Der 2te Tag des Testes hier in Valencia beginnt und eigentlich verläuft er in großen und ganzen ziemlich gleich wie der Tag zuvor schon. Gegen die Mittagszeit mache ich mich auf zu Luca in die Box. Ich habe ihm gestern immerhin versprochen das ich heute auch bei ihm vorbeischaue. Als ich die Box betrete werde ich gleich von einigen der Crew die ich noch kenne herzlich begrüßt. Luca ist noch draußen auf der Strecke doch er hat von seiner Crew das Zeichen bekommen in die Box zu fahren also sollte er bald hier sein. Wenige Minuten später kommt der frisch gebackene Rookie auch schon auf seiner M1. Ich warte noch während er sich mit seiner Crew unterhält und dann kommt er strahlend auf mich zu. „Hey. Du bist tatsächlich hier" sagt er während er mich umarmt. Als wir uns wieder voneinander lösen sage ich „Na logo. Ich habe es dir doch versprochen." „Allerdings. Aber ich dachte du seist vielleicht zu beschäftigt." „Ach nein. Für meine Freunde habe ich doch immer Zeit" lächle ich ihn an. „Also sind wir Freunde?" fragt er mich etwas unsicher. „Na klar, wenn du willst?" Lächelnd antwortet er mir darauf „Ja klar. Ich war mir nur nicht ganz sicher, immerhin habe ich mich mit Franky ja einfach nur zu euch gesetzt gestern..." „Luca Marini bist du etwa unsicher?" frage ich schockiert. Er fasst sich mit der Hand in den Nacken als er sagt „Naja man weiß ja nie. Vor allem wenn man sowas macht wie wir, kann man sich bei Leuten nie sicher sein..." „Ja das verstehe ich. Aber nein, wir sind Freunde. Auf jeden Fall" gebe ich ihn lächelnd zurück. „Und jetzt. Erzähl. Wie waren die ersten Runden für dich heute?" frage ich ihn als ich mich auf einen der Stühle setze. Luca setzt sich neben mich und fängt an zu erzählen. Er redet über Rundenzeiten, verschiedene Methoden die er ausprobiert hat und über einen Haufen technischen Zeugs. Er interessiert sich wirklich wahnsinnig für die technische Seite seines Bikes, fällt mir dabei auf. Als er dann schließlich wieder los muss mache ich mich wieder auf den Weg zu Fabios Box.
Dort angekommen bespricht er gerade etwas mit Yamahas Testfahrer Jorge Lorenzo. Als Fabio sich dann wieder auf sein Bike wirft, gehe ich schonmal zur Boxenmauer um ihn von da aus zu beobachten. Bei der nächsten Runde stoppt er an der Startaufstellung. Er bereitet das Bike vor, dann wird es richtig laut und er startet in die Runde. Neben mir höre ich Jorge Lorenzo sagen „Ja gar nicht mal so schlecht." Verwundert darüber das er das in Englisch gesagt hat sage ich dann „Das war besser als früher, nicht?" Verwundert sieht er mich an und sagt dann „Ja ich habe ihm früher ein paar Tipps gegeben, wegen des Starts und er hat sie gut umgesetzt. Noch ein paar Wiederholungen dann hat er es." Gerade als ich wieder meinen Blick auf die Strecke werfe kommt Jorge näher und sagt „Ich bin übrigen Jorge." Ich nehme seine Hand entgegen und sage „Shirin." „Und Shirin, gehörts du zu Fabio oder?" „Ja, ja ich bin seine Freundin." „Oh ich wusste gar nicht, dass er eine hat" sagt er verwundert. „Ja, naja wir haben es auch nicht öffentlich gemacht. Es wissen eigentlich nur... das gesamte MotoGP Paddock glaube ich" antworte ich ihm lachend. „Oh dann tut es mir leid. Das muss wohl an mir vorbei gegangen sein" sagt er dann lachend. Dann richten wir beide unsere Blicke erneut auf Fabio der an der Startlinie steht. Wieder beobachte ich ihn genau, wie er sich vorbereitet und dann mit Vollgas in die nächste Runde rast. Kopfnickend sagt Jorge neben mir dann „Ja es wird besser." „Und sonst Shirin. Außer das du Fabios Freundin bist. Was gibt's da sonst noch zu wissen?" Ich blicke ihn an und sage dann „Eigentlich nicht viel. Ich komme aus Schottland und arbeite mit Pferden." „Oh Pferde. Ich mag Pferde." Ich schaue ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an als ich ihn frage „Ach ja Wirklich?" „Ja. Ich reite zwar nicht aber ich finde sie generell ganz schön." Mir kommt ein Grinsen über mein Gesicht und auch Jorge kann sich eines nicht verkneifen. „Hey, hey Shirin!" höre ich es dann von hinter mir rufen. Als ich mich dann umdrehe sehe ich wie Enea und Balda mit ihren Motorrädern durch die Boxengasse fahren. Sie winken mir beide zu und geben dann Vollgas raus auf die Strecke. Ich kann mir ein weiteres Lachen nicht verkneifen als Lorenzo mich dann auch anschaut und sagt „Na du scheints ja schon ganz schön beliebt zu sein?" „Ja scheint wohl so."
Am Nachmittag dann endlich auch das Ende dieses Testtages. Als ich zusammen mit Fabio zu seinem Motorhome schlendere, erzählt er mir alles von dem heuten Tests. Wir verbringen noch eine Weile im Motorhome bevor wir dann am Abend noch ein letztes Mal für heuer in der Hospitality essen.
Am nächsten Morgen packen wir nach dem Frühstück unsere Sachen zusammen und machen uns dann auf den Weg zu seinem Auto. Nach einigen Stunden Fahrt sind wir dann schließlich bei seinem Haus angekommen. Als ich durch die Tür trete genieße ich gleich wieder diesen atemberaubenden Ausblick hier. Es ist einfach so unglaublich schön. „Willst du etwas essen?" fragt mich Fabio aus der Küche. Ich drehe mich um und sage „Klar. Was hast du denn zu bieten?" Während Fabio schonmal seinen Kühlschrank durchsucht gehe auch ich ihm dabei zur Hand. Wir machen ein paar Nudel mit Gemüse. Da ich allerdings nicht so gut im Kochen bin, übernimmt Fabio die meiste Arbeit. Ich setzte mich auf die Küchenzeile und sehe ihm dabei zu wie er das Gemüse anbrät. „Ich muss schon sagen, das hat was, wenn der Mann kochen kann." Fabio dreht sich grinsend zu mir um und sagt „Na, wenn die Frau nicht kochen kann." Mir bleibt der Mund offen als ich sage „Ohh das war fies." Als er näher zu mir kommt und seine Hände links und rechts von mir auf die Theke stützt sagt er „Fies aber wahr." Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und sage dabei „Jaa, leider." Daraufhin drückt Fabio mir einen Kuss auf die Lippen und widmet sich dann wieder dem Essen.
Nach dem Essen machen wir einen schönen Spaziergang durch die Gegend. „Seit wann wohnst du eigentlich schon hier?" unterbreche ich die Stille. „Das Haus habe ich erst Anfang dieses Jahres gekauft. Letztes Jahr habe ich noch mit Tom zusammen in einer Wohnung hier gewohnt. Aber er ist dann mit Mathilde zusammengezogen und da dachte ich das auch ich mir etwas Neues suche. Da ich ja genug Geld hatte, kaufte ich mir dann ein Haus. Da konnte ich dann endlich ein Heimfitnessstudio einbauen und hatte auch endlich mal viel Platz nur für mich." „Oh, dann mach ich dir wohl alles zunichte?" Er grinst mich an und sagt dann „Nein, du machst es nun endlich auch zu einem Zuhause." Er gibt mir noch einen Kuss und dann gehen wir weiter unseres Weges.
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When your life changes, do you keep going or do you go back?
FanfictionShirin steht an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben. Doch plötzlich wird alles was sie sich für die Zukunft vorgenommen hat durcheinander gebracht. Für was wird sie sich entscheiden? Für das Leben auf das sie schon seit Jahren hin gearbeitet hat un...