Kapitel 108

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,,Das mag schon sein, aber trotz allem ist er ein Spion und er ist gut. Er ist auf unserer Seite, er ist im Orden tätig!", setzte Remus als Argumente ein, doch keiner schien überzeugt. ,, Aber vielleicht hat Harry ja recht Remus...!", setzte Tonks ein, aber Remus sprach immer wieder dazwischen. ,, Nein, wir müssen aufhören uns gegenseitig zu zerfleischen, wenn wir uns jetzt entzweien haben wir gar keine Chance ihn zu besiegen!", meinte Remus, stand auf und verließ das Wohnzimmer. Tonks folgte ihm. Harry seufzte. ,, Wieso will er mir nicht glauben? Ich weiß das Dumbledore falsch liegt. Er vertraut dem falschen!", krächzte Harry zu Ebonee und Ron. ,, Wir müssen nur den richtigen Zeitpunkt abwarten...", meinte Ron nachsichtig. Sie alle aßen zu Abendbrot und unterhielten sich über Slughorn oder über Bill, wie er Fleur kennengelernt hatte. Ginny machte immer wieder Würgegeräusche wenn sie Fleurs Namen hörte. Ebonee wunderte sich etwas, dass Fleur einen Weasley gut fand, da sie im vorletzten Jahr nicht gerade die freundlichste Person war. Es war ein schöner Abend. Remus und Harry haben sich wieder eingekriegt, aber man konnte spüren, dass jeder seine Meinung immer noch vertritt. 

Nach dem Abendessen ging Ebonee noch eine Runde hinaus. Sie wollte ein bisschen ihre Ruhe haben. Sie zog sich warme Klamotten an und ging in den Garten. Sie stapfte durch den Schnee. Von draußen konnte man das Gelächter und Gedröhne von innen hören. Ebonee genoss die kurze, ruhige, freie Zeit und wenn sie ehrlich zugeben musste, vermisste sie ihren Vater. Nicht den Vater, der Voldemort dient, den Vater den sie kennen lernen durfte. Als sie auf die weiten Felder schaute spürte sie einen kalten Windzug an ihr vorbei huschen. Sie starrte in den Himmel und lauter Schneeflocken fielen auf ihr Gesicht. Sie setzte sich auf ein kleinen Stein, der noch nicht von Schnee bedeckt war, schloss die Augen und versuchte ihren Geist zu schließen. Jeden Abend übte sie dieses. Sobald sie dieses erfolgreich getan hatte, bemerkte sie wie Kälte ihren Körper durchfrostete und sie wusste das sie Okklumentik einsetzen konnte. Nach dem holte sie ihren Zauberstab heraus und zauberte einen kleinen Schneestaub her. Er wirbelte um sie herum. Ebonee schwang ihren Zauberstab nochmals und der Schnee verwandelte sich in verschiedene Gestalten. Zuerst in ein Pferd. Dann in eine Katze und dann zu einer Hirschkuh. Ebonees Augen wurden groß, als sie die Hirschkuh betrachtete. Es sah fast so aus wie ihr Patronus. Beide blickten sich eine Zeit lang in die Augen. Dann verwandelte sich die Schneestaub Hirschkuh in den Patronus und lief auf das Haus zu. Er deutete mit seiner Hufe in das Haus. Ebonee wunderte sich, doch in dem Moment öffnete sich die Tür und die Hirschkuh verschwand mit einem mal. Aus der Tür kamen Remus, Tonks, Molly und Arthur. Ebonee schaute sich nach der Hirschkuh um, aber sie war nirgends zu entdecken. Wer war das? wer hatte diese Hirschkuh heraufbeschworen? Sie dachte sofort an ihren Vater, sie wusste das er auch eine Hirschkuh als Patronus hatte, aber das wäre unmöglich. Als sie etwas gründlicher nachdachte, klopfte ihr Herz etwas schneller. Ihre Mutter. War sie es wirklich? Wenn sie es gewesen war, wieso wollte sie das Ebonee ins Haus ging? 

Snape hatte in den Ferien viel zu tun. Er hatte viele Todesser Sitzungen, musste Hausaufgaben korrigieren und planen wie es die nächsten Wochen weitergehen sollte, aber immer wieder musste er an seine Tochter denken. Es gab keinen Tag, wo er nicht an sie dachte. Er vermisste sie und es gab ihn einen Stich im Herzen, als er Ebonee falsche Erinnerungen zeigen musste. Aber bald wenn alles vorbei war, würde er mit Ebonee in Frieden leben können, wenn sie ihm vergeben würde. Das war Snapes größte Hoffnung. Vergebung. Als er gerade dabei war Aufgaben zu kontrollieren, brannte sein Todessermal plötzlich. Snape erschrak sich kurz, holte tief Luft, setzte seinen Kopf frei und flog zum Treffen hin. 

Es war ein kurzes Treffen. Für Snape war es eine Katastrophe. Sie wollten den Fuchsbau angreifen, wo Potter und seine Tochter hausten. Dumbledore konnte er leider nicht mit einbeziehen, also musste er selber handeln. Er flog heimlich zum Fuchsbau, versteckte sich im Gestrüpp und erkannte seine Tochter, wie sie Schneestürme herbeizauberte. Snape wollte ihr gerne noch dabei zusehen, aber er musste schnellstens handeln. Also zauberte er eine Hirschkuh herbei. Er sah wie Ebonee sich wunderte. Er wollte unbedingt das sie ins Haus zurückkehrte, wo sie sicher ist, vorerst. Doch in dem Moment öffnete sich die Tür und seine Hirschkuh musste verschwinden. Verärgert sah er Remus, Tonks, Molly und Arthur, wie sie sich verabschieden. 

Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt