehört hast zu reiten?" Ich blicke ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und sage „Wie kommt es das du noch Motorrad fährst nach den Stürzen die du schon hattest?" Da er darauf keine Antwort findet sprühe ich seine Brust und sein umwerfendes Sixpack ein und verstreiche alles, ganz langsam. Dabei verlässt mein Blick nie seinen atemberaubenden Körper. Als ich fertig bin damit lehnt sich Fabio nach vorne und küsst mich heftig auf den Mund. Ich lege meine Arme um seinen Hals als er mich aufhebt und auf sich drauf legt während er sich nach hinten fallen lässt. Dabei fange ich an zu lachen und sage „Ich bin doch sicher viel zu schwer für dich." Doch als ich gerade wieder von ihm runter rutschen wollte hält er mich davon ab und sagt „Dich halte ich locker aus. Du Leichtgewicht" und daraufhin küsst er mich wieder. Ich löse mich wieder von ihm und lege meinen Kopf seitlich auf seine Brust und versuche seinem Herzschlag zu horchen. Und da ist er, neben den Wellengeräuschen des Meeres höre ich sein Herz. Fabio streicht mir über meine Haare und sagt „Das schlägt nur für dich." Ich blicke zu ihm Hoch und lächele ihn an. Dann gebe ich ihm einen Kuss und stehe dann wieder von ihm auf. Ich halte ihm meine Hand hin und sage „Na los gehen wir schwimmen." Er ergreift meine Hand und wir rennen zusammen in die Wellen.

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Neben meiner Arbeit mit den Pferden und dem Unterrichten verbringe ich jede freie Minute mit ihm. Doch keine Zeit der Welt ist genug und so fällt mir der erneute Abschied von ihm wieder schwer. Ich stehe mit ihm an seinem Auto und beobachte ihn dabei wie er seine Koffer wieder verstaut. Er schließt noch die Heckklappe seines Wagens und nimmt mich dann noch einmal in seine Arme. „Ich wünschte du könntest schon mitkommen." „Ich weiß aber ich habe leider noch Arbeit und da ich schon am Donnerstag nach Silverstone fahre wäre es nicht schlecht, wenn ich bis dahin diese noch erledige." Daraufhin küsst er mich innig und legt dann seine Stirn an meine. „Ich kann es kaum erwarten dich da wieder zu sehen." „Ich freue mich auch schon. Aber leider schlafe ich da mit meinem Dad im Hotel..." antworte ich ihm als ich wieder seinen Blick suche. „Hmm leider." Ich gebe ihm noch einen Kuss und koste jeden noch so kleinen Moment der mir noch bleibt aus. „Aber die Zeit hier mit dir war schön. Ich hoffe das wir das bald wiederholen können. Und wer weiß vielleicht kommst du mich ja dann auch mal in Andorra besuchen und lernst dann dort meine Freunde kennen. Immerhin haben May und Gracy nicht mehr aufgehört mich anzustarren und ich denke das nächste Mal bist du dran angestarrt zu werden" sagt er grinsend. Daraufhin lache ich und sage „Ja die beiden sind wirklich unmöglich. Aber Gracy wollte dich unbedingt kennenlernen. Und es war ja nur eine Frage der Zeit das wir auf die beiden treffen, immerhin ist der Stall auch ihr zweites zuhause." Doch dann kommen keine Worte mehr von ihm er sieht mir bloß in die Augen und küsst mich. Aber diesmal ist etwas anders ich kann spüren wie er eine Zunge in meine Mund schiebt und dort nach meiner sucht. Als er sich von mir löst kann ich es mir einfach nicht verkneifen und sage „Echt Französisch was?" Dann breche ich in ein Lachen aus und bringe ihn damit zum Grinsen. „Du bist eine Katastrophe" sagt er nur lachend und kopfschüttelnd. „Ich weiß" gebe ich ihm zurück bevor er mich nochmal in so einen Kuss nimmt. Als er sich erneut von mir löst sagt er sofort „Und jetzt sagst du nichts mehr" während er wieder seinen blöden Shhhh Finger auf meine Lippen legt. Er küsst mich ein letztes Mal auf die Stirn bevor er dann im Auto verschwindet. Ich winke ihm noch zu als er die Auffahrt rausfährt und dann verschwindet sein Auto hinter der Hecke. 

When your life changes, do you keep going or do you go back?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt