When your life changes, do you keep going or do you go back?

Kapitel 9

Eine kurze Autofahrt später stehen wir alle auf der Horsepower Ranch. „Hey Winston, Luisa darf ich euch die Leute vorstellen die hinter der Idee mit dem Video stecken" rufe ich den beiden zu, da sie gerade aus ihrem Haus zu uns hinauskommen. Nachdem sich alle begrüßt haben geben uns die beiden eine Führung durch ihre Ranch. Es ist ein sehr weitläufiges Areal in der eine Motocross strecke, ein Enduro Gelände und noch ein Extreme Trail Park verbaut sind. Während sich die Kameraleute überlegen von wo und welchem Blickwinkel sie gute Aufnahmen machen können erklärt uns Winston einiges über die Ranch. Nach geschlagenen 2 Stunden haben wir alles gesehen und Fabios Crew macht sich an die Arbeit um einen Plan aufzustellen.

In den nächsten Tagen geht es ganz schön hektisch zu. Alle möglichen Vorbereitungen mussten ja schließlich noch gemacht werden. Auf der Ranch wurde die Stecke an einigen Stellen noch präpariert und repariert, auch einiges an Werbebannern musste montiert werden. Die Kameraleute holten ihre ganze Crew, die sicher aus 15 Leuten bestand, um sich gut auf jede Einstellung, jedes Wetter und alle erdenklichen Szenarien vorzubereiten. Fabios Bikes wurden hergebracht und sein Mechaniker hatte alle Hände voll zu tun um auch auf jeden Schaden vorbereitet zu sein. Fabio, sein Crew Chief und ich überlegten uns eine Stecke die er mit seinem Motorrad und ich mit meinem Pferd bestreiten sollen. Dabei achteten wir natürlich darauf das wir von allen drei Bereichen etwas haben, das sowohl ich mit meinem Pferd in jedem Teil reiten kann und er mit seiner Maschine überall fahren kann. Am Ende dieser Woche waren dann alle Vorbereitungen tatsächlich abgeschlossen und wir konnten wie geplant am Montag mit der Trainingswoche beginnen. Und ich muss sagen da überkam mich doch langsam etwas Nervosität.

Als ich am Sonntagabend dann bei mir zuhause draußen auf der Koppel bei meinen Pferden stand dachte ich über die vergangene Woche nach. Und ich konnte wirklich nicht glauben was da alle passiert ist. Genauso wenig wie meine Eltern, die haben vielleicht drein geschaut als ich ihnen davon schließlich erzählte. Während ich wieder einmal in Gedanken verloren war berührte mich plötzlich etwas an der Schulter. „Heilige Scheiße" schrie ich auf und drehte mich schlagartig vor lauter schreck um. „Woah, woah, sorry. Ich wollte dich nicht erschrecken. Hast du mich denn nicht kommen gehört" fragte mich Fabio mit weit aufgerissenen Augen. „Nein ich habe über etwas nachgedacht" erwiderte ich Kopfschüttelnd. „Du bist ja ganz schön oft in Gedanken verloren..." „Scheint so." „Und über was hast du nachgedacht" fragt er während er sich wie ich am Zaun abstützt. „Über die Vergangene Woche." „Du bereust es doch wohl nicht, oder?" „Nein, nein. Es ist nur alles irgendwie so.... unwirklich. Weißt du." Mit einem Lächeln im Gesicht, das einfach nur zum dahin schmelzen ist antwortet er „Wieso unwirklich? Ist das Ganze nicht irgendwie eher interessant?" „Doch, doch das ist es ja. Und genau deshalb kann ich nicht glauben das das tatsächlich mir passiert. Man ich hoffe echt das das nicht wieder so ein abgefahrener Traum ist." Plötzlich zwickt mich Fabio in die Seite. „Aua spinnst du das tat weh" schreie ich während ich einen Schritt weg von ihm mache. „Was denn du hast dich gefragt ob das ein Traum ist und ich wollte dir nur beweisen das es keiner ist" gibt er mit einem Grinsen zurück. „Das hättest du aber auch anders machen könne" schreie ich in immer noch an. „Ach ja und wie kann man noch feststellen ob man träumt oder nicht?" Nach kurzem Überlegen ob ich darauf wirklich antworten soll oder weiter sauer sein soll entschied ich mich schließlich dafür zu antworten. „Naja in Träumen soll man mehr Finger haben. Habe ich mal gehört..." „Na gut. Dann zähl mit mir" sagt er während er seine Hände vor seine Brust hält. Daraufhin zählen wir gemeinsam „1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10." „Fertig da sind nicht mehr" sagt er schließlich. Ich gebe ihm ein Lächeln zurück und wir lehnen uns wieder an den Zaun. Nach kurzer Stille unterbricht er das Schweigen wieder. „Kennst du noch etwas womit man erkennt das man in einem Traum ist?" „Ich habe einmal gelesen, dass man, wenn man mehrmals hintereinander auf die Uhr sieht und sich die Zeit stark verändert in dieser Zeit, man weiß das man in einem Traum ist und diesen dann steuern kann." „Wow, das ist interessant" und mit dieser Aussage nimmt er sein Handy heraus und sieht auf die Uhr. „Was sollte das bitte? Ich dachte wir hätten schon geklärt, dass das kein Traum ist. Bist du dir jetzt etwa nicht mehr sicher?" sage ich lachend. „Doch ich bin mir sicher, dass das kein Traum ist, denn so etwas würde ich nie träumen. Aber alle guten Dinge sind drei." Daraufhin breitet sich wieder Stille aus und wir lauschen nur den Geräuschen der Grillen die im Gras um uns herum zirpen.

Einige Male sieht Fabio auf sein Handy bis er dann schließlich sagt „Nein ist definitiv kein Traum." „Da bin ich aber froh, denn ich habe eine blühende Fantasie und träume so ziemlich alles." „Na endlich erfahre ich auch einmal etwas über dich" sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. „Ja ich brauche eine lange Zeit um mit jemanden warm zu werden, und dann brauche ich wieder eine lange Zeit um Dinge von mir zu erzählen" gebe ich mit einem Lächeln zurück. „Dann bin ich froh das du mir das erzählt hast und hoffe das ich in den nächsten zwei Wochen noch einiges erfahren werde." Daraufhin lächle ich in einfach nur an und verliere mich wieder in seinen leuchtenden Augen. Denn obwohl es schon dämmert strahlen sie noch immer. Doch natürlich hält dieser Moment wieder nicht lange. „Shirin kommst du Abendessen" ruft meine Mom mich und ich denke mir nur Neeeiiiiin!!!!! Ich ging also mit Fabio zurück zu meinem Haus wo ich mich von ihm Verabschiedete. „Also dann bis morgen, denn wie du weißt ist das hier die Realität und in der haben wir noch 10 Stunden bevor es ernst wird" zwinkert er mir zu. „Ja gut dann bis morgen" und damit verschwinde ich ins Haus hinein.