Kapitel 19

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Ebonee stand noch eine Ewigkeit da oben und ließ noch ein paar Tränen fallen, bis sie von jemanden angesprochen, der hinter ihr stand. ,, Ebonee. Du hast es erfahren oder?", fragte Lupin vorsichtig und stellte sich neben Ebonee die ihre Nase rümpfte und ihn mit ihren großen Augen anstarrte. ,, Warum er? Ich hätte damit niemals gerechnet. Besonders hätte auch nie Sinn gegeben. Er hatte mich am meisten herunter gemacht und mir die aller meisten Punkte abgezogen!", beschwerte sich Ebonee und ließ ihren Frust heraus. Lupin nickte mitfühlend. ,, Ich verstehe dich, Ebonee. Ich kenne Severus, schon sehr lange. Es wundert mich auch, ich hätte niemals gedacht, dass er eine Tochter hat. Ich weiß wie er drauf ist, er ist ein unnahbarer Mensch und lässt ungern Gefühle zu. Es ist für ihn sehr schwierig Gefühle zu zeigen und besonders zu einem Menschen der ihm sehr am Herzen liegt!", erklärte Remus kurz und Ebonee hörte gespannt zu. ,, Aber er hasst mich. Ich spüre das doch. Er mag mich nicht....", jammerte sie und Remus nahm sie in Arm. ,, Doch Ebonee. Da bin ich mir ganz sicher. Er ist eben anders. Damit musst du umgehen können. Er ist anders. Ich denke für ihn ist es eine super Verbindung jemanden zu haben, mit dem er sich verständigen kann, jemand der ihm ähnlich ist...!", meinte Lupin ernst und schaute dabei in die Ferne und sah nachdenklich aus. ,, Wieso ist er so? So unheimlich und gefährlich?", fragte Ebonee nun und Lupin holte tief Luft. ,, Das ist eine komplizierte Frage. Ich selber habe keine Ahnung. Früher war er auch schon sehr ehrgeizig und verkant. Aber er hatte einen starken Willen. Ich denke nicht dass er nur unheimlich ist. Er hat bestimmt auch eine gute Seite. Dumbledore vertraut ihm voll und ganz und das tue ich auch", meinte Lupin und lächelte kurz. ,, Aber warum meine Mutter? Was hatte meine Mutter mit ihm zu tun?", fragte Ebonee weiter. Lupins Miene verfinsterte sich kurz. ,, Deine Mutter war eine Frau, die sich für schwache Menschen eingesetzt hat. Severus und sie waren früher beste Freunde, bis sich Severus der dunklen Seite zugewandt hatte. Aber irgendwie haben sie sich wieder verstanden, als sie älter wurden....!", meinte er und schaute beschwichtigend drein. Ebonee wurde immer neugieriger. Ihre Tränen waren verschwunden und sie schaute mit ganzem Interesse zu Lupin. ,, Warum kann mein Vater sie nicht leiden?", fragte sie nun und das ließ Lupin etwas aufschrecken. ,, Dein Vater.... er.... na ja wie soll ich sagen..... ich... wir.. standen uns nicht sehr nahe früher. Harrys Vater war mein bester Freund, aber er hatte auch Sachen gemacht, die ich selber auch nicht in Ordnung fand. Er hatte früher zusammen mit Sirius Black deinen Vater vor der ganzen Schule gedemütigt. Ich selber bin auch nicht stolz drauf und schäme mich, dass ich nie eingegriffen bin, aber so ist es nun mal!", erklärte er geistesabwesend. ,, Deshalb kann er Harry auch nicht leiden....!", reimte sich Ebonee zusammen. ,, Jah. So sieht es wohl aus. Harry sieht James ganz schön ähnlich...!", meinte Lupin ernst und grinste kurz bei den Gedanken. ,, Mein Vater sieht James in Harry. Oh Gott der Arme Harry, der kann dafür überhaupt nichts...!", meinte Ebonee gedankenverloren. Lupin stimmte ihr zu. Nach langem Schweigen, sagte Lupin in einem sehr ernsten Tonfall : ,, Ebonee. Ich möchte das dieses Gespräch vertrauenswürdig bleibt. Es bleibt unter uns beiden. Hörst du? Du gehst damit auch nicht zu Harry. Denn das ist eine Sache, die weit größer ist. Ich möchte das du das für dich behälst!" Ebonee nickte sofort. ,, Das geht klar, Sir!", sagte sie ernst und meint es auch so. ,, Gut. Ich muss jetzt wieder runter zur Großen Halle. Du solltest auch kommen", meinte er und ging auf die Wendeltreppe zu. ,, Ich danke Ihnen, Professor Lupin. Für dieses Gespräch. Das hatte mir sehr viel bedeutet!", gab sie zu und ging mit einem matten Lächeln die Treppen hinunter. Sie musste damit klar kommen, dass ihr Vater nunmal Snape ist. Aber ein kleiner Glücksfall war in ihrem Körper zu spüren, denn sie kannte endlich nach Jahren ihren leiblichen Vater, ganz egal wie gruselig und gemein er war. Er hatte bestimmt sehr viel durch gemacht, was Remus erzählt hatte. Sie würde heute nach dem Essen zu ihm ins Büro gehen und ihn näher kennen lernen und für ihren Ausraster entschuldigen. 

Severus Snape ging mit seinem üblichen, aufgesetzten kühlen Blick, die Treppen hoch zur Großen Halle. In seinen Gedanken drehte sich alles nur um seine Tochter. Er machte sich Sorgen. Nicht das sie abgehauen ist! Er war selber auch sehr erschüttert, als sie vor Angst weg gerannt ist, dass hatte ihm einen großen Stich versetzt, aber womit hätte er gerechnet? Niemand würde ihn als Vater haben wollen. Mit langen Schritten beschleunigte er sein Tempo, bis er an der Großen Halle ankam und sich auf seinen üblichen Platz setzte. 

Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt