Kapitel 100

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Heute musste Ebonee wieder zu Dumbledores Treffen. Sie ging mit schnellen Schritten zum Wasserspeier und klopfte gegen Dumbledores Tür. Sie klopfte sehr schnell, aber niemand öffnete. Anscheinend hatte Dumbledore noch ein Gespräch. Sie hörte leise Stimmen miteinander reden. Sie wartete daneben. Es war bestimmt Professor McGonagall. Als die Tür geöffnet wurde, erkannte sie das rabenschwarze Haar ihres Vaters und das blasse Gesicht. Er blickte zu ihr, seine rabenschwarzen Augen blitzten gefährlich. Ebonee riss die Augen verschreckt auf. Snape und Dumbledore? Sie ahnte schlimmes. Snape wandte sich dann ab und verschwand mit seinem wehenden Umhang. Ohne ein weiteren Muskel zu zucken, lief sie in das Büro hinein und als sie Dumbledore auffand, der zufrieden und mit einem kleinen spitzen Lächeln zu ihr hinüber schaute, beruhigte sie sich wieder. ,, Hallo Ebonee. Und wie liefen deine Übungen gestern?", fragte Dumbledore freundlich. Ebonee hatte noch sehr viel geübt und es hatte mega gut geklappt. Sie musste schon zugeben das sie ein Naturtalent war. ,, Wir üben es noch einmal und dann werden wir zurück zum Duellierraum apparieren!", erklärte Dumbledore, stand von seinem thronartigen Stuhl auf und stellte sich vor Ebonee. Sie bemerkte wie schwach Dumbledore geworden ist und das seine eine Hand geschwärzt ist. ,, Sir? Was ist das?", fragte Ebonee ängstlich und deutete auf seine geschwärzte, verkohlte Hand. Dumbledore lächelte. ,, Nichts wovor man sich sorgen muss!", widersprach er und ging nicht weiter drauf ein. Doch Ebonee machte sich Sorgen. Sollte es irgendwann wirklich zu einem Kampf mit Malfoy und Snape kommen, musste Dumbledore stark sein. Er musste sie vertreiben. Dann würde Dumbledore die wahre Seite von den beiden erkennen. Anhänger Voldemorts. ,, Wir probieren es nochmal!", sagte Dumbledore. Ebonee setzte sich auf den Stuhl und versuchte ihren Geist zu verschließen, aber es war schwieriger als gedacht. Sie musste an das Treffen von eben denken, wo Snape mit Dumbledore gesprochen hatte und an Dumbledores verschwärzte Hand. Was hatte das alles zu bedeuten? ,, legilimens!", sagte Dumbledore und drang in ihr Kopf ein. Ebonee versuchte es mit aller Kraft ihn rauszublocken, aber sie war so fixiert auf die Geschehnisse, dass sie sich nicht konzentrieren konnte. Dumbledore kam wieder heraus. ,, Ebonee, du musst dich konzentrieren. Egal was gerade passiert ist oder noch passieren wird, du musst versuchen diese Gedanken wegzuschieben, nur so wirst du eine Meisterin der Okklumentik", erklärte Dumbledore und Ebonees Ohren spitzten sich als er sagte ,,noch passieren wird." Wusste er etwas? Doch Ebonee nahm sich die Worte zu Herzen. Sie nickte Dumbledore zu. ,, Legilimens!", wiederholte Dumbledore und dieses mal war Ebonee vorbereitet. Es war schwieriger als sonst, aber immerhin hatte es geklappt. Dumbledore lächelte zufrieden. ,, Sehr gut. Jetzt können wir zum Duellierraum. Du bist bereit den nächsten Schritt zu gehen!", sagte er und Ebonee wusste was zu tun ist. Sie nahm den Arm von Dumbledore und beide apparierten davon. Sie waren wieder am gleichen Ort, das Licht fing wieder an zu erleuchten und Ebonee stand mitten auf dem Podest. Dumbledore war nicht da. Sie schaute sich vergebens um. Er war nirgends zu sehen. ,, Sir?", rief sie in den Raum, aber es hallte nur wieder. Keine Antwort, nur Stille. Plötzlich hörte sie Dumbledores Stimme. ,, Du musst deinen Geist verschließen, an deine Kraft glauben und sie zulassen, nur dann wirst du einen Zauber abblocken können!", flüsterte Dumbledore und Ebonee verstand. Er testete sie. Er würde irgendwo auftauchen und einen Fluch loslassen und Ebonee musste versuchen schnell und flexibel zu handeln. Wie befohlen legte sie ihren Zauberstab weg, verschloss ihren Geist und dachte ganz fest an ihre innere Kraft. Sie stellte sich sogar vor, wie sie aussehen könnte. Durchsichtig. In dem Moment spürte sie wie ihre Kraft sie zur anderen Seite drehte und da stand Dumbledore. Er setzte einen unbekannten Fluch los. Ebonee schloss die Augen und überließ alles ihrer Kraft. Sie vertraute darauf. Sie stand dort, Augen leicht geschlossen und der Zauber prallte an ihr ab. ,, Sehr gut. Sehr gut gemacht. Das sind Fortschritte!", rief Dumbledore glücklich und Ebonee öffnete sie wieder. Mit ihr ist nichts passiert. ,, Ich kann es. Ich habe meine innere Kraft gefunden!", sagte sie voller Stolz. ,, Ich denke wir sind für heute fertig. Morgen üben wir es nochmal, bis du es drauf hast. Bis dahin, lerne deinen Geist immer wieder zu verschließen!", meinte Dumbledore und kaum eine Sekunden später stand sie mitten auf einem Gang in Hogwarts. Sofort lief sie zum Gemeinschaftsraum. Heute Abend war auch noch Slughorns Party. Bevor sie den Gemeinschaftsraum betrat, erkannte sie an der schwarzen Tafel eine Neuigkeit. Sie lugte rauf und las sie durch: Alle Schüler aus der sechsten Klasse, können zusammen mit Professor Twycross das Apparieren üben. Alle die daran interessiert sind bringen 5 Galleonen mit und melden sich bei ihrem Hauslehrer an. 

Dieses war etwas ganz besonderes, was Ebonee auch zu gerne wollte, aber leider war sie noch zu jung. Aber bevor sie hinein ging, kam Harry herbeigetrottet. ,, Ebonee. Dumbledore möchte dich noch einmal sehen. Er hatte vergessen dir etwas mitzuteilen!", sagte Harry schnell und Ebonee kehrte sofort um. Was hatte er wohl vergessen? Etwas wichtiges? Ebonee zerbrach sich den Kopf, während sie hoch ging zu Dumbledores Büro. ,, Ah Ebonee. Sehr schön sie zu sehen. Tut mir leid, sie nochmal hier her zu bringen, aber ich habe ihnen etwas wichtiges vorenthalten.", meinte Dumbledore, er befahl Ebonee sich zu setzen. Ebonee setzte sich auf den Stuhl vor Dumbledore und schaute ihn mit großen Augen an. Sie war gespannt. ,, Bevor ich beginne möchte ich dir sagen das du eine enorme Kraft besitzt, die dich beschützen wird und ich möchte das du sie weise einsetzt!", begann er und Ebonee nickte langsam. ,, Sehr gut. Ich habe nun einige Änderungen durchgenommen. Du wirst ab jetzt eine Klasse überspringen. Du kommst in die sechste Klasse. Du bist auch ein Jahr älter geworden. Ich habe sie im Ministerium als 16 Jährige angegeben. Sie werden ab heute mit in die sechste Klasse gehen, heißt mit ihrem Bruder zusammen!", erklärte Dumbledore. Ebonee riss ihre Augen auf. ,, Aber wieso?", fragte sie leicht verdutzt. Dumbledore hatte mit so einer Frage schon gerechnet. ,, Das erkläre ich ihnen jetzt. Harry und ich nehmen fast jeden Tag uns Zeit um in die Vergangenheit von Voldemort zu tauchen. Wir wollen herausfinden, wo er seine Horkruxe versteckt hat. Wie du weißt kannst du dich noch an das Buch von Tom Riddle erinnern. Das war ein Horkrux. Als Harry dieses Buch mit einem Basilistenzahn zerstört hatte, ist auch ein Teil von Voldemorts Seele zerstört wurden. Wenn wir alle Horkruxe finden und zerstören können, können wir auch Voldemort vernichten. Und deine Aufgabe ist es, Harry dabei zu unterstützen, sobald die Zeit gekommen ist.", erklärte Dumbledore und Ebonee begann schon leicht zu zittern. Endlich wurde sie mit in die Geheimnisse mit eingebracht. ,, Das werde ich.", sagte Ebonee mutig. Dumbledore schien zufrieden. ,, Das hätte ich mir denken können. Damit keine peinlichen Fragen von anderen kommen, sagst du, du durftest eine Klasse überspringen weil du sehr gute Noten hast, was ja auch nicht gelogen ist..!", sagte Dumbledore und Ebonee grinste. Bevor Ebonee ging, hatte sie noch eine Frage. ,, Professor, wo ich ja jetzt offiziell 16 bin, darf ich mich beim Apparierkurs einschreiben?", fragte sie und Dumbledore nickte. Ebonee strahlte über beide Ohren. ,, Danke Sir!", und damit verschwand sie aus dem Büro. Sie lief nach unten zum Gemeinschaftsraum und sie verspürte zum ersten mal wieder eine Freude. Sie musste keine ZAGS schreiben, sie durfte beim Apparierkurs mitmachen und sie durfte Harry unterstützen. Aber plötzlich bekam sie einen leichten Stich in der Magengrube. Wie stellte sich das Dumbledore alles vor? Wir mussten in der siebten Klasse natürlich auch noch zur Schule. Anscheinend würde er den vieren frei geben, wenn sie auf der Suche nach Horkruxen sind. Ohne weitere Überlegungen berichtete sie Hermine, Ron und Harry von den Umständen. Sie alle waren begeistert, besonders Harry. Er fand es toll, dass seine kleine Schwester bei ihm war und nun auch in seine Klasse ging, die einzige der das nicht gefiel war Ginny. Sie fand es am Anfang unfair, kriegte sich nach der Zeit aber wieder ein. Auch Hermine fand es unverantwortlich, Ebonee nicht die Zags schreiben zu lassen, aber was sollte man sagen, es war nun Hermine. 

Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt