Ebonee spürte wie heiße Lava durch ihr Körper durchfloss. Hitze stieg ihr plötzlich in den Kopf. Sie wurde immer noch von Filch grob festgehalten, während Snape zu seinem Klassenraum glitt und nachschaute. Umbridge folgte ihm und zeigte ihm den Schaden, den Ebonee angeblich verursacht hatte. Snape schien erzürnt, denn als er wieder auftauchte, bemerkte man seine Ader an seiner Stirnhälfte pulsieren. ,, Ich möchte keine Erörterung zu diesem Schaden haben und keine Ausreden, wie Professor Umbdridge bereits sagte, werden sie nur mit ein paar Hauspunkten nicht durchkommen. Leider handelt unser Schulleiter nicht besonders stringent und würde es nicht in Ordnung finden, wenn ich sie von der Schule verweise. Sie werden morgen bei mir Nachsitzen und den Schaden aufräumen. Wenn ich sie noch einmal erwische, wenn sie meine Gegenstände verunstalten, kann ich ihnen versichern, dass sie nicht so viel Glück haben werden. Morgen, pünktlich um 7.30 Uhr!", kam seine eisige Stimme hervor und man konnte merken, dass er sich beherrschen musste, nicht loszubrüllen. Ebonee hatte das Gefühl, jemand hatte ihr in den Magen geschlagen. ,, Ich war das aber nicht, Sir! Ich habe das nicht getan. Es war Tessa, aus ihrem Haus....!", widersetzte sich Ebonee und versuchte sich aus Filch handfesten Griff zu lösen. Snapes Augen blitzten gefährlich auf. ,, Beschuldigen sie etwa, jemanden aus meinem Haus? 10 Punkte Abzug für Gryffindor. Kein Slytherin würde es wagen, meine Gegenstände zu zerstören. Bei Gryffindor kann ich es nicht verdenken...!", zischte er Ebonee an und seine Augen formten sich zu Schlitzen. Umbridge sah dem Gespräch zu und lächelte breit. ,, Grmmphh. Ich denke Miss Evans hat es verstanden und wird nun endlich zu ihrem Schlafsaal zurückkehren!", forderte Umbridge sie auf. Ebonee dachte nicht mal daran. Sie ignorierte Umbridge und sah ihrem Zaubertranklehrer direkt in die Augen. ,, Professor? Wieso sollte ich ihre Gegenstände zerstören? Welchen Anlass hätte ich dazu? Ich war das nicht!", sagte sie verzweifelt und bekam schon rötliche Augen. Verdammt, sie durfte jetzt nicht weinen. Snapes Lippen kräuselten sich kurz. ,, Weil sie mit der Potterbande befreundet sind. Und wer mit Potter befreundet ist, hat nichts gutes im Sinn.", bellte er Ebonee an und zeigte ein heimtückisches Lächeln. Ebonee kochte vor Wut. ,, Und was ist mit Frühstück? Es beginnt schon um 8.00 Uhr!", krächzte Ebonee wütend hervor. Snape sah sie höhnisch an. ,, Dann müssen sie sich beeilen. Und nun ab ins Schlafsaal, sonst gibt es noch mehr verlorene Hauspunkte und soweit ich weiß, kann sich Gryffindor keine verlorenen Punkte mehr leisten!", höhnte Snape, verschwand mit wehendem Umhang in seinen Kerkern und hinterließ eine wütende Ebonee. Sie wusste, dass Snape unbedingt den Hauspokal gewinnen wollte, aber mit einem hatte er Recht. Gryffindors Hauspunkte waren bis jetzt noch auf dem vierten Platz. ,, Nun kommen sie Miss Evans. Oder soll Filch sie noch zum Schlafsaal begleiten?", fragte Umbridge zuckersüß und lächelte leicht, als sei es ein komischer Witz gewesen. Ebonee lachte nicht. Sie entriss sich aus Filch Griff und rief vor Wut: ,, GUTE NACHT!"
Als Snape seine Kerkertür geschlossen hatte, holte er tief Luft. Er brauchte jetzt einen dicken fetten Schluck Feuerwhiskey. Das genau seine Tochter von Umbridge erwischt werden musste! Und warum wurde sie in dem Raum eingesperrt? Er wusste das sie es nicht gewesen ist, aber hätte er es zugestimmt, hätte Umbridge ihn auf den Kieker und Ebonee hätte jeden rumerzählt, dass Snape eine Gryffindor ohne Bestrafung hatte gehen lassen. Aber er konnte sich auch nicht vorstellen, dass es welche aus seinem Haus waren! Niemand würde es wagen, oder? Er setzte sich seufzend aufs Sofa und trank seinen Whiskey aus. Währenddessen schaute er auf ein Bild, wo Lily ihm entgegen lächelte. Er vermisste sie. Er brauchte sie.
Als Ebonee im Gemeinschaftsraum ankam, saß Ginny auf dem Sofa und starrte ins Feuer. ,, GINNY?", flüsterte Ebonee und Ginny schaute sofort auf. ,, Ebonee! Da bist du ja! Wo warst du?", fragte sie. Ihre Augen waren geschwollen und übermüdet. ,, Ginny. Wie siehst du aus? Leg dich hin!", forderte Ebonee erschrocken auf und setzte sich neben Ginny, die sich aber weigerte. ,, Zuerst möchte ich wissen, was du die halbe Nacht getrieben hast!", entgegnete sie hart und Ebonee wusste das sie keine Chance hatte. Sie seufzte, starrte finster ins Feuer und erzählte alles was passiert ist. Ginny hörte gespannt zu und war total baff. ,, Da hast du ja mal mega Pech gehabt. Filch, Umbridge und Snape. Schlimmer kann es ja wirklich nicht mehr kommen. Hast du eine Bestrafung bekommen?", fragte Ginny stirnrunzelnd. Ebonee lachte kurz auf. ,, Oh ja. Ich muss heute um 7.30 Uhr unten in den Kerkern sein und alles aufräumen, bevor der Unterricht anfängt, ohne Frühstück...!", gab sie quälend preis. Ginny hob die Brauen. ,, Ich kann dir etwas mitbringen. Wir haben gleich danach Zaubertränke. Ich komme dann vorbei.", meinte sie und Ebonee war ihr vom Herzen dankbar. ,, Ach und übrigens, ich habe für morgen die perfekte Bestrafung für Tessa und ihre Freunde!", grinste Ginny frech und verschwand oben in den Schlafsäälen. Ebonee folgte ihr kichernd.
Der Wecker klingelte laut. Ebonee rieb ihre Augen total verschlafen, stand sofort auf und zog ihren Umhang an. Ihre Haare formte sie zu einem Dut und sie ging leise hinunter. Es war alles still in den Korridoren, da die meisten noch schliefen. Sie lief die vielen Treppen hinunter bis zum Kerker, wo ihr Dumbledore entgegenkam. ,, Oh Professor Dumbledore. Guten Morgen!", rief Ebonee ihm entgegen. Er lächelte ihr kurz zu und ging weiter. Sie holte tief Luft und klopfte gegen Snapes Tür. Er öffnete sie mürrisch und als er Ebonee erkannte, schien seine Laune sich keinesfalls zu bessern. ,, Folgen sie mir!", knurrte er und ging durch seine Gemächer. Ebonee staunte als sie die vielen Zaubertrankbücher und Phiolen sah mit verschiedenen Zaubertrankfarben. Als sie im Klassenraum angekommen sind, erkannte man die Schweinerei noch deutlicher. Was hatte Tessa nur angestellt? ,, Ich hoffe sie sind in 30 Minuten fertig. Sonst muss ich ihnen noch mehr Punkte abziehen...!", höhnte Snape und grinste hämisch. Ebonee biss sich auf die Zunge, sie durfte nichts falsches sagen. Snape wollte provozieren. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte sie sich an die Arbeit. ,, Oh falls ich es vergesse. Ohne Zauberei. Zauberstab!", sagte er noch förmlich und streckte seine Hand aus. Ebonee sah ihn entsetzt an. Aber durch seinen strengen Blick, kramte sie ihren Zauberstab heraus und übergab ihn Snape. ,, Sie sind genau wie Potter. Es gibt Regeln, aber keiner der beiden Geschwister folgt ihnen. Sie machen ihre eigenen Regeln. Eure Köpfe sind noch höher gestiegen, als sie es so schon sind!", zischte Snape ihr zu und Ebonee versuchte nicht hinzuhören. Sie räumte die Kessel dahin, wo sie hingehörten und immer wieder wenn sie auf ein paar neue Scherben trat, malte sie sich aus, wie sie auf Snapes Kopf treten würde. ,, Ich werde in 30 Minuten wieder auftauchen. Sollte es bis dahin nicht fertig sein, werde ich ihnen noch eine Strafarbeit aufgeben!", knurrte er mit einem hämischen Lächeln und verschwand in der anderen Tür. Ebonee hasste Snape. Sie setzte sich auf die Knie und begann alles einzuräumen. Wie sie die Scherben wegräumen sollte, wusste sie noch nicht.
Snape schloss die Tür hinter seinem Klassenraum und holte tief Luft. Es tat ihm sehr weh, seine Tochter zu beleidigen und zu verhöhnen, aber nur so ging es Abstand von ihr zu halten. Er vermisste sie, aber er hatte strikte Anweisungen bekommen und er wusste auch selber wie gefährlich die Vater Tochter Beziehung sein würde.
Als Ebonee alles weggeräumt hatte, außer die Scherben, überlegte sie scharf nach. Was könnte jetzt helfen? Doch plötzlich wie aus dem nichts und zu ihrer Rettung, öffnete Ginny leise die Tür. ,, Hier ich habe dir, Brötchen mitgebracht!", sagte sie und übergab ihr zwei Brötchen. Ebonee nahm sie an sich und verschlang sie sofort. ,, Isch hab nur nosch 5 min Zeits!", sagte sie mampfend und deutete dabei auf die Scherben. Ginny verstand sofort, holte ihren Zauberstab heraus und sagte einen Zauberspruch auf: ,, Reparo!" Alles stand wieder wie neu an seinem alten Platz. Ebonee staunte. ,, Wo hast du den Zauberspruch denn gelernt?", fragte Ebonee erstaunt, aber die Antwort lag ihr schon auf der Zunge. ,, Wozu hat man ältere Brüder!", meinte sie und beide lachten kurz auf, bis Ebonee auf die Uhr schaute. ,, Du musst verschwinden. Wenn er dich hier sieht....!", zischte Ebonee und Ginny ging schnellstens aus dem Raum. Keine Minute später kam Snape herein, mit einem boshaften Grinsen, doch als er alles aufgeräumt sah, verschwand sein hämisches Grinsen. Ebonee strahlte. ,, Alles fertig, Sir. Wie sie es gesagt hatten.", sagte sie freudestrahlend. Snape schaute sich jede einzelne Phiole an und schien für einen kurzen Moment erstaunt, bis er aber etwas bemerkte. ,, Wie kommen Krümmel hier in meinen Klassenraum? Und wem gehört der Gryffindorschal?", fragte er plötzlich und Ebonees Freude verschwand sofort. Ihr Herz fing laut an zu pochen. ,,Ich ich, hatte mir von meinen meinen Schlafsaal etwas mitgenommen und der Schal gehört mir.", log sie und versuchte dabei in Snapes schwarze Augen mit einer glaubwürdigen Miene zu schauen. Doch wie immer klappte es bei ihm nicht. Seine schwarzen Augen bohrten sich in ihre und sie sahen erdolchend aus. ,, Miss Weasley. Sie können reinkommen.", bellte Snape laut und deutlich. Ebonee sah mit geweiteten Augen ihren Lehrer an. Woher wusste er das? Ginny kam mit schüchterner Miene herein und sah mit einer geschockten und ärgerlichen Miene zu ihrem Schal. ,, So So. Zwei Gryffindors wollten mich also wieder reinlegen. Dieses mal werde ich unverzüglich ihre Hauslehrerin in Kenntnis setzen. 30 Punkte Abzug für Gryffindor. Und für ihnen beiden gilt heute Abend 18.00 Uhr bei mir Nachsitzen. Dieses mal wird es aber eine Aufgabe, wo ihr mich nicht mehr reinlegen könnt, noch nicht mal eine Evans!", zischte er bedrohlich aus und schlängelte sich aus dem Klassenraum um die anderen hinein zu lassen. Tessa mit einem dicken, fetten Grinsen auf dem Gesicht. Ebonee war gar nicht lachen zumute. Wenn jetzt auch noch ihre Hauslehrerin darüber in Kenntnis gesetzt wird, gäbe es noch mehr Ärger. Doch diese Situation änderte nichts an der Aktion mit Tessa. Sie bekam ihre gewollte Strafe und zwar auf eine Art, dass niemand weiß von wem sie stammt....
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Harry Potters Halbschwester
Hayran KurguEin kleines Mädchen, dass nichts von Zauberei wusste, wird mit 10 Jahren damit konfrontiert. Sie lebte in einer kleinen Familie, wo sie kaum etwas zu essen bekam, geschweige denn richtige Manieren gelernt hatte. Als sie auf die hogwartsschule kam, l...