Kapitel 84

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Ebonee wurde am nächsten Tag aus dem Krankenflügel entlassen. Harry hatte sie seit dem Vorfall gar nicht mehr vor Gesicht gehabt. Ein Grund ihn aufzusuchen. Sie lief zu den Gemeinschaftsräumen. Dumbledore hatte heute den Unterricht ausfallen lassen, damit sich alle nochmal schön verabschieden können und den letzten Tag in Hogwarts genießen konnten. Als sie durch die Tür ging, sprang Hermine auf und umarmte sie kräftig, genauso wie Ginny, Ron und Neville. ,, Dir geht es wieder gut!", hauchte Hermine in ihr Ohr und verlor Freudentränen. Ebonee erwiderte diese Umarmungen. ,, Wo ist Harry?", fragte sie dann prompt. Ron runzelte die Stirn. ,, Schon seit gestern bei Dumbledore. Wir haben seit dem auch nichts mehr von ihm gehört.", sagte er leicht angeschlagen. Das war sehr rätselhaft, aber auch verständlich. Harry hatte bestimmt so eine Wut, dass er wahrscheinlich unprofessionell handeln würde. Dumbledore sperrte ihn bestimmt ein, damit er zur Vernunft kommen würde. Alle setzten sich auf das Sofa. ,, Ich bin so froh das Dumbledore uns frei gegeben hat, hätten wir heute noch Unterricht, wäre ich gestorben...!", sagte Ron und Ebonee stimmte ihm zu. Sie hätte sich gar nicht konzentrieren können. ,, Mum freut sich schon uns alle zu sehen!", meinte Ginny und hielt einen Brief in die Luft. Mrs Weasley war außer sich vor Sorge als sie mitbekommen hatte, das zwei ihrer Kinder im Ministerium von Todessern angegriffen wurden. Sie hatte sich sofort bei Dumbledore informiert und hatte allen ein Brief geschrieben, dass sich alle auf ein großes, leckeres Essen einstellen sollen. ,, Darauf freue ich mich schon!", sagte Ebonee und überspielte ihre Traurigkeit mit einem matten lächeln. Ihr war gar nicht nach einem schönen Essen zumute, mit allen Auroren. Sie vermisste Sirius. ,, Kommt wir müssen jetzt zum Frühstück. Ich bin gespannt was der Tagesprophet schreibt. Und was mit Umbridge nun ist!", sagte Hermine drängend und lief etwas schneller als die anderen. Ebonee sah mit einem fragenden Blick zu den anderen, die nur amüsiert lächelten. ,, Umbridge wurde von Zentauren im Verbotenen Wald gekidnappt.", sagte Ron genüsslich und zum ersten mal lachte Ebonee wieder. Es tat gut zuhören, dass Umbridge endlich eine Lektion zurück bekommen hatte. Sie war eine schlimme Lehrerin gewesen. Als sie in der Großen Halle waren, war die Stimmung sehr laut. Alle konnten es kaum erwarten wieder nach Hause zu fahren, die Sommerferien zu erleben. Als sie alle an ihre Plätze setzten, holte Hermine sofort ein Tagespropheten heraus und öffnete gleich die erste Seite und begann vorzulesen. 

,, Minister Fudge tritt zurück, Umbridge wurde suspendiert. Nach dem Vorfall im Ministerium, wurde anerkannt, dass Albus Percival Rian Dumbledore die Wahrheit über Dessen-Name-nicht-genannt werden darf, zurückgekehrt ist. Cornelius Fudge ist außer sich vor Sorge und Erschrockenheit und verabschiedete sich von seinem Posten, an seiner Stelle tritt nun ein anderer Ministerpräsident ein, namens Rufus Scrimgeor. Dolores Jane Umbridge war an der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei tätig, durch verschiedene Vorfälle wurde sie gekündigt. Nun sind alle gespannt wen Albus Dumbledore als Ersatz findet!", las Hermine vor und alle hörten gespannt zu. 

,, Viele von Dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf die Anhänger wurden im Ministerium festgenommen, darunter Lucius Malfoy, ein Bekannter Arbeitnehmer vom Ministerium, Antonin Dolohow, Jugson, Walden Macnair, Mulciber, Nott, Augustus Rookwood und Avery wurden nach Azkaban gefrachtet. Sie haben versucht Ihr-wisst-schon-wem in der Nacht geholfen zu haben.", beendete Hermine den Satz und Ebonees Augen leuchteten. ,, Lucius Malfoy? Wie muss sich Draco nur fühlen!", flüsterte Ebonee und suchte mit ihren Augen nach Draco, den sie aber nicht fand. Als sie plötzlich ihren Vater erblickte, sah sie wie weiß er um die Nasenspitze war und das es ihm nicht so gut ging. Fand er etwa die Verhaftung von Lucius nicht in Ordnung? War er etwa vielleicht doch auf der anderen Seite? Nein! Ihr Vater war ein guter Mensch, auch wenn man es ihm nie ansieht. Aber warum war er so geschockt? Es war klar, dass sie ihren Vater danach nicht fragen konnte. Als alle fertig waren mit Frühstück, gesellten sich Hermine, Ron und Ebonee nach draußen in die schöne Sommerluft. Sie spürten die Sonne auf ihrer Haut und genossen es. Es war so ein schönes Gefühl. Ein Gefühl als würden alle die gestorben sind und Ebonee am Herzen lagen auf sie herab scheinen und beschützen. ,, Harry!", rief Hermine plötzlich und Ebonees Kopf fuhr sofort hoch und sie öffnete schlagartig ihre Augen. Harry stand dort am Eingang der Schule und sah sehr mitgenommen aus. Seine Verletzungen waren noch sichtbar, seine Haare total verwuselt und seine Augen sahen aus, als hätte er eine Woche nicht geschlafen. Hermine drückte ihn kräftig, genauso wie Ebonee und Ron. ,, Sieht wohl so aus, das ich bei den Dursleys bleiben müsste!", sagte er leicht benommen. Ebonee wusste das er eigentlich mit Sirius beschlossen hatte, im Orden zu leben, doch diese Idee war nun Geschichte. ,, Du kommst uns besuchen!", versicherte ihm Ron. ,, Dann bist du bei uns. Wir lassen dich nicht hängen, Harry. Du hast nicht alles verloren. Du hast deine Freunde und mich. Deine Schwester!", sagte Ebonee voller Mitgefühl und umarmte Harry nochmals kräftig. In dem Moment kam Malfoy herbei mit seinen zwei Kumpanen Goyle und Crabbe. ,, Na sieh mal einer an. Potter. Evans. Granger. Weasley. Alle Looser auf einem Haufen, das macht es mir ja gleich einfacher, euch alle fertig zu machen!", höhnte er voller Wut. Ebonee war gleich klar, dass er wütend war, wegen seinem Vater. Harry hatte dem Propheten berichtet, wer alles dabei gewesen war. ,, Malfoy. Dein Vater ist selbst Schuld. Er sollte sich vielleicht nächstes mal nicht mit Schülern anlegen oder besser gesagt, sollte er nächstes mal seine Todessern maske auflassen!", erwiderte Harry hart zurück. Malfoy holte sofort seinen Zauberstab heraus. ,, Wie kannst du es wagen? Meinen Vater in die Sache mit hineinzuziehen? Wegen dir ist mein Vater in Azkaban.", grollte Malfoy hervor und konnte es kaum erwarten ein Fluch auszusprechen. Ebonee zückte ihren Zauberstab ebenfalls. ,, Lass ihn in Ruhe, Malfoy. Harry hatte nur das richtige getan. Dein Vater ist ein Todessern und endlich ist die Wahrheit ans Licht gekommen!", setzte sich Ebonee ein, kassierte dafür aber einen Todesblick von Malfoy. ,, KLEINE MÄDCHEN MISCHEN SICH NICHT IN DAS GESPRÄCH EIN! IHR HABT MEINEN VATER VERRATEN, DAFÜR WERDET IHR BÜßEN!", brüllte er nun und sprach den ersten Stupor Fluch aus, den Harry sofort abblockte und Ebonee ebenfalls. Hermine und Ron zückten nun auch ihre Zauberstäbe. ,, Was ist hier los?", kam eine tiefe, dunkle Stimme. Ebonee erkannte den schwarzen, flatternden Umhang. Snape. Als er das Schauspiel erkannte, hob er eine Augenbraue und sein Mund zuckte zu einem kleinen amüsierten Ausdruck. ,, So so. Potter, Evans, Granger, Weasley, Zauberstäbe runter. 20 Punkte Abzug für Gryffindor, für jeden von euch.", zischte er. Malfoy nahm auch seinen Zauberstab runter. ,, Professor. Sie haben meinen Vater beleidigt und mich entwaffnen wollen!", petzte Malfoy und grinste hämisch, als Snape sich zu seiner vollen Größe aufbaute und einen undefinierbaren Blick preisgab. ,, Potter. Auch wenn sie etwas getan haben, was der Gesellschaft geholfen hat, gibt dir nicht das Recht, diese Menschen zu tyrannisieren. Sie haben vielleicht Dinge durchgemacht, die du dir nicht mal ansatzweise vorstellen kannst. Wenn ich höre das sie nochmals jemanden so beleidigen, werde ich persönlich dafür Sorgen das sie aus der Schule verwiesen werden und für die anderen gilt es auch!", zischte Snape. ,, Und Potter, es tut mir leid zu hören das dein ach so toller Patenonkel es nicht geschafft hat, echt traurig!", fügte er noch provuzierend hinzu und grinste hämisch. Auch Ebonee wurde wütend. Wie konnte ihr Vater nur so etwas sagen? ,, RUHE! Sirius war ein loyaler und guter Zauberer und Freund. Er hat nur gutes getan. Im gegensatz zu ihnen. Malfoy ist ihr Freund! Wie muss das wohl für sie sein, der eigene Verbündete, der Freund der Todessern, der loyale Freund in Azkaban!", provuzierte nun Harry zurück. Nun war Snape derjenige, der sein höhnisches Lachen verschwinden ließ und eine bedrohliche Miene aufsetzte. ,, POTTER! Wie können sie es wagen! 30 Punkte Abzug für Gryffindor. Dein schwaches Hirn ist wohl noch schlechter als ich erwartet habe!", knurrte er zurück und er griff in seinen Umhang. Alle dachten er zückte seinen Zauberstab, aber er holte nur einen kleinen Zettel heraus. Seine Miene war wutverzerrt. ,, Und ich denke nochmals 10 Punkte Abzug, da Potter nicht seinen Zauberstab runternimmt!", fügte er wieder genüsslich hinzu. Harry wollte schon etwas erwidern, aber Ebonee gab ihm ein Zeichen still zu sein. ,, Moment. Severus. Ich sehe keinen Grund, hier die ganze Zeit Punkte abzuziehen. Das Schuljahr ist schon zu Ende.", kam eine weitere Stimme hinzu, die Professor McGonagall angehörte. Snape schaute auf und sah McGonagall wütend an. ,, Das Schuljahr ist zu Ende und es können keine Punkte mehr abgezogen werden. Das Haus Rawenclaw hatte den Hauspokal gewonnen und ich habe gerade die Regel beschlossen, das erst Punkte abgezogen werden können, sobald das Schuljahr beginnt. Also Severus, wird es leider nichts bringen!", meinte McGonagall und alle vier gaben sich einen amüsierenden Blick. ,, Von mir aus, aber es wird noch Folgen haben, Potter!", knurrte er und verschwand mit dem wehenden Umhang. McGonagalls Mund zuckte kurz. ,, Das nächste Schuljahr müssen wir den Hauspokal gewinnen. Ich möchte nicht mehr so etwas hören, wie gerade eben, wo ihnen 100 Punkte abgezogen wurden!", meinte McGonagall scharf. Alle nickten lachend und gingen hoch um ihre Koffer zu packen. 

Harry Potters HalbschwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt