Kapitel 97

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Die nächsten Tage waren für Ebonee eher erschreckend. Sie fühlte sich immer noch elend. Nach dem Vorfall mit Sean, hatte sie keine ruhige Nacht mehr. Jeden Tag wenn sie zur Großen Halle liefen, lief Harry dicht neben ihr, als würde sie gleich umfallen, wenn er nicht mehr bei ihr wäre. Ebonee hatte Sean auch schon lange nicht mehr gesehen. Auch nicht beim Frühstück oder beim Unterricht. Sie hatte von Tessa ein Gespräch belauscht, wo sie von Sean berichtete: ,, Ich habe gehört, dass ein Geist ihn bei einem Vorfall verpetzt hatte und dieses dann Filch berichtet hatte, woraufhin er jetzt eine Woche Strafarbeiten erledigen muss!" Ebonee wusste das sie der Vorfall gewesen war, aber sie wusste nicht das ein Geist sie gerettet hatte. Das brachte ihr Genugtuung. Er bekam seine gerechte Strafe. Auch beim Quidditchspiel. Snape konnte seinen besten Jäger einfach nicht entbehren. Ebonee spürte Hass, als sie ihn grinsen sah. Auch Harry begutachtete Sean besonders, aber Ebonee wusste das sie gewinnen würde. Kaum war der Quwaffel im Spiel, hatte Ebonee ihn schon, sie übergab ihn an Ginny, die ihn wieder Ebonee übergab. Sie holte aus und machte das erste Tor. Nun war Sean dran. Er war schnell, aber Ebonee konnte ihn leicht austricksen. Sie kam von hinten an und stupste den Quwaffel weg und Ginny fing ihn auf. Sean rastete aus und als er erkannte wer es gewesen war, schaute er mit einem vernichtenden Blick auf Ebonee. Was Ebonee nicht entging war, wie Sean seinem Treiber, den Schläger abnahm und die Treiber versuchte auf Ebonee zu hetzen. Er holte mit dem Schläger aus und Ebonee wurde getroffen. Sie konnte nicht mehr ausweichen. Der Ball schlug in ihre Magengegend. Sie verlor die Kontrolle, konnte sich aber noch am Ende des Besen festhalten. ,, STRAFE FÜR SLYTHERIN!", rief Madam Hooch, die die Schiedsrichterin war. Ebonee konnte sich wieder auf ihren Besen bugsieren, nur das ihr gerade spei übel war. Aber sie riss sich zusammen. Sie musste Slytherin schlagen. Jetzt wo malfoy nicht dabei war, hatten sie mehrere Chancen. Gryffindor bekam ein Freiwurf. Ebonee bekam den Quwaffel zur Hand und warf ihn ins Tor. Nun stand es 20 zu 0. Leider traf Sean den nächsten ins Tor. Nun war Ebonees Mannschaft wieder dran. Sie warf den Quwaffel zu Ginny. Ginny übergab ihn an Katie Bell weiter. Sie passte zu Ebonee und sie erzielte unter Schmerzen das nächste Tor. Die Gryffindors jubelten. Nun kam wieder die gegnerische Mannschaft. Sean war dieses mal viel schneller und schoss den Quwaffel los, aber Ron konnte ihn halten. Ebonee erzielte mit ihrer Mannschaft noch viele andere Tore und Ron hielt alle Bälle von Sean. Ron war ein echter Hüter. Harry schnappte sich noch vor dem gegnerischen Sucher den Schnatz und Gryffindor hatte gewonnen. Sie feierten alle am Boden. Alle Gryffindors kamen angestürmt und hoben ihre Spieler in die Lüfte. Ebonee grinste als sie hochgehoben wurde und jubelte. Ihre Schmerzen waren schon vorbei. Sie war einfach nur glücklich. Sie haben gewonnen und das gab nochmals Rache an Sean, denn er sah total niedergeschlagen aus. Sie alle liefen mit Jubeltönen zu den Gemeinschaftsräumen, wo noch gefeiert wurde. Butterbier und Essen wurden serviert. Ebonee setzte sich mit Harry, Hermine und Ron auf das Sofa und tranken zusammen einen Butterbier. ,, Es war so toll, Sean die Stirn zu bieten!", sagte Ebonee grinsend, doch Hermine schaute besorgt. ,, Er hatte dir absichtlich einen Treiber in Bauch geschossen! Ist alles wieder gut?", fragte sie stirnrunzelnd. Ebonee nickte. ,, Jah. Das gab mir noch den letzten Rest, diesen Penner fertig zu machen!", sagte Ebonee und genoss den Sieg. 

Die nächsten Tage waren total angenehm. Sean war bedeutsam still geworden, seit dem Spiel und Ebonee fiel es viel leichter zu lernen. Snapes Unterricht war eine leichte Qual, aber sie hatte fast immer richtige Antworten auf Lager, auch wenn Snape ihr dafür nie Punkte gab. Das einzige was Ebonee noch Sorgen bereitete, war die Aufgabe die Malfoy hatte. Doch Malfoy hatte noch nichts unternommen, was Ebonee vieles erspart. Doch sie fragte sich, was er in dem Raum der Wünsche immer wieder unternahm und was er dort vorhatte. Setzte er dort sein Plan fort? Kommunizierte er mit jemanden? All das kann Ebonee nicht beantworten und das beunruhigte sie. 

An einem Wochenende lud Harry seine Schwester ein mit nach Hongsmeade zu kommen. ,, Bald ist schon Weihnachten! Ich habe mitbekommen, das wir beide zu den Weasleys kommen!", sagte Harry als sie auf dem Weg zu den Drei Besen waren. Als sie ankamen, bestellte Harry zwei Butterbiere. Ebonee setzte sich ans Fenster und blickte auf die Gassen, wo mehrere Schüler entlanglaufen. ,, Woran denkst du?", fragte Harry und schaute seine Schwester neugierig an. Ebonee blickte in seine Augen. ,, Es ist komisch aber, wir beide waren noch nie beim Grab von unseren Eltern. Beziehungsweise unserer Mutter! Ich frage wie er aussieht.", sagte Ebonee und Harry machte große Augen. ,, Jah. Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich habe Dumbledore sogar schon angesprochen, aber er meinte es ist zu gefährlich!", sagte Harry traurig und Ebonee blickte wieder aus dem Fenster. Nur einmal hatte sie ihre Mutter reden hören und das war als Geist bei Voldemort. Liebend gerne hätte sie sie gekannt, in die Arme genommen, mit ihr geredet, darüber geredet wie falsch ihr Vater ist, was sie tun könnte, aber sie war leider tot. ,, Hier euer Butterbier!", sagte Rosmerta und stellte zwei Gläser auf den Tisch. Beide nippten dran und genossen es. ,, Ich frage mich immer wieder wie unsere Mutter wohl war!", sagte Harry. Ebonee nickte leicht. Sie strich ihre schwarzen Haare zur Seite. ,, Es ist schade das du deine Haare schwarz gefärbt hast. Sie waren mit roter Farbe viel schöner.", fügte Harry noch hinzu, aber das schob Ebonee sofort zur Seite. ,, Ich finde schwarz steht mir viel besser!", meinte sie achselzuckend und ging nicht weiter drauf ein. Sie tranken ihren Butterbier aus. ,, Ich hole uns noch einen warmen Kakao!", sagte Ebonee und stand auf. Sie bewegte sich zum Bestelltisch. Sie bemerkte nicht, wer neben ihr saß und ein Whiskey trank. Er war eingehüllt im schwarzen Reiseumhang. ,, Zwei Kakaos bitte!", sagte sie zu Rosmerta. Als ihre Stimme hervor kam, zuckte der Mann neben ihr und schaute in das erschrockene Gesicht von Ebonee. Es war ihr Vater. Seine schwarzen stechenden Augen blickten in ihre grünen. Für einen Moment sagte keiner ein Wort. Dann blickte Snape weg, legte Galleonen auf den Tisch und verschwand mit wehendem Reiseumhang. ,, Hier!", sagte Rosmerta und Ebonee ging mit zitternden Knien zu Harrys Tisch. 


Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt