Ebonee lag in ihrem Bett und sah voller Angst nach draußen. Alles hatte sich verdunkelt. Der blaue Himmel wurde schwarz und dunkle Wolken zogen hervor. Ohne ein weiteres Wort ging sie hinunter, wo ihr Dad das Feuer angemacht hatte und ein paar Aufsätze kontrollierte. ,, Dad. Kannst du mir etwas über Mama erzählen?", fragte Ebonee etwas leise und Snape zuckte zusammen. ,, Vielleicht ein Bild oder so?", meinte sie und wartete gespannt. Sie hatte bis jetzt nur ein Bild gesehen, das war in einem Buch und in einer Erinnerung. Snape kramte in seinen Taschen herum und zog einige Bilder heraus. Er trug sie immer bei sich. ,, Das war Lily mit 11 Jahren!", sagte er ruhig und musste ihr ebenfalls entgegenlächeln. Ebonee nahm es an sich und schaute auf das lachende Mädchen hinab. Sie sah ihr sehr ähnlich, außer die Haare und das Kinn. Ein anderes Bild, da war sie 15 und strahlte zusammen mit Severus in die Kamera. Ein weiteres Bild war, wo sie schon älter war und mit mehreren anderen Leuten lachend in die Kamera schaute. Sie war auf dem Bild schwanger und neben ihr stand James Potter, Sirius Black, Peter Pettigrew, Remus Lupin, Nevilles Eltern und viele andere. Plötzlich überkam Ebonee eine glänzende Idee. Eine Idee die sie unbedingt machen wollte, bevor das Schuljahr losging. ,, Bin gleich wieder da!", sagte sie und spurtete nach oben. Sofort durchsuchte sie einige Bücher. Sie wollte unbedingt ihre Haare rot färben. Sie wollte Lily noch ähnlicher sehen. Da! Da hatte sie eine Seite. Sie rannte nach unten, holte ein Kessel und die jeweiligen Zutaten. Zum Glück war Snape Zaubertränkelehrer und hatte alle Zutaten parat. ,, Was machst du?", fragte er irritierend und sah wie seine Tochter hoch und runter lief und seine Zutaten mitschleppte. ,, Lass dich überraschen. Ich braue etwas und du musst am Ende sagen, ob ich es gut gemacht habe!", sagte sie kleinlaut und verschwand sofort wieder, sodass sie ein kleines zuckendes Lächeln ihres Vaters verpasste.
Sie tat alles was in dem Buch stand und rührte es gegen den Uhrzeigersinn. Am Ende packte sie eine rote Haarsträhne hinein und rührte es nochmal kräftig herum. Die Haarsträhne hatte sie von Ginnys Pullover herausgeholt, den sie ihr noch nicht zurückgegeben hatte. Nach dem verfärbte sich der Trank rot und es dämpfte nach Blumen. Ebonee grinste. Nachdem füllte sie sich etwas in ein Glas und trank es sofort aus. Den restlichen Zaubertrank schüttete sie weg, damit ihr Vater nicht auf die Idee kam, zu kontrollieren, was es für ein Zaubertrank war. Sie schaute in den Spiegel und erkannte schon ein paar Veränderungen. Ihre Haare wurden schon leicht rot. Sie grinste glücklich.
Sofort zog sie sich ein graues Oberteil über und versteckte ihre Haare in der Kaputze. Mit schnellen Schritten trappte sie die Treppen hinunter und sah in das Gesicht ihres Vaters, der sie misstrauisch beäugte. ,, Würdest du mir jetzt endlich verraten, was du da oben anstellst?", fragte er argwöhnisch und formte seine Augen zu Schlitzen. Ebonee holte tief Luft und nahm ihre Kaputze ab. Ihre neuen roten Haare glänzten im Licht und ließen ihre grünen Augen hervor stechen. Snapes argwöhnischer Blick verwandelte sich zu großen Augen und seine Kinnlade fiel hinunter. ,, Ebonee....", hauchte er stotternd und sah entsetzt aber auch erschüttert aus. ,, Ich wollte wie Mama aussehen. Gefällts dir?", fragte sie glücklich. Snape musste sich beherrschen. Sie sah aus wie Lily. Das Ebenbild von Lily. Die gleichen Augen, die gleichen Haare. Was sollte er davon halten? Er schien mit sich selbst zu kämpfen! ,, Geh nach oben!", gurgelte er hervor und wandte sich von seiner Tochter ab. Ebonee war enttäuscht. Sie dachte ihr Vater würde sich freuen. Mit enttäuschter Miene ging sie nach oben, doch bevor sie in ihr Zimmer ging, konnte sie ein leises Schluchzen hören. Das versetzte Ebonee einen Stich im Herzen. Sie wollte niemals das er weinte. Sie hätte das nicht machen dürfen. Es erinnerte ihn zu stark an Lily. Ebonee schämte sich. Sie verschanzte sich sofort im Zimmer und weinte ebenfalls. Das hatte sie nicht gewollt.
Nach einigen Stunden kam Severus Snape langsam die Treppen hoch. Er wollte sich entschuldigen. Ebonee hatte es nur gut gemeint und sie war auch viel schöner mit roten Haaren. Es stand ihr wirklich gut. Es hatte ihn gerade nur sehr an Lily erinnert. Er klopfte leise an die Tür. Er sah seine Tochter im Bett schluchzten. Er setzte sich neben ihr aufs Bett und nahm sie in die Arme, was er noch nie von selber getan hatte. Ebonee nahm es an und lehnte sich gegen seine Robe. Snape lehnte sein Kinn auf ihr neues rotes Haar ab und sog ihren Duft ein. ,, Du erinnerst mich sehr stark an sie. An meine große Liebe. Und ich finde es toll, was du mit deinem Haar gemacht hast. Es sieht gut aus. Meine kleine Lily!", hauchte er und küsste sie sogar leicht auf den Kopf. Ebonee genoss es und lächelte ihren Vater glücklich an, der es nur mit einem breiten Grinsen erwiderte.
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Harry Potters Halbschwester
Hayran KurguEin kleines Mädchen, dass nichts von Zauberei wusste, wird mit 10 Jahren damit konfrontiert. Sie lebte in einer kleinen Familie, wo sie kaum etwas zu essen bekam, geschweige denn richtige Manieren gelernt hatte. Als sie auf die hogwartsschule kam, l...