Kapitel 69

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Die Ferien waren am Grimmauldplatz perfekt. Sirius war endlich wieder glücklich und sang fröhlich Weihnachtslieder. Als alle ihre Geschenke ausgepackt hatten, aßen sie alle, was Molly herbeigezaubert hatte. Es war eine tolle Stimmung und Ebonee wollte das es niemals aufhört. Zum ersten mal wollte sie nicht zurück nach Hogwarts, wegen Umbridge. Ihre Foltermethoden waren so erschreckend und schmerzhaft, dass sie es nicht nochmals aushalten würde. Auch Harry verspürte diese Angst, aber er hatte ganz andere Probleme. Ein Tag vor der Abreise nach Hogwarts, spielten sie Schach. Ron gegen Harry. Ebonee, Ginny und Hermine schauten neugierig zu, bis es klopfte und Molly hereinstürmte. ,, Harry mein lieber, Besuch für dich. Professor Snape möchte dich sprechen!", sagte sie, doch Harry hatte gerade Rons Bauer geschlagen und hatte nichts verstanden. Auch die anderen hatten es akustisch nicht richtig hören können, da Ron ein Wutausbruch hatte. ,, Entschuldigung Mrs Weasley, wer ist da?", fragte Harry freundlich. ,, Professor Snape. Unten. Er möchte mir dir sprechen!", sagte sie in kurzen Worten und verschwand aus dem Raum. Harrys Blick war genauso bestürzt, wie das der anderen. ,, Snape?", fragte er, als könnte er es selber nicht glauben. ,, Was will der denn von dir?", fragte Ron mit gerümpfter Nase. ,, Harry, sei vorsichtig was du sagst. Letztes mal hatte er mein Gespräch mit Sirius mitbekommen und hatte mich zur Strecke gemacht und gedroht!", meinte Ebonee und schien sehr verwundert, dass Snape mit Harry sprechen wollte. Jeder wusste das Snape am wenigsten Harry leiden konnte und genau anders herum war es auch. Harry stand mit zittrigen Knien auf und verschwand aus dem Raum, wo Harrys Schachfiguren alle von Ron geschlagen wurden. 

,, Okklumentik?", fragte Hermine nochmals nach und runzelte die Stirn. ,, Mit Snape? Zusatzstunden mit Snape?", wiederholte Ron unglaubwürdig. Ebonee saß neben Harry im Abteil und dachte nach. Irgendwo hatte sie dieses Wort schon mal gehört. Immer wieder wollte ein Funken in ihr durchdringen und es ihr sagen, aber irgendwas blockierte diese Erinnerung. ,, Ja. Mein Jahr in Hogwarts kann nur noch schlimmer werden. Erst Umbridge, nun auch noch Snape!", sagte Harry schwer und schaute mit bedrückter Miene aus dem Fenster. ,, Aber Okklumentik? Was ist das denn?", fragte Ron interessiert. Hermine hatte schon ein Buch aufgeschlagen. ,,Okklumentik ist der Akt des magischen Schließens des Geistes gegen Legilimentik", las Hermine vor und studierte den Satz öfters nochmals durch, doch bevor sie erklären wollte, tat es Harry schon. ,, Er will mir Okklumentik beibringen, da Voldemort immer wieder versucht in meinen Kopf einzudringen. Okklumentik soll es angeblich verhindern. Und dabei will, äh muss mir Snape helfen!", verbesserte er sich im Satz und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Ebonee hatte noch nie so viel Mitleid mit einer Person, wie gerade bei Harry. ,, Warum kann Dumbledore das nicht machen?", fragte Ebonee und schien verwirrt. ,, Weil er genug um die Ohren hat... hatte Sirius auch schon gefragt!", erwiderte er genervt, woraufhin keiner mehr eine Frage stellte. Ebonee vermisste die Ferien jetzt schon. 

Als sie ankamen, fuhren sie wie immer mit der Kutsche nach Hogwarts. Sie wurden in der Großen Halle begrüßt und bekamen ein schönes Festessen. ,, Harry, wegen dem Treffen der DA. Denk dran, wir müssen langsam anfangen. Hast du schon über ein Ort nachgedacht?", flüsterte Hermine ihm zu. Doch bevor er antworten konnte, kam ihr Neville dazwischen. ,, Hey Leute, ich habe ein passenden Ort gefunden, wo wir unseren DA Treffen machen können!", sagte er geheimnisvoll. ,, Wir treffen uns morgen an der Großen Halle, nach dem Unterricht, dann zeige ich es euch!", fügte er noch hinzu und strahlte über beide Ohren. Ebonee schien beeindruckt. Neville schien sonst immer sehr ängstlich und mitleiderregend rüber zu kommen, aber irgendwie entwickelte er sich doch noch zu einem klugen, mutigen Mann. 

Ebonee ging wie immer mit Ginny am nächsten Tag hinunter in die Kerker. Der erste Unterricht war Zaubertränke. Eigentlich müsste sich Ebonee freuen, da es ihr Fach war, was sie am meisten beherrschte, aber da sie bei der Stinkbombe erwischt wurde, hatte sie ein schlechtes Gewissen und die Befürchtung, dass er sie noch strenger dran nehmen wird, als all die anderen. Leider wurde ihre Befürchtung zur Wahrheit. Kaum als sich alle hingesetzt hatten, drehte er sich um und schaute direkt in das Gesicht von Ebonee. ,, Miss Evans. Da sie ja angeblich die beste aus der Klasse sind, können sie mir bestimmt diese Frage beantworten. Was gehört alles in einen Werwolfsbanntrank hinein?", fragte er und seine Augen blitzten gefährlich auf, während die Klasse den Atem anhielt. Nur Tessa und ihre Slytherinfreunde schien diese Frage zu amüsieren, denn sie drehten sich zu ihr um und gackerten vergnügt. Snape kräuselte die Lippen, während Ebonee innerlich brodelte. Er tat es nur um sich zu rächen. Dieser Trank ist sehr kompliziert und er wird erst in den sechsten Klassen durchgeführt. Er ist im Buch Zaubertränke für Fortgeschrittene. Ebonee war sich sicher das sie davon mal gehört hatte, aber sie hatte keine Ahnung was für Zutaten man benötigt. ,, Es tut mir leid, Professor. So gut bin ich auch wieder nicht. Außerdem werden diese Tränke erst im sechsten Jahr durchgenommen. Also muss ich es noch gar nicht wissen!", widersprach sie mutig und die ganze Klasse hielt den Atem an. Snapes hämisches Grinsen verschwand sofort und eine unergründliche, angespannte Miene baute sich in seiner Mimik auf. Seine Augen formten sich zu schlitzen. ,, In meiner Klasse kann ich keine Besserwisser gebrauchen. 10 Punkte Abzug für Gryffindor. Echt schade, dass sie es nicht beantworten können, für ihre Leistungen dachte ich wirklich das sie gebildeter sind, aber so wie es scheint sind sie genauso töricht und unvorbereitet wie alle anderen aus dieser Klasse!", fauchte er sie an und sprühte Feuer aus seinen Augen heraus, denn Ebonee fühlte als hätte sie ein Tritt in die Magengegend bekommen. Er wandte sich von ihr ab und schaute nun durch die Klasse. Alle hatten Angst, das sie als nächstes dran kommen könnten, doch er würdigte keinen mehr eines Blickes. Er schrieb etwas an die Tafel und brummte: ,, Seite 490. Friedenstrank. Gründlich durchlesen und auswendig lernen. Morgen möchte ich das sie es aus freier Hand brauen, mit einer Note!" Die ganze Klasse stöhnte auf, doch sie verstummten alle, als er sich wieder der Klasse zu wandte. 

,, Wie kann Snape nur so etwas tun? Und wieso fragte er dich so schwierige Fragen ab?", beschwerte sich Ginny als sie aus dem Zaubertrankunterricht liefen. Ebonee zuckte nur mit den Schultern. Sie wusste aber innerlich das Snape sich nur rächen wollte, und wie komisch es auch klingen mochte, Ebonee konnte ihn verstehen. Wenn jemand eine Stinkbombe bei ihr abgelegt hätte, würde sie sich auch rächen wollen. Sofort kam ihr eine Idee. Sie wollte sich entschuldigen. ,, Geh schon mal Ginny. Ich habe noch etwas vergessen!", rief sie Ginny hinterher, die die Treppen hoch lief. Für einen kurzen Moment blieb sie nochmals stehen und fragte sich ob es wirklich eine gute Idee war, aber sie fühlte sich so hundeelend, dass es nicht anders ging. Auch wenn Snape sie gleich rausschmeißen würde, hätte sie sich wenigstens entschuldigt. Mit weichen Knien und unkontrollierter zitternder Haltung klopfte sie gegen Snapes Bürotür. Es dauerte einige Minuten, bis sie geöffnet wurde. Ebonee kaute nervös an ihrer Lippe herum und überlegte die ganze Zeit was sie sagen sollte, bis sie von dem Lehrer geöffnet wurde. Als er Ebonee erblickte, wurde seine Miene scharf und streng. ,, Es tut mir leid sie noch zu stören, Professor. Aber ich wollte....!", weiter kam sie nicht denn Snape schnitt ihr das Wort ab. ,,... wollten noch eine Stinkbombe ablegen?", fragte er und kniff seine Augen zu. Ebonee biss sich auf die Zunge. Sie durfte nichts freches von sich geben, dass würde alles nur noch verschlimmern. ,, Nein. Ich wollte mich entschuldigen. Es war töricht und unhöflich. Ich weiß auch nicht wie ich nur auf so eine Idee gekommen bin.", meinte sie schnell und holte tief Luft. Anstatt etwas zu sagen, starrte Snape sie nur an. ,, Nun ja, das wollte ich ihnen nur mitteilen. Es tut mir leid und es kommt nicht noch einmal vor!", sagte sie sofort und blickte ihn kurz fragend an, aber er sagte nichts. Er blickte ihr nur in die grünen Augen, mit einem ausdruckslosen Blick. 

,, Sir? Alles in Ordnung? Ich gehe lieber!", meinte sie etwas ängstlich und da Snape nichts dazu sagte, sondern auch noch nickte, lief sie so schnell nach oben bis zur Großen Halle, als würde sie vor einem Werwolf davon rennen

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,, Sir? Alles in Ordnung? Ich gehe lieber!", meinte sie etwas ängstlich und da Snape nichts dazu sagte, sondern auch noch nickte, lief sie so schnell nach oben bis zur Großen Halle, als würde sie vor einem Werwolf davon rennen. Was war das denn für eine Reaktion? Snape verhielt sich ganz merkwürdig. Doch Ebonee hatte nun andere Sorgen, sie hoffte das die DA Gruppe auf sie gewartet hatte. 

Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt