Ebonee schlief die letzten Tage sehr schlecht. Jeden Abend dachte sie an die Pläne von Malfoy. Jedes mal wenn sie einschlief, träumte sie davon wie Snape und Malfoy Harry zu Voldemort ablieferten und Snape mit einem Dolch seine eigene Tochter tötet. Und diesen Traum träumte sie fast jede Nacht. Immer an dieser Stelle wachte sie auf. Ginny dagegen schlief immer wie ein Stein. Diese Nacht kam der Traum auch wieder. Sie wachte wieder an der gleichen Stelle auf, wo sie von einem Dolch erstochen wurden ist. Sie rieb ihre Augen und Tränen weg, zog sich einen Morgenmantel über und verließ den Gemeinschaftsraum. Sie brauchte frische Luft. Wenn sie hier noch länger verweilte, würde sie ausrasten. Dieses mal war der Astronomieturm bestimmt frei. Sie lief durch die kalten, dunklen Korridore. Bis jetzt kam ihr Filch noch nicht entgegen. Als sie an der Treppe ankam, zögerte sie einen Moment. Wenn Malfoy doch oben war, würde es ganz sicher zu einem Konflikt kommen. Trotz allem brauchte sie frische Luft. Sie setzte ihren Weg fort. Als sie oben angekommen war, erkannte sie niemanden. Sie war alleine. Sie ging seufzend an das Geländer und schaute in die kühle, dunkle Nachtluft. Als sie kurz nach rechts blickte, erschrak sie sich. Dort stand eine Person, mit dem Rücken zu ihr. In schwarz. Es war Snape. Ebonees Herz klopfte. Hatte er sie schon gesehen?
Ebonee versteckte sich hinter ein paar Gegenständen und beobachtete ihn. Er stand einfach dort, sein Umhang wehte kräftig vom Wind. Er sah sehr einschüchternd aus. Unheimlich. Sollte sie gehen oder noch warten? Vielleicht kam gleich noch ein Todessern und sie besprachen den nächsten Plan um Dumbledore zu stürzen? Sie musste unbedingt erfahren, was er vorhatte. Aber es passierte nichts. Sogar mehrere Minuten später, passierte nichts. Plötzlich machte er eine Bewegung. Er schob sein Umhang etwas hoch, wo sich sein Unterarm versteckt hatte, wo man deutlich das Todessermal erkennen konnte. Er strich vorsichtig darüber, keine Sekunde später flog er davon. Er flog bestimmt zu einem Todessertreffen. Ebonee schaute dem schwarzen Punkt noch hinterher. Er verschwand hinter dem Verbotenen Wald. Als sie ganz alleine war, stellte sie sich dort hin, wo ihr Vater war und schaute hinaus. Was hatte er sich angeschaut? Er konnte auf eine Wiese blicken, mit einem großen Baum (nicht die Peitschende Weide). Ebonee wusste das er dort öfters mit Lily gesprochen hatte. Plötzlich schoss alles aus ihr heraus. Tränen kamen aus ihr hinaus. Sie schluchzte. All ihre Probleme schafften sie. Sie konnte keine ruhige Minute mehr schlafen. Sie war am Boden zerstört, kaputt, überfordert. Alle Informationen waren wie ein schwerer Sack Steine, die sich in ihr Gehirn hineinfressen wollten. Ebonee setzte sich hin und legte ihren Kopf gegen die Wand. Irgendwann schlief sie seelenruhig ein, ohne irgendein Traum.
Harry und die anderen standen wie gewohnt früh auf und liefen zur Großen Halle. Sie hatten wieder die erste Stunde Vgddk, danach hatten sie aber Zaubertränke, was zu Harrys neuen Lieblingsfach wurde. Als sie sich alle beim Tisch trafen, fragten sie Ginny nach Ebonee. ,, Ich habe keine Ahnung, ich habe sie auch gesucht. Sie war nicht in ihrem Bett, als ich aufgestanden bin!", sagte sie schulterzuckend und unterhielt sich sofort wieder mit Parvati. Harry blickte mit einem irritierten Blick zu Ron und Hermine. Auch als sie zum Unterrichtsraum gingen, kam Ebonee ihnen nicht entgegen. ,, Sie wird von Snape Ärger kriegen, wenn sie jetzt nicht kommt...!", zischte Harry ungeduldig. ,, Sie kommt bestimmt gleich!", meinte Ron ruhig, woraufhin ihn Hermine einen finsteren Blick zuwarf. ,, Ron! Falls du es nicht mitbekommen hast, sie ist verschwunden..!", sagte Hermine gereizt und als auch noch Lavender aufkreuzte, war Hermines Stimmung vollkommen genervt. Sie ging voran und ließ Harry alleine mit den beiden Turteltäubchen. Als Snape die Tür grob öffnete und alle hinein gingen, schaute Harry immer wieder nach hinten, ob er Ebonee irgendwo entdeckte, aber nichts. Er ging mit einem schlechten Gewissen in die Klasse, ließ sich auf sein Platz fallen und schaute nervös zur Tür. Wo war sie nur?
Ebonee schlief immer noch. Schon lange hatte sie nicht mehr so gut geschlafen, wie jetzt gerade. Nach einigen Minuten, öffnete sie langsam die Augen. Plötzlich realisierte sie, dass sie nicht im Bett, sondern auf dem Astronomieturm ist. Sie rieb ihre Augen kurz, stand auf und schüttelte ihren Kopf kurz um klare Gedanken zu kriegen. Unterricht! Snape! VGDDK! Als es Ebonee realisierte, brannte ihr Kopf und ihr Herz klopfte immer schneller. Sie kam viel zu spät. Es würde jetzt nichts mehr bringen, in den Unterricht zu gehen. Sie musste nach der Stunde zu ihm gehen und sagen das es ihr nicht so gut ging und sie bei Madame Pomfrey war. Sofort lief sie zum Krankenflügel. Wenn sie schon ein Alibi brauchte, dann auch ein ehrliches. ,, Miss Evans? Müssen sie nicht im Unterricht sein?", fragte Madame Pomfrey und begutachtete sie. ,, Jah. Aber mir ging es nicht sonderlich gut. Ich konnte die letzten Tage nicht schlafen. Ich wollte fragen, ob ich für heute freigestellt werden kann? Mir geht es gar nicht gut. Ich denke morgen ist es wieder besser!", sagte Ebonee, was nicht gelogen war. Madame Pomfrey nickte sofort, schrieb einen Zettel und übergab ihn Ebonee. Ebonee bedankte sich, lief sofort zum Büro ihrer Hauslehrerin und klopfte. ,, Herein!", sagte die Stimme. Ebonee öffnete sie. ,, Tut mir leid, Professor, aber mir geht es nicht gut. Ich wurde für heute aus dem Unterricht freigestellt. Hier ist die Entschuldigung!", sagte Ebonee und übergab ihr den Zettel. ,, Oh, armes Kind. Dann ruhen sie sich aus, damit sie morgen wieder mit dem Unterricht starten können. Da sie ja eine Klasse übersprungen haben, ist es nicht sehr vorteilhaft zu fehlen!", sagte McGonagall. ,, Ist gut. Ich werde mich sofort hinlegen!", meinte Ebonee und verließ ihr Büro wieder. Als sie gerade hoch zum Gryffindorturm gehen wollte, fiel ihr etwas anderes ein. Snape hatte Unterricht. Sie konnte sich in seinem Büro umsehen. Vielleicht fand sie etwas über den Halbblutprinzen. Endlich antworten. Oder die Pläne von Malfoy? Sie blickte umher, alle waren im Unterricht. Sofort rannte sie die Kerker hinunter. ,, Alohomora!", flüsterte sie und die Bürotür ging auf. Sie musste sich beeilen, wer weiß wann er wieder auftauchen sollte. Sie schloss schnell die Tür hinter sich und durchwühlte jedes einzelne Regal. Aber sie fand nichts, außer Zaubertrankbücher, Reagenzgläser, Vgddk Bücher, Schachteln, Zutaten, etc....
Sie durchwühlte den Schreibtisch. Dort waren nur Aufsätze und Federkiele. Sie schaute in jedes einzelne Schubfach. Sie fand nichts. Nicht mal den Zettel über Eileen Prince, der ihr abgenommen wurde. Ebonee schaute auf die Uhr. Sie musste in fünf Minuten raus, sonst könnte sie Snape auf dem Weg kreuzen. Sie schaute nochmal in mehrere Bücher. Letztesmal hatte sie dort auch ein Bild ihrer Mutter gefunden, aber Snape war schlau. Er hatte bestimmt ganz besondere Verstecke. Leider fand sie nichts. Schnell ging sie aus dem Büro raus. ,, Severus? Da sind sie ja, ich muss kurz mit ihnen sprechen!", hörte sie McGonagalls Stimme. Ebonee rannte schnellstens in eine dunkle Ecke und versteckte sich. Beide verschwanden in Snapes Büro. Ebonee rang nach Luft. Sie hatte gerade noch Glück gehabt, aber sie war sehr enttäuscht, dass sie nichts gefunden hatte. Nichts. Mit hängenden Schultern lief sie die Treppen hoch, bis zum Gemeinschaftsraum, legte sich ins Bett und versuchte ihre Augen zu schließen. Sie fühlte sich alleine und einsam. Sie trug ein bitteres Geheimnis mit sich, was sie nicht teilen konnte. Wie lange sollte sie das denn noch aushalten? Wieder einmal konnte sie nicht einschlafen. Sie legte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Was auch immer jetzt noch passierte, sie musste versuchen Draco Malfoy zu beschatten und sie hatte auch schon die perfekte Idee wer das übernehmen konnte: Dobby.
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Harry Potters Halbschwester
FanfictionEin kleines Mädchen, dass nichts von Zauberei wusste, wird mit 10 Jahren damit konfrontiert. Sie lebte in einer kleinen Familie, wo sie kaum etwas zu essen bekam, geschweige denn richtige Manieren gelernt hatte. Als sie auf die hogwartsschule kam, l...