Kapitel 18

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Heute war die Nachsitzstunde mit Snape. Bevor sie nach unten ging, kam Harry keuchend zu ihr hergerannt. ,, Hi Ebonee. Ich weiß du musst bei Snape nachsitzen, aber kannst du mir und Ron einen Gefallen tun? Ich brauche unbedingt ein Buch über Animagus und deren Verwandlung. Leider gibt es das nirgendwo in der Bibliothek und es ist ganz wichtig, dass wir das kriegen. Könntest du mir das vielleicht von Snapes Büro herausholen, ich bin mir sicher, dass er eins davon hat, denn ich habe heimlich mitbekommen, wie einige Schüler darüber geredet haben, dass er das Buch angeblich hätte. Hier, das ist ein Ablenkungsmanöver. Das musst du einem Slytherinsschüler unterjubeln und er kippt ein paar Minuten später um, sodass Snape sich drum kümmern musst? Kannst du das tun?", fragte er. Ebonee sah ihn entsetzt an. ,, Harry? Das ist Snape? Was ist wenn er mich erwischt?", kam es von ihr und sie wollte sich nicht ausmalen, was er machen würde. Er würde sie buchstäblich an die Wand nageln. ,, Bitte. Es ist ultra wichtig!", gestand er und Ebonee nickte perplex. ,, Sehr gut. Die anderen gehen morgen nach Hongsmeade. Ich darf leider nicht mit. Da erkläre ich dir dann alles!", sagte er dann im Vorbeigehen und war verschwunden. Ebonee stand dort mit noch zittrigeren Knien. Wieso hatte sie nur zugestimmt? Als sie auf die Uhr schaute, lief sie mit schnellen Schritten herunter. Unten angekommen, nahm sie das Teilchen, was sie von Harry bekommen hatte, fest in die Hand. ,, Hey, Evans? Was tust du hier?", fuchtelte Malfoy herum und sah sie amüsierend an. ,, Ich... ich muss nachsitzen!", stotterte sie und betrachtete das Teilchen in ihrer Hand. ,, Ohhhhh. Evans war böse. Lass mich raten. Tessa meinte, du hast Snape beleidigt. Tja, das war wirklich dumm. Nur weil du Jägerin bist, heißt es nicht, dass du dir alles erlauben kannst. Du Schlammblut!", fuhr er sie an und in dem Moment war Ebonee so sauer, dass sie mit einem Zauberspruch das Teilchen bei Malfoy unterjubeln konnte. Mit einem rachesüchtigen Grinsen kehrte sie Malfoy den Rücken zu und klopfte mit zittrigen und schweißigen Händen gegen die Kerkertür. Es dauerte ein Moment, bis die Tür rasch aufgerissen wurde und ihr meistgehasster Lehrer mit wütenden Gesicht vor der Tür stand. ,, Miss Evans. Ein paar Sekunden zu spät !", sagte er in einem schnippischen Ton und schloss abrupt die Tür. ,, Wie ich feststellen musste, wären sie eigentlich schon gestern bei mir gewesen, aber ihre Hauslehrerin kam zu mir an und hatte eine außerordentliche Geschichte erzählt, dass sie lieber beim Quidditch mitmachen wollen. Wie rührend, dass sie eine Lehrerin als Boten schicken und es nicht selber konnten!", setzte er an und grinste hämisch. Ebonee ignorierte die Sticheleien. ,, Natürlich wollte ich das nicht, aber sie meinte, dass sie eine herausragende Fliegerin sind, muss Miss Evans unbedingt dran teilnehmen....!", neckte er sie weiter und Ebonee knirschte mit den Zähnen. ,, Jaaa. Und nun bin ich Jägerin. Ich... ich wollte mich bei ihnen bedanken. Dass sie mir es erlaubt hatten, die Nachsitzstunde zu verschieben!", sagte sie brüchig und starrte mit einem ängstlichen Blick in das von Snape, der mit einer Bedankung nicht gerechnet hatte. Er nickte dann nur und Ebonee kam es sovor als hätte er sich darüber gefreut, dass sie sich bedankt hatte, doch sofort war wieder diese eiskalte verborgene, gefühlslose Miene aufgetreten. ,, Nun denn. Sie werden für ihre Beleidigung gegen über mir, die Kessel schrubben, die die Schüler aus der fünften Klasse eben benutzt hatten!", forderte er auf und deutete mit seinen Fingern auf mehrere dreckige Kessel. ,, Und zwar ohne Zauberei!", fügte er noch stemmend hinzu. Seine Augen durchbohrten die von Ebonees. ,, In Ordnung, Sir!", sagte sie leicht nervös und fing an zu schrubben. Einige Minuten später, als sie schon an der drittletzten angekommen war, stürzte ein Schüler herein, ohne anzuklopfen. Snape schaute sofort auf und sah mit wütenden Gesicht zu seinem Schüler auf. ,, Flint! Können sie nicht klopfen!", presste er hervor und stand sofort auf. Flint schaute panisch zu seinem Professor auf. ,, Professor. Malfoy. Er ist einfach umgekippt.", sagte er in einzelnen Wörtern. Ebonee vergrub ihr Gesicht in ihrem Kessel und musste sich ein Grinsen unterdrücken. Snape legte seine Feder sofort beiseite. ,, Sie bleiben hier", fuhr er Ebonee an und ging mit Flint sofort hinaus in die Korridore. Als die Schritte verstummten, ließ Ebonee ihre Arbeit fallen und ging zu dem Bücherschrank hinüber. Sie durchsuchte jedes einzelne Regal, bis sie endlich ein Buch über Animagus gefunden hatte. Es war das einzige Buch, was nicht über Zaubertränke war.

Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt