Kalter Wind peitschte Ebonee um die Ohren. Sie lag auf einem harten Boden, nur ihre Augen wurden verdeckt. Geräusche nahm sie kaum wahr. Sie hörte nur das Rauschen vom Wind und die Geräusche von Tieren. Als sie wieder klar denken konnte und sich wieder erinnerte was geschehen war, bekam sie Panik. Sie suchte in ihrer Hosentasche nach ihrem Zauberstab, aber der war verschwunden. Sie bewegte langsam ihre Arme zur Augenbinde um sie so leicht wie möglich abzumachen, dass sie erkennen konnte, wer sie entführt hatte. Mit einer leichten und schnellen Bewegung nahm sie ihre Augenbinde ab und erkannte einen kleinen Raum. Niemand war hier drinne außer sie selbst. Sofort nahm sie die ganze Augenbinde ab und stand langsam auf. Sie war in einer kleinen Kutsche, ohne Fenster sodass der Wind hinein peitschte. Sie lugte hinaus und erkannte Thestrale ohne Führer. Sie suchte in der Kutsche nach ihrem Zauberstab. Er lag weit hinten in der Ecke. Anscheinend hatte der Entführer nicht damit gerechnet dass sie während der Fahrt wach wird. Sie musste einen klaren Kopf bekommen. Wer hätte das gewesen sein können, aber die wichtigste Frage, wo wollten sie sie hinbringen?
Ebonee schätzte die Schnelligkeit ein um auf das Dach zu kommen von der Kutsche. Bevor sie landeten wollte sie erst wissen, wo sie hinfuhren. Sie kletterte aus der Kutsche, hinauf aufs Dach. Sie hielt sich schnell an den Umrandungen fest, da der Wind sehr stark war. Sie flogen durch Wolken, sodass man die Umgebung von unten schlecht erkennen konnte. Sie beobachtete alles mit ihren Augen. Sie musste einen Plan schmieden. Sobald sie landeten, musste sie versuchen zu flüchten, nur wenn es zu einer Gefahr kommen sollte. Schnell durchflutete sie ihre Gedanken mit allen Zaubersprüchen, doch es fiel ihr kein passender ein um schnell von einem anderen Ort zu flüchten, außer das Apparieren. Sie konnte schnell rennen. Sie musste sobald die Gefahr eintritt davon laufen und sich verstecken, das war ihre einzige Chance.
Langsam flogen die Thestrale aus den Wolken heraus, in die Tiefe. Ebonee schaute mit großen Augen auf ein großes Gebäude. Ein Gebäude was sie in ihren Träumen gesehen hatte. Das Zaubereiministerium.
Die Thestrale flogen zweimal um das Ministerium umher. Was hatten die Personen nur mit ihr vor? Angst durchfuhr ihren Körper. Sie kramte sofort ihren Zauberstab hervor. Sie war bereit sich ihren Gegnern zu stellen, falls es zu einem Kampf kommen sollte. Die Thestrale näherten sich dem Boden immer mehr und Ebonees Herz schlug immer höher. Als sie nah genug am Boden waren, erkannte sie zwei Kapuzengestalten. Zu ihrem Entsetzten: Todessern. Ebonee wurde schlecht. Sie hatte ein Problem. Ein großes Problem. Ihre Psyche vom letzten Jahr war so zerstört wurden, dass sie nicht weiß ob sie diese Situation nochmals durchstehen würde, und dieses mal alleine. Sie wurde entführt. Für eine Sache, für eine Prophezeihung. Aber wofür? Nun landeten die Thestrale. Ebonee legte sich hin, sodass man sie kaum erkennen konnte. Sie musste ihren beiden Feinden ein Fluch aufhalsen und dann schnurrstracks verschwinden. Sie zitterte am ganzen Leib, dass es fast schon unmöglich war sich so dünn und klein zu machen. ,, Schau nach und hol sie. Der Meister will sie sehen!", sagte einer von ihnen. Ebonees Herz blieb stehen. Lord Voldemort wollte sie sehen? Panik, Angst und Entsetzen machten sich in ihr breit. Sie wollte am liebsten wegrennen, aber da würde sie sich nur selbst eine Falle stellen. Sie musste ganz klar den beiden einen Fluch aufhalsen. ,, Goyle! Sie ist nicht hier!", knurrte der andere und kam wieder heraus. Nun sahen sich beide mit einem undurchdringbaren Blick an, bis Ebonee ihre Mut zusammen nahm, aufstand und aus dem nichts Zaubersprüche herausprügelte. Beide Todessern reagierten zu langsam um sich zu wehren und stürzten zu Boden und regten sich nicht mehr. Ebonee war zu geschockt um zu denken, also handelte sie so wie es ihr gerade recht war. Sie sprang vom Deck, nahm ein Thestral zur Hand, schmiss sich auf den Rücken des Wesens und gab den Befehl loszufliegen. Nie im Leben hätte sich Ebonee so etwas getraut, aber in dieser Sekunde hing es von ihrem Leben ab. Der Thestral gab kurz ein laut von sich und gehorchte. Doch bevor er seine Flügel ausbreitete, traf Ebonee ein Zauber. Sie stürzte vom Wesen herab und lag auf dem Boden. Ihr wurde kurz schwarz vor Augen, bis sie wieder klare Sicht hatte und erkannte wie der Thestral, ihre einzige Hoffnung die ihr das Leben hätte retten können, davon flog. Ebonee spürte harte Schmerzen, aber sie durfte sich nicht wieder foltern lassen. Sie stand so gut es ging auf und sah einer Kapuzengestalt entgegen. Die Maske verschwand mit einem Zauber und heraus kam das kantige Kinn, die schwarzen Augen und das grässlichste Lächeln der Welt: Bellatrix Lestrange. Ebonees Augen weiteten sich. ,, Hallo Ebonee. Endlich lerne ich dich mal persönlich kennen!", schnalzte sie und lachte. Ebonee wollte gerade einen Zauber aussprechen, als sie sofort von Seilen gefesselt wurde. ,, Na na na. Du willst doch nicht eine arme Hexe umbringen?", höhnte sie kichernd. ,, Schluss mit den Spielchen. Bring sie zum Herrn!", kam die Stimme eines anderen Todessers. Bellatrix fauchte ihn kurz an, woraufhin er sofort verschwand. Ebonee versuchte sich aus den Fessel zu lösen, aber es war zwecklos. ,, Ich werde dich jetzt frei lassen, aber glaub ja nicht das du flüchten kannst!", zischte sie in Ebonees Ohr. ,, LASSEN SiE MICH GEHEN!", schrie Ebonee plötzlich und verspürte eine Panik, die sie schon lange nicht mehr hatte. ,, HAHAHAHAHAHAHAHAAH. So ein dummes Mädchen!", gackerte sie, löste sie von ihren Fesseln und packte sie so fest, dass ihre langen Nägel in ihre Haut gebohrt wurden. Ebonee blieb stumm. Sie traute sich keinen Mucks zu sagen.
Severus Snape machte wie jede Nacht die Kontrolle über die Gänge. Nach dem Gespräch mit Lucius war er etwas in Aufruhr gewesen. Als er die Gänge lang patrouillierte und an der Tür vorbei kam, wo er vorhin das Gespräch geführt hatte, erkannte er am Boden eine Kette. Sofort erleuchtete er mit seinem Zauberstab die Kette und seine Alarminstinkte fuhren hoch. Es war die Kette seiner Tochter. Die er ihr geschenkt hatte. Wieso sollte sie die abgenommen haben? Er schaute sich um. Er war alleine. Etwas beunruhigte ihn. Er musste sicher gehen, dass seine Tochter im Gemeinschaftsraum war. Mit schnellen Schritten durchquerte er die Gänge, bis zu McGonagalls Büro. Er klopfte. ,, Meine Güte, wer klopft denn um diese Uhrzeit noch, ohhhh Professor Snape!", kam es von McGonagall leicht verärgert, leicht überraschend. ,, Es tut mir leid sie noch zu so einer späten Stunde zu stören, aber sie müssten einmal nach schauen ob Miss Evans im Gemeinschaftsraum ist!", klärte Snape sofort und direkt auf. Als McGonagall den zweifelnden und panischen Blick sah, den man von Snape fast nie kannte, wusste sie das es ernst ist. ,, Ich ziehe mir kurz ein Morgenmantel über!", sagte sie schnell. Sie brauchte keine Sekunde. Sofort ging sie zusammen mit Snape zum Gemeinschaftsraum. Snape wartete draußen. Er war leicht unruhig. Was wenn ihr etwas zugestoßen ist? Plötzlich kam noch eine Person dazu, die nur noch alles verschlimmerte. Umbridge. ,, Chrrm. Was tun sie denn hier?", fragte sie in einem süßlichen Ton. Snape verdrehte die Augen, aber antwortete mit seiner gewohnten, ruhigen kalten Stimme: ,, Ich kontrolliere die Anwesenheit einer Schülerin. Wie sie wissen habe ich heute Nacht die Pflicht die Gänge zu kontrollieren!" Doch bevor Umbridge antworten konnte, kam McGonagall wieder mit einem blassen und zweifelnden Blick. ,, Sie ist nicht im Gemeinschaftsraum!"
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Harry Potters Halbschwester
FanfictionEin kleines Mädchen, dass nichts von Zauberei wusste, wird mit 10 Jahren damit konfrontiert. Sie lebte in einer kleinen Familie, wo sie kaum etwas zu essen bekam, geschweige denn richtige Manieren gelernt hatte. Als sie auf die hogwartsschule kam, l...