Kapitel 140

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Mitten im Apparieren verlor Ebonee die Hände von den dreien. Sie rutschte aus und landete ganz woanders. Sie sah noch das entsetzte Gesicht von Hermine, bis sie ihr entgleiteten. Ebonee landete hart auf steinigem Boden. Sofort stand sie auf, glättete ihr Kleid und blickte sich entsetzt um. Sie hatte Harry, Hermine und Ron verloren. Sie sollten doch zusammen fliehen? Wieso ist sie ihnen entglitten? Wie ist das nur passiert? Ebonee griff sofort nach ihrem Zauberstab. Was sollte sie jetzt tun? Sie war verzweifelt. Sie stand mitten in einer Sackgasse, wo nichts und niemand langging. Es war auch sehr dunkel und es nieselte leicht. Panik überkam sie. ,, Lumos!", flüsterte sie und ihr Zauberstab erhellte. ,, Harry?", flüsterte sie in einem panischen, leisen Ton. Doch keine Antwort. Wieso konnte sie nicht mit fliehen? Von wem wurde sie aufgehalten? Plötzlich erkannte sie von vorne am Anfang der Gasse zwei massige Gestalten. Ebonee hielt ihr Zauberstab dort hin, aber das Licht war zu grell um etwas erkennen zu können. Die beiden Personen wurden immer breiter und gingen genau auf Ebonee zu. Ebonee dachte erst es seien Muggel, die einfach hier entlangspazierten, bis sie erkannte, aus dem Schatten heraus, dass jemand einen Zauberstab herausholte. Sofort begann Ebonee zu rennen. Sie schmiss ihre Hackenschuhe zur Seite und lief Barfuß durch diese endlose kleine Gasse. Es mussten Todessern gewesen sein. Sie haben sie abgehalten! Panik übermannte Ebonee. Sie rannte ohne nach hinten zu schauen, ihren Zauberstab fest umklammert. Sie war in einem Schockzustand. Der Plan verlief wieder mal schief. Sie hatte keine Ahnung wie sie diese Todessern abhalten konnte, geschweige denn loswerden sollte. Sie wusste noch nicht mal wo sie war. Als Ebonee am Ende der Gasse angelangt war, traute sie sich kurz umzudrehen, doch die beiden Personen waren verschwunden. Ebonee blieb stehen und blickte ihre Umgebung an. Sie war mitten in einem Park. In einem großen, menschenleeren Park. Es war der Greenwich Park von London. Nirgendwo konnte sie sich verstecken. Sie war offene Beute. Nun begann Ebonee zu weinen. Sie hatte Angst, große Angst. Aber sie konnte auch nicht einfach hier stehen bleiben, sie musste verschwinden! Bloß wo konnte sie hin? Zu den Weasleys zurück, wäre glatter Selbstmord. Sie hatte alle ihre Sachen bei Hermine gelagert: Wechselklamotten, Zelte, Schlafsachen! Aber sie hatte Muggelgeld dabei um sich etwas zu kaufen! Sie musste in einen Laden. Bevor sie apparieren konnte, standen plötzlich die zwei Todessern vor ihr, mit erhobenen Zauberstäben. Ebonee hatte sich erschrocken, denn der erste Fluch wurde auf sie abgezielt. Sie konnte ihn abwehren. ,, Denkst du wirklich, Potters Schwester ist klüger als wir? Es war klar das ihr vier verschwindet, sobald wir eingetroffen sind und ganz sicher könnt ihr uns Erwachsenen nicht überlisten. Also komm mit uns mit und wir lassen dich verschont!", sagte der eine und Ebonee erkannte ihn sofort als Mulciber. Ebonee zielte dieses mal auch mehrere Flüche ab. ,, Fahrt zur Hölle!", stierte sie den beiden entgegen und zielte immer weiter Flüche ab. Die beiden schnalzten mit den Zungen und kamen nun von mehreren Seiten an und versuchten Ebonee zu überfallen. Doch Ebonee war stark und hatte ihre magischen aussergewöhnlichen Kräfte, die Flüche abwehrten, wenn sie die Augen schloss. Ebonee schloss ihre Augen, dachte an ihre Kraft und in dem Moment, prallten die Flüche an ihr ab und trafen die beiden Todessern, die mit so einer Reaktion nicht gerechnet hatten. Mulciber fiel um und konnte sich nicht mehr bewegen, der andere konnte ihn noch ausweichen. Ebonee versuchte immer wieder Flüche auf ihn abzuschießen, aber er wehrte sich. Nun fing sie an zu rennen. Der Todessern lief ihr nach und zielte immer wieder Flüche ab. Ebonee ließ sie abblocken, während sie lief, als sie hinter einem Baumstumpf zur Ruhe kam, dachte sie an die Innenstadt von London und apparierte davon. Egal wo Harry war, sie musste ihn schnellstens finden, denn es war Dumbledores Wunsch gewesen, dass sie alle vier zusammen die Horkruxe aufsuchten. Das einzige was Ebonee bei sich hatte, war ihre Lilienblume, die sie von Dumbledore geschenkt bekommen hatte. Ebonee landete hart mit beiden Füßen in einer kleinen Ecke, wo kein Muggel sie sehen konnte. Dann lief sie schnellstens in die Menschenmassen hinein. Man hörte Autos, Busse und tausende Menschen. Sie rannten, gingen, quatschten und lachten. Ebonee dagegen musste versuchen einen passenden Laden zu finden um sich umzuziehen. So war sie viel zu auffällig. Ein Laden kam ihr sofort in Sicht. Sie ging hinein, holte sich ein langen schwarzen Umhang. Sie kaufte sich noch eine enge passende Hose, sowie ein enges Oberteil und kam dann ganz schnell wieder raus. Die Kapuze vom Umhang setzte sie auf, sodass sie niemand erkennen konnte. Was sollte sie jetzt tun? Wo konnte sie Harry suchen? Er kann überall sein! Sofort ging sie in den nächsten Laden und kaufte ein Zelt und ein Rucksack, sowie ein Schlafsack. Dieses steckte sie alles in den Rucksack, verzauberte ihn kurz, sodass wie bei Hermine der unaufspürbare Ausdehnungszauber hervorkam. Die Lilienblume packte sie sachte und vorsichtig oben drauf. Als sie fertig war, überlegte sie was sie machen konnte. Sie war nun eine Flüchtige, ganz alleine und noch nicht mal volljährig. Sie hatte keine Ahnung wie sie die Zeit überleben sollte, und das schlimmste war sie hatte ihre Fährte verloren. Wie sollte sie nun Horkruxe suchen und Harry unterstützen, wenn sie ihn verloren hatte? Wo würde Harry am allermeisten auftauchen? Das überlegte Ebonee schon die ganze Zeit über. Doch ihr fiel nichts ein, alles wurde von Todessern überwacht. Sie konnte nicht mal Remus oder Molly besuchen, sie musste ganz untertauchen. Sie ging die vielen Straßen entlang. Viele Menschenmassen kamen ihr entgegen. Plötzlich fiel ihr etwas ein! Zaubereiministerium! Vielleicht konnte sie dort jemanden aufspüren, der ihr helfen könnte, doch sie schlug diese Idee sofort zur Seite, da dort Voldemorts Anhänger nun die Macht hegten. Ebonee setzte sich auf eine Bank und überlegte stark. Wo könnte Harry noch sein? Sie dachte an Mad Eye. Was würde er jetzt zu ihr sagen? ,, Wenn du ein sicheres Versteck brauchst, dann denk immer an den....." ,,...Grimmauldplatz!", flüsterte Ebonee voller Stolz und Erregung. Ebonee apparierte sofort dahin, behielt aber ihre Kapuze auf. Sie stand an einer Ecke und sah zwei Todessern, die immer wieder das Haus abpatrouillierten. Stimmt, das Haus wurde versteckt, damit sie alle untertauchen konnten. Ebonee musste versuchen, sich in das Haus hereinzuschleichen. Sie überlegte stark, wie sie die Todessern ablenken konnte. Dann fiel ihr etwas ein. ,, Wingardium Leviosa!", flüsterte sie und ein Auto stieg in die Luft. Es stieg immer höher, bis Ebonee auf der Höhe von den Todessern war, dann ließ sie das Auto fallen. Beide Todessern schrien auf, als das Auto auf sie fiel. Sie konnten es aber mit ihren Zauberstäben noch anhalten. Für den kurzen Moment wo sie abgelenkt waren, nutzte Ebonee die Chance und flüchtete in das Haus von Grimmauldplatz.

Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt