Kapitel 121

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Ebonee schluckte nervös. Sie schaute hoch zu Snape, der ihr mit schwarzen, blitzenden Augen entgegen schaute. Seine Lippen kräuselten sich zu einem kleinen Lächeln. Harry holte währenddessen immer wieder neue Kartei Karten heraus und begutachtete sie, ob sie beschmutzt waren. Er gab Ebonee einen kurzen Seitenblick, dass sie ruhig bleiben sollte. ,, So. So. Ich denke für dich wäre die perfekte Strafe, wenn du zu sehen kannst, wie die Gryffindor Mannschaft verliert.", höhnte Snape und Ebonee sah finster zu ihrem Vater hoch. ,, Du wirst im Gewächshaus die Fenster putzen und kannst zu sehen wie Gryffindor...., den Hauspokal verliert...", sagte Snape leise. Ebonee biss sich auf die Lippe. Sie durfte nichts freches sagen. Auch Harry spannte seine Muskeln an, auch für ihn war es schwer, alles auf sich zu erlassen. ,, Mitkommen!", blaffte Snape, öffnete seine Tür, ließ Ebonee durchtreten und er ging mit schnellen Schritten die Treppen hinauf. Keiner sagte ein Wort. Als sie ankamen, öffnete Snape die Tür, legte Ebonee Eimer und Waschlappen hin und zeigte welche Fenster sie alle putzen sollte. ,, Ich rate dir mit der rechten Seite anzufangen, dann verpasst du das grandiose Spiel nicht...!", höhnte Snape, er wollte gerade gehen, bis er sich nochmals umdrehte. ,, Dein Zauberstab! Natürlich ohne Magie!", flüsterte Snape genüsslich. Ebonee kramte schweren Herzens ihren Zauberstab heraus und übergab ihn Snape. Er nahm ihn an sich, lächelte nochmals heimtückisch und verschwand. Ebonee füllte den Eimer mit Wasser und begann die Fenster zu putzen. Und leider hatte Snape recht. Gryffindor verlor. Es war eine richtige Quälerei, die Fenster zu putzen und mit zuzusehen wie seine eigene Mannschaft das Spiel verlor.

Als sie beim letzten Fenster ankam, hörte sie auch schon die Jubelrufe der Slytherins. Slytherin hat gewonnen. Sie legte den Eimer zur Seite, zusammen mit dem Waschlappen und setzte sich kurz hin. Sie legte ihren Kopf in die Hände und weinte. Sie hatte sich noch nie so schlecht gefühlt. Es war alles einfach zu viel. Ihr Vater. Sirius. Malfoys Sturz. Kein Quidditchspiel. Ihre Gabe. Aufeinmal in der sechsten Klasse. Die Geheimnisse.....

Snape ärgerte Harry immer wieder. Jedes mal wenn er eine neue Kartei Karte rauszog und dort James Potter oder Sirius Black drauf stand, erzählte er wie "heldenhaft" die beiden gewesen sind. ,, Potter, ich bin gleich wieder da. Sollten sie fertig sein, warten sie hier!", knurrte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen und ging hoch zum Gewächshaus. Als er ankam, blieb er stehen. Er erkannte seine Tochter, wie sie dort saß und weinte. Es brach ihm das Herz. Sie musste so viel durchmachen. Er fragte sich nun plötzlich, wie Dumbledore sich das alles vorstellte? Wenn sie wirklich mit Harry mitziehen würde, welche Gefahren würden auf sie lauern und er könnte sie nicht mehr beschützen! Diese Sorge trug er jeden Tag mit sich. Aber sie hat eine Gabe. Eine Gabe von der niemand weiß und die wird sie beschützen! Sie war stark. Snape räusperte sich kurz. Ebonee stand sofort auf, wischte ihre Tränen weg und stellte sich kerzengerade hin. Snape beobachtete sie kurz, sagte aber nichts dazu. Er legte ein Finger an die Fensterscheibe, prüfte ob es sauber war. ,, Nächste Woche, die gleiche Uhrzeit!", sagte Snape aalglatt und Ebonee nickte verstürmt. Snape übergab ihr ihren Zauberstab und ließ sie gehen. Als sie ging, hörte er wieder das Schluchzen. Wie gerne hätte Snape seine Tochter in die Arme geschlossen und sie getröstet....

Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt